Ecclestones erstes Mal: Besondere Ehre für Ex-F1-Chef

Besondere Ehre für einen besonderen Mann: Ex-Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone überreicht Lando Norris in Spielberg die FIA-Präsidentenmedaille.

Historischer Moment am Red-Bull-Ring: Formel-1-Legende Bernie Ecclestone (94) durfte beim Österreich-GP 2025 erstmals in seiner jahrzehntelangen Karriere auf dem offiziellen Formel-1-Podium stehen. In Abwesenheit von FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem überreichte Ecclestone Rennsieger Lando Norris die Präsidentenmedaille der FIA.

„Es war mir eine Ehre, die Medaille im Namen des Präsidenten zu überreichen“, sagte der frühere Formel-1-Boss. „Und auch wenn es seltsam klingt: Das war tatsächlich das erste Mal in fast 70 Jahren in diesem Sport, dass ich auf dem Podium stand!“

Ecclestone: „Das erste Mal auf dem Podium – nach fast 70 Jahren“

Für Ecclestone, der von 1978 bis 2017 als unumstrittener Lenker der Königsklasse galt, war der Moment sichtbar emotional. Die Medaille selbst ist eine noch recht junge FIA-Tradition – sie wurde 2022 eingeführt, um die Leistung eines Grand-Prix-Siegers besonders zu würdigen. Norris ist nach Max Verstappen der zweite Fahrer, dem sie zuteil wurde.

Als Fahrer hatte Ecclestone in den 1950er-Jahren wenig Erfolg – ein Qualifikationsversuch in Monaco 1958 blieb erfolglos. Doch als Teambesitzer des Brabham-Teams feierte er später 22 GP-Siege und zwei WM-Titel mit Nelson Piquet. Der eigentliche Aufstieg begann aber mit seiner Rolle als Vermarkter der Serie. Unter seiner Leitung wurde die Formel 1 zu einem globalen Milliardenbusiness.

Mit dem Einstieg von Liberty Media endete Ecclestones Ära, sein Titel als „Chairman Emeritus“ blieb rein symbolisch. Zwischen Ecclestone und den neuen Rechtehaltern war das Verhältnis seither angespannt – umso bemerkenswerter, dass ausgerechnet die FIA ihn nun wieder auf die große Bühne holte.

Hintergrund: Diplomatie mit Botschaft

Dass Sulayem ausgerechnet Ecclestone bat, ihn in Spielberg zu vertreten, dürfte auch ein Signal sein – denn das Verhältnis zwischen FIA und der kommerziellen Formel-1-Führung war zuletzt ebenfalls nicht frei von Spannungen. 

Die symbolträchtige Geste in Österreich zeigt dennoch: Die Königsklasse ehrt ihre Pioniere – auch wenn sie nicht mehr am Steuer sitzen. Und Bernie Ecclestone hat sich dieses Podium nach all seinen Jahren in der Formel 1 redlich verdient.

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