Die Formel 1 fährt wieder, aber nur unter großen Auflagen zum Schutz vor dem Coronavirus. Doch inzwischen gibt es erste Verstöße.
Die Formel 1 wandelt auf einem schmalen Grad. Zwar fährt die Königsklasse des Motorsports wieder, aber nur unter großen Hygiene- und Schutzauflagen. Das Coronavirus soll auf keinen Fall die Runde innerhalb des F1-Zirkuses machen. In der NASCAR hat es Rekordmeister Jimmie Johnson bereits erwischt, in der US-Sportwagenserie IMSA den Ex-F1-Fahrer Felipe Nasr.
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Doch die ersten Fahrer haben gegen die Auflagen verstoßen. Ferrari hat schon seine zweite Ermahnung kassiert. Zuerst traf sich Sebastian Vettel mit den Red-Bull-Bossen Dr. Helmut Marko und Christian Horner am vergangenen Wochenende – und das auch noch ohne Mundschutz.
Nun ist Charles Leclerc zwischen den zwei Grands Prix in Spielberg nach Hause geflogen, also nach Monaco – und hat sich dort auch mit Personen getroffen, die nicht zu dem Kreis gehören, mit denen der Monegasse Kontakt haben darf. Konkret hat er sich in einem Restaurant sogar mit einem Kellner fotografieren lassen. „Aber ich wurde zwei Mal getestet, bevor ich zurückgekommen bin“, verteidigt sich Leclerc. „In zwei Tagen wurde ich zwei Mal negativ getestet.“
Auch Valtteri Bottas entspannte einige Tage zuhause in Monaco. Aber er traf sich nur mit seinem Trainer Antti Virula sowie seiner Freundin Tiffany Cromwell. Das ist erlaubt. Bottas erklärt: „Ich habe herausgefunden, dass es erlaubt ist, und natürlich macht es wenig Unterschied, wenn ich die Zeit mit den gleichen Leuten in meiner Gruppe da oder dort verbringe. Ich wollte diese drei Tage einfach zuhause verbringen, es war sehr schön und ich konnte meine Batterien für das zweite Wochenende aufladen.“
Eine weitere kuriose Szene gab es um Lando Norris. Vor dem Eintritt ins Fahrerlager wird bei allen die Temperatur auf der Stirn gemessen. Wer Fieber hat, darf nicht rein. Videoaufnahmen zeigen, wie sich der Sensations-Dritte vom Österreich-GP eine kalte Trinkwasserflasche an die Stirn hält. Hat Norris gemogelt?
Nein, ist aus Teamkreisen zu hören. Stattdessen hätte die Messung an Norris‘ Stirn 50 Grad Celsius ergeben. Ab 44 Grad Körpertemperatur gilt ein Mensch als klinisch tot. Norris stand einfach zu lange in der Sonne. Nach dem Kühlen mit der Flasche wurden nur 30 Grad gemessen – auch das ist nicht realistisch. Also wurde die Temperaturerfassung anschließend an der Schläfe durchgeführt. Norris hatte kein Fieber und durfte ins Fahrerlager.