An zwei neue Team-Namen müssen sich die Formel-1-Fans 2021 gewöhnen. Aus Racing Point wird Aston Martin (mit Sebastian Vettel am Steuer) und Renault tritt 2021 als Alpine an. Heute gab die französische Sportwagenmarke des Renault-Nissan-Konzerns den neuen Namen des GP-Rennwagens bekannt: Alpine A521.
Gleichzeitig wurden erste Bilder der neuen Lackierung des Alpine-Renault A521 gezeigt: Der 1000-PS-Flitzer kommt in schwarzem Karbonkleid daher, die Motorabdeckung und der Heckbereich ist in den französischen Nationalfarben blau, weiß und rot gehalten, dazu ist ein großes A für Alpine auf dem Auto zu erkennen.
Renault-Designchef Antony Villain erklärt die neue Optik so: „Mit dem neuen Kapitel Alpine wollen wir auch visuell einen markant anderen Auftritt zeigen. Dies hier ist die erste Ausführung davon, wie wir uns das vorstellen.“
Allein: Bei den präsentierten Bildern handelt es sich um einen umlackierten Vorjahres-Renault, mit dem Daniel Ricciardo und Esteban Ocon drei Podestplätze erzielten. Die Farbgebung ist eine Interims-Lackierung für die Testfahrten. „Das übergroße Alpine-Emblem und die Anleihen an die französische Trikolore werden bleiben“, erklärt Villain. Die schwarzen Flächen werden aber metallic-blau lackiert.
Auf Twitter erklärt der Konzern die schwarze Übergangslackierung: Es soll eine Anlehnung an den Alpine A500 von 1975 sein. Der F1-Rennwagen wurde damals in Auftrag für Renault gebaut – zum Testen des Turbomotors, den Renault 1977 in der Formel 1 salonfähig gemacht hat. Auch der A500 war schwarz lackiert.
Der Alpine-Renault A521 wird demnach nicht der erste und auch nicht der zweite Formel-1-Rennwagen des Konzerns sein. 1968 hat Mauro Bianchi, Großvater des tödlich verunglückten F1-Piloten Jules Bianchi, den Alpine-Gordini A350 auf Herz und Nieren getestet. Weil der V8-Motor von Gordini aber 100 PS schwächer war als die Konkurrenz, sagte Alpine den Formel-1-Einstieg ab.
Seit 1973 befindet sich die Sportwagenmarke in den Händen des Renault-Konzerns. 1978 erzielten Jean-Pierre Jaussaud und Didier Pironi in einem Alpine-Renault den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Derzeit verkauft Alpine rund 8000 Sportwagen für die Straße. Jetzt soll die Marke wieder populärer werden. Neben dem Formel-1-Projekt wird Alpine 2021 auch wieder in Le Mans in der Topklasse starten – mit einem ausrangierten Rebellion-LMP1-Prototyp. Fahrer stehen noch nicht fest.
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Als Geschäftsführer hat Renault-Nissan-Konzernchef Luca de Meo kürzlich Laurent Rossi verpflichtet. Cyril Abiteboul scheidet aus dem Formel-1-Team und dem Renault-Konzern aus. Das Formel-1-Projekt sollen Ex-Renault-Technikchef Marcin Budkowski und Moto-GP-Erfolgsteamboss Davide Brivio (kommt von Suzuki) leiten.
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Die Marke Alpine bekannter zu machen, ist aber nur die halbe Wahrheit hinter dem Namenswechsel. Tatsache ist, dass Renault sparen muss. In der Corona-Pandemie brachen die Umsätze ein. Im ersten Halbjahr betrug der Nettoverlust des Renault-Nissan-Konzerns mehr als sieben Milliarden Dollar. Mit der Streichung jedes zehnten Arbeitsplatzes in Frankreich soll Renault bis Ende 2022 zwei Milliarden Euro sparen und wieder auf Kurs kommen. Da ist ein paralleles Formel-1-Projekt nur schwer zu rechtfertigen.
Am Steuer des Alpine-Renault A521 wird neben Esteban Ocon auch der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso sitzen. Er wurde 2005 und 2006 mit Renault Weltmeister und kehrt nach einer Auszeit von zwei Jahren in den GP-Sport zurück, obwohl er im Juli bereits 40 Jahre alt wird.
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Alpine ist bereits der fünfte Namensgeber des Rennstalls aus Enstone. 1981 begann alles als Toleman, 1986 wurde das Team in Benetton umbenannt und feierte mit Michael Schumacher große Erfolge. 2001 griff Renault zu, holte zwei WM-Titel mit Fernando Alonso und verkaufte 2012 bis 2015 an an Genii Capital. Die nannten den Rennstall Lotus. 2016 kaufte Renault das Team zurück. 2021 geht man unter dem Namen Alpine an den Start.
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