Romain Grosjean meldet sich aus dem Krankenhaus mit einer Videobotschaft. Sebastian Vettel stellt nach dem fürchterlichen Feuerunfall viele Fragen.
Der erste Schock hat sich gelegt. Es ist Tag eins nach dem Feuerunfall von Romain Grosjean, der die Formel 1 in Angst und Schrecken versetzt hat. Einen solchen Crash hat die Formel 1 seit Gerhard Bergers Feuerunfall in Imola 1989 nicht mehr gesehen. Grosjean stieg eigenständig aus dem Flammenmeer.
Feuerunfälle: Darum konnte Grosjean überleben
Trotzdem verbrachte der Franzose die Nacht vorsichtshalber im Militärkrankenhaus in Riffa. Die Hände sind verbunden, um die Verbrennungen besser verheilen zu lassen. Eine Röntgenuntersuchung hat ergeben, dass der 34-Jährige keine Brüche erlitten hat.
In einer Videobotschaft meldet sich Grosjean aus dem Krankenbett: „Hallo zusammen. Ich wollte nur sagen: Es geht mir gut.“ Mit Blick auf seine bandagierten Hände mit Verbrennungen zweiten Grades sagt er: „Naja, irgendwie gut. Danke für all die Nachrichten! Vor ein paar Jahren war ich gegen Halo, aber ohne Halo könnte ich jetzt nicht zu euch sprechen. Daher: danke! Danke an alle Helfer an der Strecke und im Krankenhaus. Hoffentlich kann ich schon bald Antworten auf eure Nachrichten tippen und euch wissen lassen, wie es mir geht.“
Mittlerweile hat sich auch seine Frau Marion mit einem berührenden Instagram-Post zu Wort gemeldet. „Danke an unsere Kinder, die ihn dazu gebracht haben, sich aus den Flammen heraus zu kämpfen“, schreibt sie da. „Danke an seinen Mut, seine Entschlossenheit, seine Kraft, seine Liebe, sein körperliches Training, das ihn wahrscheinlich auch am Leben gehalten hat“, schrieb sie. Am Sonntag „war nicht ein Wunder nötig, sondern mehrere“. Den Kindern habe sie das „Unerklärliche“ mit dem Wort „Superheld“ erklärt.
Die Formel 1 ist ein Millionengeschäft. Also wird die Show weitergehen, schon am kommenden Wochenende, wieder in Bahrain – dieses Mal auf dem kurzen, aber noch schnelleren Outer Circuit. Natürlich stellen sich auch folgende Fragen: Wird Haas dort mit zwei Autos antreten? Und wer sitzt im zweiten Haas-Ferrari?
Frage eins kann schon heute beantwortet werden: Haas fährt mit zwei Rennwagen. Dazu Teamchef Günther Steiner: „Wir haben genug Ersatzteile, selbst mit unserem bescheidenen Budget. Wir müssen das zweite Auto zwar neu aufbauen, aber dafür sind genug Teile da.“
Darauf, wer den zweiten Haas-Ferrari neben Kevin Magnussen pilotieren wird, gibt es noch keine Antwort. Plan A ist, dass Grosjean selbst wieder an den Start geht. Plan B wäre Test- und Ersatzfahrer Pietro Fittipaldi. Aber es ist auch denkbar, dass Haas bei Nico Hülkenberg anfragt.
Steiner wiegelt erstmal ab und erklärt: „Erst höre ich mir an, was die Ärzte zu sagen haben. Dann entscheiden wir. Natürlich haben wir immer einen Plan für solche Fälle in der Schublade, aber im Moment ist mein Plan, dass Romain das Rennen nächstes Wochenende selbst fährt, wenn er okay ist. Aber warten wir mal ab. So viel Zeit haben wir.“
Folgt uns auf Twitter!