Die Gerüchte um einen Verkauf des Alpine-Teams reißen nicht ab. Sogar eine Comeback von Nikita Mazepin soll möglich sein.
Das „Bäumchen-wechsel-dich“-Spiel sind die Mitarbeiter von Alpines Formel-1-Fabrik in Enstone gewohnt. Öfter als bei keiner anderen Produktionsstätte von Hightech-Rennern für die automobile Königsklasse mussten die Namensschilder am Gebäude, das mitten im berühmt berüchtigten „Motorsportvalley“ rund um die Traditionsrennstrecke in Silverstone liegt, geändert werden.
Von 1981 bis 1985 stand Toleman drauf, damals noch in einem kleineren Gebäude in Witney. 1985 kaufte das italienische Modeimperium Benetton das Team und baute eine neue Fabrik in Enstone. 2002 bis 2011 übernahm Renault das Zepter. 2012 hatte der französische Staatskonzern genug von der Königsklasse und verkaufte an eine luxemburgische Investorengruppe. Fortan fuhren die Autos unter der Flagge von Lotus. 2016 hatte Renault wieder genug vom Rückzug und kaufte das Team zurück – um ihm schließlich 2021 den Namen der Sporttochter Alpine zu geben.
Bis zum GP von Belgien hat das Team mit den vielen Besitzern an 770 Rennen teilgenommen, 45 Piloten haben in dieser Zeit 50 GP gewonnen, vier Fahrer- und drei Konstrukteurstitel errungen. Die bekanntesten Fahrer in der Ära bis heute sind Ayrton Senna (Toleman) , Michael Schumacher (Benetton) , Fernando Alonso (Renault) und Kimi Räikkönen (Lotus).
Jetzt scheint es wieder soweit: Es gibt es erneut Spekulationen, dass in Zukunft das nächste neue Namensschild am Tor in Enstone angebracht werden muss.
Jüngsten Gerüchten zufolge könnte das Team erneut verkauft werden. Dafür soll Formel-1-Legende und Alpine-F1-Chefberater Flavio Briatore (stand dem Team vor, als es Benetton und später Renault hieß) sorgen. Der Italiener wurde von seinem Landsmann, Renault-CEO Luca di Meo, höchstpersönlich eingesetzt, um das Formel-1-Projekt auf Vordermann zu bringen und dann womöglich gewinnbringend loszuwerden.
Dabei gibt es zwei Varianten, die hinter vorgehaltener Hand im Fahrerlager der Formel 1 diskutiert werden.
Nummer eins: Das Formel-2-Team von Hitech will zunächst mit Alpine fusionieren, um die Mannschaft später ganz zu übernehmen. Dafür spricht: Oliver Oakes, bisher Rennleiter von Hitech, wurde als neuer Alpine-Teamchef und Nachfolger von Bruno Famin bestätigt. Der Brite soll die Brücke schlagen.
Brisant: Oakes gilt als Strohmann des russischen Milliardärs Dmitri Mazepin. Der Chemie-Oligarch war bis zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine ein Vertrauter von Russlands Diktator Vladimir Putin und musste aufgrund von Sanktionen seine Aktivitäten im Motorsport offiziell beenden. Dazu gehörte auch, Teile seines Teams Hitech zu verkaufen. Neuer Teilhaber ist seit 2023 Vladimir Kim, ein Milliardär aus der ehemaligen Sowjetrepublik Kasachstan. Auch er gilt als Vertrauter Mazepins.
Zur Gesamtkonstellation passt: Auch Briatore hat Verbindungen zu Russland und Aserbaidschan, hat einst für Bernie Ecclestone den GP in Baku eingetütet und auch heute noch seine Finger im Spiel.
Zurück zu Mazepin. Der Russe, so heißt es, will so seinem Sohn Nikita ein Comeback ermöglichen. Zur Erinnerung: Bereits Anfang 2021 kaufte Mazepin seinen Filius für spekulierte 40 Millionen Euro beim amerikanischen Haas-Team ein. Teamkollege war damals Mick Schumacher. Der Deutsche dominierte den Russen, der noch vorm Saisonstart 2022 wegen des Ukraine-Krieges den Hut nehmen musste, nach Belieben.
Spannend: Auch Mick Schumacher gilt als möglicher Kandidat für ein Alpine-Cockpit im Jahr 2025. Vereitelt nun ausgerechnet sein Ex-Teamkollege die Chance?
Möglichkeit Nummer zwei: Michael Andretti, Sohn der US-amerikanischen Motorsportlegende Mario, könnte das Team kaufen, um so endlich seinen Traum von einem Formel-1-Einstieg wahr werden zu lassen. Hintergrund: Bisher hat Rechteinhaber Liberty Media dem Andretti-Clan einen Platz in der elitären Königsklasse verwehrt. Mit dem Kauf von Alpine gäbe eine neue Chance. Andretti hat US-Automobilkonzern GM im Rücken, der spätestens 2028 mit der Marke Cadillac als Motorhersteller einsteigen will.
So oder so: Das Treiben von Tatortreiniger Briatore sorgt in Frankreich für kritisches Raunen. Würde Alpine und damit auch Renault durch einen Verkauf an Hitech dem Putin-nahen Oligarchen Mazepin die Rückkehr in die Formel 1 durch die Hintertür ermöglichen, müsste sich am Ende womöglich sogar der sportbegeisterte französische Staatspräsident Emmanuel Macron der Sache annehmen…
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