Bernie Ecclestone ist für seine kontroversen Aussagen bekannt. Hier verrät er, welchen Formel-1-Skandal er besser nicht verhindert hätte. Lewis Hamilton wird’s nicht freuen, Fans von Michael Schumacher, Ferrari und Felipe Massa dagegen schon.
Bernie Ecclestone (92) ist im Moment wieder in aller Munde. Seine Lebensdokumentation „Lucky“ ist ein Renner, nicht nur Formel-1-Enthusiasten schauen sie sich auf DAZN an. Dort schildert Ecclestone ganz offen, wie er aus einer kleiner Ansammlung rennverrückter Garagisten eines der größten Sportevents weltweit machte. Er spricht über Fahrer, Freunde, Ereignisse, kleine Tricksereien und bringt den Zuschauer hinter den Vorhang des Milliardengeschäfts.
Allein: Über einen der größten Skandale der Sportgeschichte redet er nicht. Das holt er jetzt kurz vorm Start der neuen Formel-1-Saison am Sonntag in Bahrain nach.
Der Vorfall ereignete sich im Jahre 2008. Ausgangspunkt: Beim Grand Prix von Singapur gewinnt überraschenderweise Renault-Pilot Fernando Alonso. Der Spanier profitiert dabei von einer Safetycar-Phase, die für ihn genau zum richtigen Zeitpunkt kommt – pikanterweise ausgelöst durch einen Unfall seines damaligen Teamkollegen Nelson Piquet junior.
Der Brasilianer krachte auf dem engen Straßenkurs in der 14. Runde in die Mauer. Alonso gewann, WM-Anwärter Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes wurde Dritter und bekam sechs Punkte, während sein Herausforderer Felipe Massa leer ausging. Grund war ein völlig missratener Boxenstopp, der ohne die Safetycar-Phase so nie stattgefunden hätte. Und bis zu dem Massa souverän in Führung lag. Ein Jahr später stellte sich heraus, dass die ganze Aktion von der Renault-Teamführung geplant war. Sie ging als „Crashgate“ in die Formel-1-Geschichte ein.
Fest steht: Am Ende des Jahres gewann Hamilton mit einem Zähler Vorsprung vor dem unglücklichen Ferrari-Piloten Massa seinen ersten von sieben WM-Titeln. Damit teilt er sich heute mit der deutschen Rennlegende Michael Schumacher den Rekord an sieben gewonnenen Weltmeisterschaften.
Aber gehört der Titel 2008 wirklich Lewis Hamilton? Laut Ecclestone nicht. Der Brite klärt bei F1-Insider auf, was in den Wochen nach Singapur wirklich passierte. Ecclestone: „Max Mosley (damaliger FIA-Präsident; d. Red.) und ich wurden noch während der Saison 2008 darüber informiert, was sich im Rennen in Singapur ereignet hatte. Piquet junior hatte seinem Vater Nelson (dreimaliger Formel-1-Weltmeister; d. Red.) erzählt, dass er vom Team aufgefordert worden sei, zu einem bestimmten Zeitpunkt absichtlich in die Mauer zu fahren, um eine Safety-Car-Phase auszulösen und so seinem Teamkollegen Alonso zu helfen.“
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Eine Ansage, die Nelsinho Piquet nicht ausschlagen konnte. „Piquet junior hatte Angst um seine Vertragsverlängerung, deshalb stand er unter großem Druck und willigte ein“, fährt Ecclestone fort. „Wir beschlossen, erstmal nichts zu unternehmen. Wir wollten den Sport schützen und vor einem Riesenskandal bewahren. Ich redete deshalb auch mit Engelszungen auf meinen ehemaligen Piloten Nelson Piquet ein, erst mal Ruhe zu bewahren.“
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Dazu muss man wissen, wie der Brite weiter verrät: „Es gab damals die Regel, dass eine WM-Wertung nach der FIA-Preisverleihung am Ende des Jahres unantastbar ist. Also wurde Hamilton der WM-Pokal überreicht und alles war in Ordnung.“ So schien es jedenfalls.
Doch 2009 kam der Fall kam ans Licht. Die damaligen Renault-Verantwortlichen Flavio Briatore und Pat Symonds sowie Nelson Piquet junior wurden von der Automobilbehörde wegen des absichtlich herbeigeführten Unfalls gesperrt. Sieger Alonso ging straffrei aus, weil man ihm keine Mitwisserschaft nachweisen konnte.
Heute sieht Ecclestone das alles kritisch. „Wir hatten rechtzeitig genug die Infos, um der Sache nachzugehen. Laut den Statuten hätten wir das Rennen in Singapur unter diesen Bedingungen aber wohl annullieren müssen. Das heißt, für die WM-Wertung hätte es nie stattgefunden. Dann wäre Felipe Massa Weltmeister geworden und nicht Lewis Hamilton.“
„Mir tut Massa heute noch leid. Er gewann sein das Finale bei seinem Heimrennen in Sao Paulo, hat alles richtig gemacht. Er wurde um den verdienten Titel betrogen, während Hamilton alles Glück der Welt hatte und seine erste Meisterschaft gewann. Heute hätte ich das anders geregelt. Deshalb ist für mich Michael Schumacher immer noch alleiniger Rekordweltmeister. Auch wenn die Statistik was anderes sagt.“
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