Warum vertraut Ferrari trotz vieler Pannen weiter auf Mattia Binotto? Scuderia-Boss John Elkann mit Erklärung und Lob, aber auch einer Deadline für den Teamchef.
Pünktlich vor dem großen Heimspiel in Monza wendet sich Ferrari-Boss John Elkann mit einem Interview in der ‚Gazzetta dello Sport‘ an die Tifosi. Quasi eine Rede des roten Chefs an die rote Nation. Der Inhalt: Eine Antwort auf die jüngsten Gerüchte um Teamchef Mattia Binotto und eine Erklärung, warum die Scuderia stoisch am italienischen Teamleiter festhält – trotz der vielen Pannen in jüngerer Vergangenheit.
„Wir haben großes Vertrauen in Mattia Binotto und schätzen sehr, was er und seine Ingenieure erreicht haben“, betont Elkann. Soll heißen: Ganz ist das Polster noch nicht aufgebraucht, das sich der Teamchef durch einen siegfähigen F1 75 aufgebaut hat. Elkann: „Dank ihnen sind wir wettbewerbsfähig und feiern wieder Siege.“
Auffällig bleibt, dass sich der Ferrari-Präsident ausgerechnet jetzt zu Wort meldet, wo Binottos Stuhl angesägt scheint. Und nach der üblichen verbalen Unterstützung recht schnell zu sanfter Kritik übergeht. „Ich bin nicht zufrieden, weil ich denke, dass wir immer besser werden können. Es gibt keine Zweifel, dass die Arbeit in Maranello, in der Garage, an der Boxenmauer und am Lenkrad besser werden muss“ , sagt Elkann und nimmt davon bewusst auch Binotto nicht aus. „Einschließlich des Teamchefs und Managements. Es gibt immer noch zu viele Fehler – bei der Zuverlässigkeit, den Fahrern und der Strategie.“
Im Großen und Ganzen sieht Elkann seine Roten zwar weiter auf Kurs und verzeiht dem Team deshalb auch technische Pannen: „Unser erstes Ziel war nun mal die Wettbewerbsfähigkeit, ohne die geht nichts. An der Zuverlässigkeit kann man immer arbeiten.“ In Bezug auf eine erfolgreiche WM-Mission setzt der Agnelli-Erbe dem Teamchef aber ein Ultimatum: „Ich glaube, dass Ferrari noch vor 2026 wieder den Kontrukteurs- und Fahrertitel holen wird, mit Charles Leclerc auf der Pole-Position.“
Brisant: Der Nachsatz liest sich wie eine schallende Ohrfeige für Carlos Sainz, bestätigt aber den Eindruck, den Experten schon seit geraumer Zeit haben: Der Monegasse ist Ferraris großer Hoffnungsträger, sein Grundspeed wird im Ferrari-Lager deutlich höher eingeschätzt als der von Sainz. Wenngleich Elkann eilig hinterher schiebt: „Wir haben das Glück zwei großartige Piloten zu haben, wahrscheinlich sogar die stärkste Fahrerpaarung der Formel 1.“
Teamchef Binotto gibt sich indes weiter cool: „Wir brauchen keine Zeitungsmeldung, um das zu wissen. Aber so ein Interview ist natürlich trotzdem schön, weil es eine Bestätigung ist“, kommentiert der Teamchef die Aussagen seines Bosses vor dem Heimspiel in Monza.
„Uns ist bewusst, dass wir noch Dinge brauchen, um die WM zu gewinnen. Aber Ferrari hat einen enormen Schritt von der letzten Saison auf diese gemacht“, wird Binotto nicht müde darauf zu verweisen, warum ihm in Maranello mehr Kredit eingeräumt wird als seinen Vorgängern.
Irgendwann ist jedoch auch dieser aufgebraucht – und das ist im F1-verrückten Italien sicher nicht erst 2026 der Fall.
1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:21,664 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,143 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,193
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,674
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,722
6. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,730
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,839
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,064
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,088
10. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,171
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,247
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,274
13. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,329
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,471
15. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,553
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,893
17. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +2,067
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,121
19. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,318
20. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +2,922
1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:22,410 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,077 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,279
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,421
5. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,430
6. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,665
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,689
8. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,850
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,984
10. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,101
11. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,119
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,160
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,230
14. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,251
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,278
16. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,446
17. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,596
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Haas +1,907
19. Nyck de Vries (Niederlande) – Aston Martin +2,321
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,531
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 310 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 201
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 201
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 188
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 175
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 158
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 82
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 66
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 59
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 20
13. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 18
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 5
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
1. Red Bull 511 Pkt.
2. Ferrari 376
3. Mercedes 346
4. Alpine 125
5. McLaren 101
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 29
9. Aston Martin 25
10. Williams 4
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