Pietro Fittipaldi wird beim Sakhir-GP den verletzten Romain Grosjean ersetzen. Er ist der vierte Fittipaldi in der Formel 1.
Beim Sakhir-GP in Bahrain wird am Wochenende der 766. Formel-1-Fahrer der WM-Geschichte sein Debüt geben: Pietro Fittipaldi wird den Haas-Ferrari fahren, mit dem Romain Grosjean beim Bahrain-GP so schwer verunglückt ist. Grosjean hat an den Händen und am Rücken Verbrennungen erhalten. Er muss eine weitere Nacht im Krankenhaus bleiben und wird erst morgen Dienstag, 1. Dezember, entlassen.
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Pietro Fittipaldi ist seit zwei Jahren bei Haas als Test- und Ersatzfahrer an Bord. Er wird in Manama den zweiten Haas-Ferrari neben Kevin Magnussen pilotieren. „Für Pietro ist es natürlich eine gute Chance. Er war geduldig und war stets bereit für eine Gelegenheit, und die ist jetzt da. Deshalb wollen wir ihn im Auto haben. Wir sind überzeugt, er wird gute Arbeit leisten“, so Teamchef Günther Steiner.
Der 24-Jährige stammt aus einer Rennfahrerdynastie. Er wird bereits der vierte Fittipaldi in der Formel 1 sein. Keine Familie stellte mehr GP-Piloten als die Fittipaldis. Pietro Fittipaldi ist der Enkel von Emerson Fittipaldi, der zwei Mal Weltmeister war, 1972 mit Lotus und 1974 für McLaren. Er war der erste Champion des heute noch existierenden McLaren-Teams.
Emerson Fittipaldis Bruder Wilson fuhr von 1972 bis 1975 bei 35 Formel-1-Rennen mit, erst für Brabham, dann für sein eigenes Copersucar-Team, für das ab 1976 auch Emerson Fittipaldi ins Steuer griff. Wilson Fittipaldi ist also der Großonkel von Pietro. Wilsons Sohn Christian Fittipaldi schließlich fuhr von 1992 bis 1994 für Minardi und Footwork 40 Rennen. Beim Australien-GP 1994 endete seine Karriere als Achter im Footwork-Ford – es war das bisher letzte Formel-1-Rennen mit einem Fittipaldi am Start.
Übrigens: Unter den 765 Formel-1-Fahrern finden sich 17 Söhne, elf Brüder, fünf Neffen, ein Schwiegersohn, ein Großneffe, ein Cousin und vier Schwager. Mit Pietro Fittipaldi steigt die Zahl der Großneffen auf zwei, dazu kommt ein Großcousin und der erste Enkel! Damit ist Pietro Fittipaldi nicht nur der erste Formel-1-Fahrer der dritten Generation im Feld, sondern auch der erste Enkel eines früheren Weltmeisters.
Pietro Fittipaldis Bruder Enzo Fittipaldi fuhr 2020 zudem für HWA in der Formel 3 und landete auf Gesamtrang 15. Emerson Fittipaldi, inzwischen 73 Jahre alt, hat außerdem noch einen 13-jährigen Sohn namens Emmo, der 2021 oder 2022 sein Formeldebüt geben soll und derzeit im Kartsport unterwegs ist.
Pietro Fittipaldi bringt Rennerfahrungen aus der IndyCar, der Super Formula, der Sportwagen-WM und er DTM mit. 2017 wurde er Meister der Formel 3.5 V8, einer Zweitligaserie der Formel 1. Er ist zudem der 31. Brasilianer in der Formel 1, der erste seit Felipe Massa 2017. „Ich bin Gene Haas und Günther Steiner extrem dankbar für ihr Vertrauen an diesem Wochenende“, sagt Fittipaldi abschließend.
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