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Nürburgring-Comeback: „Zuschauer sind Zukunftsmusik“

Credit: Robert Kah Nuerburgring

Nürburgring (11. Oktober), Portimao (25. Oktober) und Imola (1. November) ergänzen die Europa-Saison des Formel-1-Kalenders 2020. F1-Insider.com sprach mit Nürburgring-Chef Mirko Markfort.

Herr Markfort, Glückwunsch zum Comeback der Formel 1 auf dem Nürburgring beim Großen Preis der Eifel. Wie kam es dazu?
Mirko Markfort: Es ist schön, dass wir dieses Jahr die Formel 1 wieder am Nürburgring zu Gast haben. Wir waren in den letzten Jahren immer lose in Kontakt, aber die letzten Wochen hat sich das intensiviert. Rennserien wie die Formel 1 stehen unter permanenten Druck, den Kalender auf die aktuellen Gegebenheiten anzupassen. Hockenheim und wir standen in Konkurrenz für ein Rennen in Deutschland. Das zeigt auch, welch stabilen Verhältnisse wir hier haben. 

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Warum haben Sie den Zuschlag bekommen?
Was für uns den Ausschlag gegeben hat, kann ich gar nicht sagen. Was die Genehmigungssituation betrifft, ist es gar nicht so unterschiedlich zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Aber man soll niemals nie sagen. Wir haben weder ein Rennen mit Zuschauern versprochen noch abgelehnt – das wäre unseriös und auch nicht den Tatsachen entsprechend. Momentan ist das Rennen geplant und vertraglich auch so geregelt, dass es erstmal ohne Zuschauer stattfindet. Natürlich haben wir alle den Wunsch, es mit Zuschauern durchzuführen. Das haben wir auch generell wegen der VLN – der Wunsch, Zuschauer zu haben, ist also nicht neu. Das ist aber momentan noch Zukunftsmusik. 

Warum fuhr die Formel 1 nun eigentlich schon sechs Jahre nicht mehr auf dem Ring?
Wir hatten schon sehr lange keine Formel 1 mehr, stimmt. Seit ich 2016 die Gespräche geführt habe, war unser Motto: Es muss ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Konstrukt sein. Wir können als privatwirtschaftlich organisierte Rennstrecke keine roten Zahlen schreiben. Daran scheiterte es unter regulären Bedingungen einfach. Daran ist es auch im Vorfeld der Corona-Krise in Hockenheim gescheitert, was man der Presse entnehmen kann. Jetzt haben wir in konstruktiven Gesprächen eine Möglichkeit gefunden, bei der wir nicht von unserer Devise abweichen müssen.

Wie wichtig ist die weltweite Formel-1-Bühne für den Nürburgring? 
Die Formel 1 ist für uns nicht existenziell notwendig, weil wir die letzten vier bis fünf Jahre wirtschaftlich gut gearbeitet haben. Das haben wir gerade jetzt in der Corona-Krise gemerkt. Sonst wäre es in den letzten Monaten schwieriger geworden. Aber PR-mäßig ist das eine tolle Sache, diese weltweite Aufmerksamkeit.

Was müssen Sie an der Strecke ändern? 
Die Strecke war immer auf Formel-1-Stanard und das ist sie auch weiterhin. Wir haben sogar – ohne dass wir wussten, dass die Formel 1 kommt – Sicherheit und Technik in diesem Jahr erneuert. Wir haben eine neue Racecontrol mit Kameras, die es sonst nirgends gibt derzeit, und sind damit bestens vorbereitet.

Das Rennen findet im Oktober statt. Die Eifel ist da nicht gerade bekannt für gutes Wetter…
Einerseits macht es das spannend, andererseits kann man sich am Nürburgring nie sicher sein, dass gutes Wetter ist. Da hatten wir ja auch schon mal im Juli Rennen, wo es bitterkalt war. Wir machen uns da wenig Gedanken, weil wir auch festgestellt haben, dass durch die Klimaerwärmung bis in den Spätherbst hinein gute Tage sind, die wir auch nutzen wollen. Die VLN fährt auch bis Ende Oktober, jetzt sogar bis November. Da mache ich mir also keine Sorgen.

Sebastian Vettel wird auf dem Nürburgring nun seine letzten Ferrari-Runden auf deutschem Boden drehen.
Ja, und das ist für uns schon ein Schmankerl, ein emotionales Highlight in einer verrückten Motorsportsaison. Sebastian Vettel ist ja auch der letzte Sieger hier, weil er 2013 gewonnen hat. Das passt also.

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