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Binotto nach Ferrari-Crash: Keine Schuldzuweisungen

Credit: Ferrari

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Die beiden Ferrari haben den Formel-1-GP der Steiermark nach einem Crash vorzeitig beenden müssen. Die Hintergründe

Als würde es nicht reichen, dass der rote Renner eine rote Gurke ist, macht sich Ferrari das Leben auch selbst noch schwer…

„Es tut weh, wenn beide Fahrer nach zwei Runden draußen sind“, sagt Teamchef Mattia Binotto im RTL-Interview. „Der schlechteste Abschluss eines schwierigen Wochenendes. Es ist jetzt nicht die Zeit für Schuldzuweisungen, sondern dafür geeint zusammenzuarbeiten. Schwierige Situation bringen oft das Beste in Menschen hervor, und ich bin sicher, das trifft auch auf uns zu.“

Dabei war der Schuldige für das erneute Desaster beim Großen Preises der Steiermark klar. Diesmal ist es der vermeintliche Heilsbringer Charles Leclerc, der das Rennen für die Scuderia vorzeitig beendet hat. Der Fehler in seiner Entstehung: In Kurve zwei sieht Leclerc innen eine Lücke, zwängt sich neben Sebastian Vettel. Dabei geht ihm der nie vorhanden gewesene Platz aus. Leclerc rumpelt über den gelben Zusatz-Kerb, hebt ab und landet auf dem Heckflügel des neben ihm fahrenden Vettel. Der Deutsche hat keine Chance auszuweichen.

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Ralf Schumacher bewertet bei Sky: „Absoluter Fehler von Leclerc. Totaler Quatsch, was er da versucht hat.“ Christian Danner bei RTL: „Da hackt man wochenlang auf Vettel rum und Leclerc ist der einzig Aufrechte. Und dann macht er so einen Bockmist.“

Vettel muss seinen SF1000 sofort in der Garage parken. Leclerc kommt eine Runde später mit defektem Unterboden in die Box.

Vettel: „Ich habe keinen Platz gehabt, irgendwo anders hinzufahren. Ich hatte mich extra aus allem rausgehalten. Drei Autos in der Ecke geht nicht. Ich weiß nicht, welche Lücke Charles gesehen hat. Wir werden darüber reden, aber dann ist das Thema auch durch. Bitter, ich hätte heute gerne das Rennen beendet, um ein Gefühl fürs Auto und die Updates zu bekommen.“

Credit: F1 TV

Leclerc hat sich noch im Media-Pen bei Vettel entschuldigt, sagt zu Canal Plus: „Das war ganz klar mein Fehler. Ich war ein Arschloch. Heute habe ich versagt.“ Bei RTL ergänzt der Monegasse: “Das war mein Fehler. Seb hat da nichts falsch gemacht. Ich habe nicht den Job gemacht, den ich hätte machen müssen. Ich bin von mir selbst enttäuscht. Ich habe unserer beider Chancen ruiniert. Das tut mir leid, auch wenn das nicht ausreicht.“

Für die Statistiker: Es war die zweite Kollision der beiden Ferrari-Kampfhähne nach Brasilien 2019. Vettel ist zum achten Mal in Runde eins ausgeschieden, das erste Mal seit Singapur 2017 (Kollision mit Ferrari-Kollege Kimi Räikkönen).

Für Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wird die Luft nun immer dünner. Nicht nur, dass der SF1000 ein Flop ist. Auch seine beiden Piloten bekommt der Italiener nicht in Griff. Vettel flüchtete direkt nach den TV-Interviews nach Hause zur Familie in die Schweiz. Die Videokonferenz für Printjournalisten am Abend wurde daraufhin abgesagt.

Erst gestern hat der Ferrari-Capo nach den Plätzen zehn und elf im Qualifying verbal noch auf den Tisch gehauen: „Wir haben sehr hart gearbeitet, um Updates eher ans Auto zu bringen als geplant, aber sie haben ihren Wert auf der Strecke nicht bewiesen. Wir müssen herausfinden warum und diesen Zustand ändern, der für ein Team mit dem Namen Ferrari nicht gut genug ist.“

Das gilt offenbar auch für das Management der beiden Piloten.

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