Flavio Briatore dockt bei Alpine als Chefberater an. Ist das ein gutes Zeichen für Mick Schumacher?
Es ist nicht immer die Leistung, die zählt. Das ist auch in der Formel 1 nicht anders. Überflieger Max Verstappen mal ausgenommen muss ein normaler Formel-1-Pilot neben einem schweren Gasfuß auch das Gefühl dafür haben, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um eines der zwanzig Autos der automobilen Königsklasse im Rennen fahren zu dürfen. Oder, anders ausgedrückt: die richtigen Beziehungen haben.
Genau das könnte Mick Schumacher (25) jetzt dabei helfen, nach zwei Jahren bei Haas den Weg zurück in die Königsklasse zu schaffen. Hintergrund: Was F1-Insider.com schon vor Wochen berichtete, ist jetzt offiziell: Flavio Briatore (74) ist zurück bei einem Team in der Formel 1.
Der Italiener soll als Chefberater von Landsmann und Renault-CEO Luca de Meo das französische Team Alpine, das bisher hinter den eigenen Erwartungen herfuhr, zurück auf die Erfolgsspur bringen und an die Triumphe von 1994 und 1995 anknüpfen. Damals gewann das Team noch unter dem Namen Benetton zwei WM-Titel – mit Briatore als Teamchef und Michael Schumacher als Fahrer.
Briatore soll jetzt mit eisernem Besen die Altlasten wegkehren und die notwendigen Gespräche für eine bessere Zukunft führen. Dazu gehört auch sicher zu stellen, welche Fahrer in Zukunft die besten sind für Alpine. Sportlich, aber auch hinsichtlich ihrer Marketingrelevanz. Denn Briatore ist sich sicher: „Die beste PR wird von den Fahrern gemacht. Sie sind die Helden, die Stars.“ Das jedenfalls sagte er schon vor fünf Jahren zu den F1-Insider.com-Reportern in einem Interview.
Fest steht: Dank Briatore hat Mick Schumacher deshalb gute Karten, mit Alpine zurück in die Formel 1 zu kommen. Erstens erfüllt er sportlich die Erwartungen. Da ist sich Ex-Ferrari-Chef Jean Todt trotz der Probleme, die Schumacher junior bei seinem unglücklichen Formel-1-Einstand mit dem mittlerweile gefeuerten Haas-Teamchef Günther Steiner hatte, sicher. Der Franzose zu Sport Bild: „Mick ist ein sehr talentierter Pilot, der ohne Frage das Zeug für die Formel 1 hat. Sonst hätte er nicht die Formel 3 und Formel 2 gewonnen. Ob er einer der besten drei, vier Fahrer ist? Das weiß ich nicht. Aber Mick ist besser als die Hälfte der Formel-1-Fahrer.“
Dazu kommt: Der deutsche Markt ist einer der wichtigsten für Renault und deren sportliche Tochter Alpine. Briatore hat noch die positiven Zahlen im Hinterkopf, als Micks Vater mit einem von Renault angetrieben Motor überlegen seinen zweiten von insgesamt sieben WM-Titeln einfahren konnte. Schon damals wurde ein Schumacher mit großem Erfolg in Deutschland als Renault-Pilot vermarktet.
Allein: Ein Selbstläufer wird die Rückkehr trotz Briatore nicht. Mindestens drei Piloten stehen bei Alpine und Briatore auf der Liste, die zwei Autos für 2026 zu besetzen. Stammfahrer Pierre Gasly hat laut eigenen Aussagen einen unterschriftsreifen Vertrag seiner Landsleute zur Verlängerung seiner Dienste vorliegen. Gasly zögert noch, weil Neu-Einsteiger Audi ihn ebenfalls gerne verpflichten würde.
Ein weiterer Konkurrent Schumachers ist Alpine-Test -und Ersatzfahrer Jack Doohan, der Sohn der australischen Motorradlegende Mick Doohan. Doohan soll u.a. von Briatore gemanagt werden, der streitet das aber ab. Für Schumacher spricht: Er fährt schon bei der Sportwagen-WM für die Franzosen und machte dort erst kürzlich bei den 24 Stunden von Le Mans bis zu einem technisch bedingten Ausfall einen extrem guten Job.
Aber welche Rolle spielt die positive Vergangenheit, die Alpines neuer Entscheidungsträger Briatore zur Familie Schumacher hat? Micks Onkel Ralf Schumacher (48) zu F1-Insider.com: „Flavio will erst mal Leistung sehen. Das ist entscheidend. Aber es ist sicher nicht von Nachteil, das immer noch gute Kontakte zur Familie bestehen.“
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