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Ferrari: Vettel macht Binotto Mut

Credit: Ferrari

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Ferrari-Teamchef Mattia Binotto steht beim GP Ungarn in Budapest unter enormem Druck. Nur Vettel macht ihm Mut

Platz fünf in der Konstrukteurswertung, hinter Mercedes, McLaren, Red Bull und Racing Point. Vorm Großen Preis von Ungarn (Sonntag, 15.10 Uhr) beginnt bei Ferrari das Grande Casino um den Posten des Teamchefs.

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Italienische Tageszeitungen bringen jetzt Antonello Coletta ins Spiel. Der 53jährige Römer leitet die Abteilung, die alle sportlichen Aktivitäten bei Ferrari zusammenführt. F1-Insider.com kann bestätigen: FIAT-Präsident John Elkann und Ferrari-CEO Louis Camilleri trauen Coletta den Job des Teamchefs zu und bringen ihn in Position.

Schon der Große Preis von Ungarn an diesem Wochenende soll für Binotto zur Bewährungsprobe werden. Der zweite Teil des Updatepakets muss funktionieren, damit der 50-Jährige seinen Posten nicht schon nach nur eineinhalb Jahren räumen muss.

Binotto: „Wir wissen, dass das Performance Level unseres Autos unsere Erwartungen nicht erfüllt hat, aber wir arbeiten mit aller Kraft in allen Bereichen, um uns schnellstmöglich zu verbessern.”

Konzeptänderung kaum möglich

Das Problem: Weil Ferrari den Antrieb im Winter zurückrüsten musste, lahmt das Rennpferd. Und die von Binotto abgesegneten Regeln zur begrenzten Weiterentwicklung der Autos nach der Corona-Krise sorgen nun dafür, dass eine Konzeptänderung des Renners mit dem springenden Pferd bis Ende 2020 kaum möglich ist. Immerhin: Der Hungaroring könnte den Italienern mit seinen vielen Kurven und wenigen, kurzen Geraden entgegenkommen.

Bleibt die Frage, wie die Updates arbeiten. Sebastian Vettel verrät:  „Wir wissen, dass die Teile in Österreich funktioniert haben. Wir hätten uns gewünscht, dass sie Gamechanger sind. Danach sieht es nicht aus. Aber es wird interessant zu sehen, wo das Auto morgen und dann im Rennen steht.“ Der Deutsche will das Wochenende noch nicht abschreiben, macht Binotto damit Mut: „Ich bin immer optimistisch. Ich glaube, der Fahrer kann hier den Unterschied machen und wir haben mehr Abtrieb als im letzten Jahr.“

Teamkollege Charles Leclerc sagt: „Realistisch gesehen haben wir Probleme und können nicht ums Podium kämpfen. Das versuchen wir zu ändern. Ich bezweifle aber, dass sich das Bild im Vergleich mit den anderen beiden Wochenenden verbessern wird.“

Vier Teamchefs in sechs Jahren

Fest steht aber auch: Wenn Ferrari Platz fünf der Konstrukteurswertung nicht schnellstens verlässt, könnte Mattia Binotto zum Bauernopfer werden. Zuletzt belegte die Scuderia 1981 Rang fünf. In den vergangenen sechs Jahren haben die Italiener vier Teamchefs verschlissen. Todt-Nachfolger Stefano Domenicali ging 2014, als man nach der Motor-Revolution den Anschluss an Mercedes verloren hatte. Es folgte Marco Mattiacci, der nur wenige Monate im Sattel saß und schon Ende 2014 erneut ausgewechselt wurde. Marlboro-Zigarretten-Manager Maurizio Arrivabene bekam von 2015 bis Ende 2018 immerhin drei Jahre. Dann zauberte ihn Mattia Binotto im internen Machtkampf nach dem Tod von Ex-Ferrari-Präsident Sergio Marchionne weg. 

Nun muss er sich selbst gegen diejenigen zur Wehr setzen, die an seinem Stuhl rütteln.

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