Die Formel 1 agiert am Limit: Wegen dieser Baustellen droht der Königsklasse Ärger.
Das wird Greg Maffei und Stefano Domenicali, die Bosse vom F1-Chefvermarkter Liberty Media gefallen haben: Mit Leuchtfarben auf Hochglanz polierte Boliden, Fahrer mit funkelnden Helmen beim Nachtrennen in Singapur. Sie ließen im Flutlicht des asiatischen Stadtstaates die automobile Königsklasse vor zwei Wochen in hellstem Licht erstrahlen.
Und sie kamen zu einem günstigen Zeitpunkt für die Macher der automobilen Königsklasse. Denn diese „Irrlichter“ lenken ab vom Zoff, der hinter den Kulissen droht. Denn die Politiker, besonders in der Heimat von Liberty Media, den USA, wollen den F1-Promotern nicht mehr alles durchgehen lassen.
Schon beim vorletzten Rennen in Baku konnten die F1-Macher nicht mehr auf „Schönwetter“ machen. Ausgerechnet die Wetterspezialisten von Meteo France, konnten nicht nach Baku reisen.
Grund: Französischen Staatsbürgern wurde in einer Reisewarnung des französischen Außenministeriums davon abgeraten, nach Aserbaidschan zu fliegen. Der Streit zwischen Aserbaidschan und Frankreich drehte sich um Spannungen im Zusammenhang mit den verschiedenen Interessen im armenisch-aserbaidschanischen Konflikt und die Verhaftung eines französischen Staatsbürgers im vergangenen Dezember, der der Spionage beschuldigt wurde.
Es droht aber noch mehr Ungemach: In den USA könnte es eine Senatsanhörung geben, weil Liberty Media sich mit den Teams abgesprochen und so gegen das Kartellrecht verstoßen haben soll. Hintergrund ist der Streit zwischen dem US-amerikanischen Andretti-Team, das in die Formel 1 einsteigen will, und dem Rechteinhaber der Formel 1, Liberty Media.
In Miami soll es am Rande des Grand Prix zu einem Skandal gekommen sein: US-Legende Mario Andretti und Liberty-Media-Bos Greg Maffei trafen bei einem Frühstück für geladene Gäste im exklusiven Palm-Club aufeinander. Andretti unterhielt sich gerade mit Formel-1-CEO Stefano Domenicali, als Maffei dazwischen grätschte und laut Andretti sagte: „Mario, ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit dein Sohn Michael nicht in die Formel 1 einsteigen kann!“
Sohn Michael hatte sich zuvor gemeinsam mit dem US-Automobilkonzern General Motors um eine Aufnahme in die Königsklasse beworben. Der Antrag wurde aus nur schwer nachvollziehbaren Gründen von Liberty Media abgelehnt. Auch andere Teams sollen sich dagegen ausgesprochen haben.
Andretti, gut vernetzt besonders bei den Republikanern, soll darauf alle Hebel in Bewegung gesetzt zu haben, das Ganze politisch zu lösen. Einem Team, das laut Automobilweltverband FIA nachweislich die notwendige Qualifikation erbringt, den Startplatz zu verweigern, sei in einem Franchise-System denkbar – aber nicht in einem offen ausgeschriebenen Wettbewerb wie der Formel-1-WM.
Diese regelt in ihren Grundsatzverträgen, dass bis zu zwölf Teams an der Weltmeisterschaft teilnehmen dürfen. Einem geeigneten Bewerber auf einen freien Platz die Teilnahme zu verweigern, könnte der Senat als Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht interpretieren.
F1-Insider.com erfuhr: Der amerikanischen Untersuchungskommission sollen Beweise, u.a. in Form einer WhatsApp-Gruppe mit Domenicali und einigen aktuellen Formel-1-Teamchefs vorliegen, welche die illegalen Absprachen beweisen. Fest steht: In den USA ist mit sowas nicht zu spaßen.
Mittlerweile hat Michael Andretti seine Firma Andretti Global verlassen und fungiert „nur“ noch als strategischer Berater. Der erste Schritt zu einer Einigung?
Aber das ist noch nicht alles, was die Formel 1 umtreibt: Ähnlich unmoralisch ist die Absicht, einen GP in Ruanda durchzuführen. Vieles deutet darauf hin, dass die Königsklasse in einem der ärmsten Länder der Welt einen Grand-Prix austragen will. Der deutsche Formel-1-Streckenbauer Hermann Tilke steht bereit, um für eine dreistellige Millionen-Summe einen Kurs in einem Land zu bauen, das von Armut, Bürgerkrieg und Tyrannei geprägt ist.
Ein Teamchef, der nicht genannt werden will, sagt: „Ein Land, dessen Bruttosozialprodukt zu 40 Prozent aus westlichen Hilfsfonds basiert, darf kein Rennen bekommen. Das Geld geht nur an die Machthaber, nicht an die, die es brauchen.“
Er droht als Rufer in die Wüste einzugehen. Ein Hinweis, der ernst zu nehmen ist: Am 13. Dezember wird die prestigeträchtige FIA-Preisverleihung in Ruandas Hauptstadt Kigali stattfinden. Ein Schelm, der Böses dabei denkt…
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Das ist F1-Insider.com
1. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:40:52,571 Std.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +20,945 Sek.
3. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +41,823
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1:01,040 Min.
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1:02,430
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1:25,248
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1:36,039
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin + 1 Rd.
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas + 1 Rd.
10. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull + 1 Rd.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 331 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 279
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 245
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 237
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 190
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 174
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 155
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 144
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 62
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 24
1. McLaren 516 Pkt.
2. Red Bull 475
3. Ferrari 441
4. Mercedes 329
5. Aston Martin 86
6. Racing Bulls 34
7. Haas 31
8. Williams 16
9. Alpine 13
10. Sauber 0