Der 1. Januar 2021 ist ein historischer Tag. Für die Formel 1. Für Aston Martin. Für Sebastian Vettel (33). Die britische Traditionsmarke ist zurück in der Königsklasse. Und das mit dem deutschen Ex-Weltmeister.
Pünktlich zum ersten Tag des neuen Jahres hat Racing Point seinen Auftritt in den sozialen Medien verändert. Aus dem rosa Rennteam wurde Aston Martin F1. Der Hintergrund: Das Team des kanadischen Milliardärs Lawrence Stroll fährt 2021 mit einer Namenslizenz von Aston Martin. Verquickt sind die beiden Firmen nur über die Personalie Stroll. Der Vater von Formel-1-Pilot Lance Stroll ist Großaktionär bei Aston Martin Lagonda – und brachte so den Namen zurück in die Königsklasse.
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Denn schon einmal fuhr der britische Sportwagenhersteller Formel 1. 1959 mit dem DBR4 (Reihensechszylindermotor mit 2,5 Liter Hubraum, 250 PS). Die beste Platzierung in einem WM-Rennen: Rang sechs. Racing Point, die Mannschaft die aus dem ehemaligen Jordan-Team hervorgegangen ist, ist dagegen längst wieder ein Siegerteam. Der Triumph von Sergio Perez beim GP Sakhir hat die Erwartungen sprunghaft steigen lassen.
Teamchef Otmar Szafnauer weiß das – und gibt das gleich im ersten Statement als Aston-Martin-F1-Chef zu: „So eine ikonische Marke zu vertreten, ist eine große Ehre für jeden im Team. Wir haben uns zuletzt den Ruf verdient, über unserer Gewichtsklasse zu kämpfen. Deshalb sind wir zuversichtlich, dass wir den Namen Aston Martin gleich von Anfang an stolz machen können. Ich sehe schon jetzt diese Extra-Energie im Team mit dem Ziel, uns weiter nach vorn zu bringen als je zuvor.“
Dafür will auch Sebastian Vettel sorgen. Der Vierfach-Champion der Jahre 2010-14 wechselt nach sechs Jahren in Ferrari-Rot in einen Rennwagen in British-Racing-Green. So soll der neue Aston Martin nämlich aussehen. Diverse Designer haben sich bereits an der Optik versucht.
Noch immer nicht ganz klar dabei: Bleibt BWT mit seinem berühmt gewordenen pinken Lack ebenfalls an Bord? F1-Insider.com weiß: Der Vertrag läuft eigentlich weiter, doch die Wasserspezialisten aus Österreich bestehen eigentlich auf einen komplett in Rosa gehaltenen Renner. Deshalb scheiterten vor der Unterschrift bei Force India/Racing Point bereits Sponsor-Deals mit Mercedes und Sauber. Gut möglich deshalb, dass man sich nun auch von Aston Martin trennt. Entscheidung noch offen.
Für Vettel ist Grün indes die Farbe der neuen Hoffnung. Nach einem Katastrophenjahr bei Ferrari will der Hesse bei Aston Martin zurück zu alter Stärke finden. „Die Zielsetzung ist eine ganz andere, nämlich das Team nach vorne zu bringen“, sagt er. „Ich baue da auf meine Erfahrung und auch auf das, was ich hinter dem Lenkrad leisten kann.“
Bei Aston Martin empfängt man den Deutschen jedenfalls mit offenen Armen. „Jeder weiß, was für ein guter Rennfahrer Sebastian ist“, sagt Technikchef Andy Green. „Keiner verlernt, wie man schnell fährt. Du musst nur das richtige Auto und die richtigen Leute um dich herum haben, um deinen Job zu erledigen. Da hat er offensichtlich gerade Probleme. Wir können ihm das bieten, was er braucht, um auf das Niveau zurückzukehren, das wir von ihm kennen und erwarten.“
Positiv für Vettel: Der erste Aston-Martin-Renner wird eine Evolution des Racing Point aus 2020 sein. Und der war wiederum eine Kopie des Weltmeister-Mercedes aus 2019. Ein Auto, das für sein stabiles Heck bekannt war. Und genau das braucht Vettel, um schnell zu sein. „Weil ich das Auto so schnell wie möglich in die neue Richtung drehe, um noch in der Kurve richtig attackieren zu können.“ Das ging mit dem Ferrari anno 2020 nicht. Der roten Göttin fehlte Abtrieb im Heck – für Vettel ein Teufelskreis.
Allein: Grün ist die Hoffnung – nicht nur Vettels…
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