Binotto knallhart: Das erwartet Audi jetzt von Hülkenberg

Sechs Monate haben Audi und Nico Hülkenberg noch bis zum Werksteam – warum jetzt jede Runde zählt.

Die Zeit läuft für Nico Hülkenberg und Sauber. In einem halben Jahr startet der Rennstall offiziell als Audi-Werksteam in die Formel 1 – und das mit gewaltigen Ambitionen.

Hülkenberg beginnt 2026 neues Kapitel

Mit 38 Jahren beginnt für den Routinier dann noch mal ein ganz neues Kapitel. Audi hat Sauber übernommen, richtet den Rennstall in Hinwil komplett neu aus und will Schritt für Schritt zur Spitze klettern. Projektleiter Mattia Binotto formuliert es im Interview mit dem SID gewohnt pointiert: „Ich erwarte von Nico, dass er jedes einzelne Rennen gewinnt“ – und lacht dann selbst: „Dafür brauchen wir allerdings das beste Auto.“

Zurück in die Realität: Um den WM-Titel will Audi ab 2030 kämpfen. „Schon dieser Zeitplan gleicht der Besteigung des Mount Everest“, sagt Binotto, der jahrzehntelange Erfahrung von Ferrari mitbringt. Hülkenbergs Rolle dabei: „Ich will, dass Nico vorneweg klettert“, so der Italiener.

Audi: Podium als Signal

Der Deutsche soll mit seiner Erfahrung einerseits bei der Entwicklung des Rennwagens helfen, andererseits soll er auch in diesem Jahr für Sauber bereits die bestmöglichen Resultate einfahren, damit das Team Schwung aufnimmt für die großen Aufgaben. Das gelingt überraschend gut: Mit Rang drei in Silverstone sorgte Hülkenberg im Juli für ein sensationelles Podium – sein erstes überhaupt.

Doch Binotto warnt vor zu großen Erwartungen: „Wenn der Gipfel das Ziel ist, dann befinden wir uns noch an der Basisstation, der Weg nach oben ist lediglich durchgeplant.“ Dabei gebe es viele Baustellen: „Es geht um die Integration beider Standorte, allerdings auch um Mentalität, Verhaltensweisen, um die zahlenmäßige Größe des Teams, um Kapazitäten in den Fabriken, um Instrumente wie den Simulator und den Windkanal. Je tiefer man gräbt, desto mehr findet man. Der Abstand zu einem Topteam war definitiv riesig.“

Audi wächst – aber noch kein Senkrechtstart

Der Rennstall wachse stetig, doch „im Vergleich zu den Topteams fehlen uns noch 150 Angestellte“. Ein Senkrechtstart 2026 ist deshalb unwahrscheinlich. Grundsätzlich aber sei alles da, was man für den Erfolg brauche: „Alle nötigen Ressourcen für den Erfolg sind vorhanden, jetzt kommt es auf uns an, um das umzusetzen.“

Ab 2026 soll zunächst einmal jede Saison besser werden als die vorherige. Werden die deutschen Fans irgendwann tatsächlich einen Sieg Nico Hülkenbergs im Audi sehen? Binotto: „Das hoffe ich, und das denke ich.“

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