Mit den Plätzen fünf und sieben sorgt Alfa Romeo im Qualifying zum Ungarn GP für Staunen. Das steckt hinter dem plötzlichen Aufschwung.
Dieses Ergebnis sorgt nicht nur für Jubel am Teamsitz in schweizerischen Hinwil, sondern definitiv auch in Ingolstadt: Der 2023 bisher so farblose Alfa-Romeo-Sauber-Rennstall, zukünftig in Hand von Audi, feiert am Samstag beim Ungarn GP das beste Teamresultat im Qualifying seit über zehn Jahren!
Valtteri Bottas stellt den C43 auf Rang sieben, Teamkollege Guanyu Zhou schafft es sogar auf die fünfte Position. Damit liegt das Ferrari-Kundenteam sogar vor den Werks-Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz auf den Plätzen sechs und elf.
Für CEO Andreas Seidl Grund genug, Zhou live während seiner Fernsehinterviews im TV-Pen mit dickem Grinsen und festem Handschlag zu gratulieren. Der Deutsche, vor der Saison von McLaren zum Team gewechselt, soll in den kommenden Jahren die Transformation des Rennstalls leiten, hält sich aktuell aber eigentlich eher zurück, solange noch unter Alfa-Romeo-Branding gefahren wird.
Die große Freude bei Seidl und Co. kommt am Samstag aber nicht von ungefähr, vielmehr beweisen die neuen Upgrades am Alfa, dass der Trend nach zuletzt vier punktelosen Rennen endlich wieder in die richtige Richtung geht – und dass Aufholen mit den richtigen technischen Neuerungen im F1-Kosmos anno 2023 tatsächlich möglich ist.
Kurios: Dabei hatte Alfa Romeo die signifikanten Änderungen am Unterboden, dem Diffusor, sowie der Hinterachse und der hinteren Bremskühlung auch schon beim letzten Grand Prix in Silverstone im Einsatz. Dort kam einem aber weder die schnelle Strecke entgegen, noch konnte das Team schon das Maximum aus den Updates extrahieren.
„Wir haben uns unsere letzte Performance aber sehr genau angeschaut und weitere Wege gefunden, um unser neues Aero-Paket zu optimieren“, erklärt Teamchef Alessandro Alunni Bravi. Ganz anders sieht die Lage deshalb auf dem engen und winkligen Hungaroring aus.
„Viele Geraden und Vollgaspassagen liegen uns nicht so, hier geht es aber deutlich technischer zu. Alle Autos setzen auf maximale Downforce und das kommt uns entgegen“, sagt Überraschungsmann Zhou nach dem Qualifying: „Ich habe mich hier von Anfang an gut gefühlt mit dem Auto, hätte aber nicht gedacht, dass ich in Q1 sogar auf Platz eins bin. Am Ende bin ich einfach super happy, es war sicher eine meiner besten Qualifying-Runden. Einfach ein großartiges Gefühl!“
Lob hat der Chinese aber auch für seine Ingenieure: „Das Team hat eine tolle Leistung vollbracht. In Silverstone waren wir mit dem Paket noch nicht ganz zufrieden, aber diese Woche läuft es viel besser. Wir konnten gestern schon sehen, dass wir hier recht stark unterwegs sind und gute Chancen auf Q3 haben“, verrät Zhou.
Selbst bei Klassenprimus Red Bull ist man deshalb erstaunt: „Die größte Überraschung überhaupt ist, dass jetzt zwei Alfa Romeo da vorne mitmischen“, kommentiert Motorsportberater Helmut Marko den plötzlichen Aufschwung beim Vorletzten der Konstrukteurs-WM.
Allein: Ein Fragezeichen gibt es noch. Denn so schnell der Alfa Romeo gerade in den langsamen Ecken des Hungarorings im Vergleich zur Konkurrenz ist, so sehr frisst er auch die Reifen auf, wie die Longrun-Daten vom Freitag belegen. Bedeutet fürs Rennen eine erhöhte Herausforderung für die Fahrer, die Zhou aber nur zu gerne annimmt: „Mit dem Reifenmanagement wird es sicher nicht leicht, aber prinzipiell schienen wir auf allen drei Reifenkomponenten ganz gut zu funktionieren. Ich freue mich jetzt einfach sehr auf das Rennen.“
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1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:16,609 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,003 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,085
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,296
5. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +0,362
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,383
7. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,425
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,426
9. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,436
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +0,577
11. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:17,703
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:17,841
13. Daniel Ricciardo (Australien) – Alpha Tauri 1:18,002
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:18,144
15. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 1:18,217
16. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:18,917
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:18,919
18. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:19,027
19. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:19,206
20. Logan Sargeant (USA) – Williams 1:19,248