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Hamilton wird der Nächste: Die Ü40-Fahrer bei Ferrari

Formel 1 Lewis Hamilton Ferrari Montage 2024

Montage F1-Insider.com; Fotos: Ferrari, Mercedes

Lewis Hamilton wird mit 40 Jahren ein neues Formel-1-Abenteuer beginnen. In diesem hohen Rennfahreralter noch bei Ferrari – das schafften nicht viele Fahrer vor ihm.

Eins muss man Lewis Hamilton lassen: Mut hat er. Mit 40 Jahren beginnt Lewis Hamilton 2025 ein neues Formel-1-Abenteuer. Es ist mehr als das: Es wird die größte Herausforderung seiner Karriere. Er will sich mit Ferrari endgültig zur Legende seines Sports machen. Wohlwissend: Wenn er mit Ferrari seinen achten WM-Titel holt, dann wäre das wertvoller als alle seine bisherigen sieben Titel.

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Fernando Alonso, Sebastian Vettel – das sind zwei große Namen, mit WM-Titel gesegnet, aber bei Ferrari gescheitert. „Aber wenn du das erste Mal diese roten Autos siehst“, beschreibt Hamiltons Ex-Teamkollege Jenson Button, „dann willst du die auch fahren.“

Ferrari wartet seit 2007 und damit seit 17 Jahren auf den WM-Titel. Selbst wenn die Scuderia ein WM-fähiges Auto hat – etwa 2012 oder 2018 – dann scheint es so, als stünden sich die Italiener selbst im Weg. Die Pleiten-, Pech- und Pannen-Kultur muss Hamilton erstmal entzerren.

Leclerc 13 Jahre jünger

Und dann muss er seinen 13 Jahre jüngeren Teamkollegen Charles Leclerc schlagen. Fehleranfällig mag der Monegasse sein. Aber er ist sehr, sehr schnell. Für viele Experten ist er sogar der schnellste Fahrer neben Max Verstappen. 26 Pole-Positions unterstreichen diese Einschätzung. Das wird schwer für Hamilton.

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Vor allem, weil er beim ersten WM-Lauf 2025 und damit seinem ersten Ferrari-Einsatz schon 40 Jahre alt ist. Klar, auch Fernando Alonso fährt mit 42 Jahren vorne mit. „Das war vielleicht sogar meine beste Saison“, sagt der Spanier. Aber Alonso hat halt auch Lance Stroll als Teamkollege, nicht Charles Leclerc; er fährt für ein Mittelfeldteam und nicht mit dem Druck des Titelkampfes.

Formel-1-Fahrer mit 40 Jahren sind selten. Es finden sich sogar nur acht in den vergangenen 40 Jahren.

Sieben von 76 Ferrari-Fahrern Ü40

Noch seltener ist das bei Ferrari. Nur sieben der 76 Fahrer sind mit mindestens 40 Jahren für Ferrari WM-Rennen gefahren. Die meisten davon in den 1950er Jahren, als ohnehin die meisten Piloten viel älter waren. 81 Fahrer waren in den 1950er Jahren mindestens 40 Jahre alt, zwölf sogar über 50. Es war also eine ganz andere Zeit.

Die Ausnahme war Mario Andretti – die Rennlegende, die 1978 Weltmeister war und 1993 in der IndyCar mit 53 Jahren noch einen Sieg holte. 1982 war er 42 Jahre, als er bei Ferrari noch mal ins F1-Cockpit stieg, aber nur als Ersatz, für zwei Rennen. Trotzdem wurde er beim Italien-GP Dritter.

Juan-Manuel Fangio war 1956 schon 44 Jahre alt, als er für Ferrari Weltmeister geworden ist. Giuseppe Farina war 1955 48 Jahre alt, als er im roten Renner am Start war. 20 Jahre davor war der erste Formel-1-Weltmeister schon mal in Ferrari-Diensten, als das Team noch die Alfa-Romeo-Einsätze im GP-Sport betreute.

Weitere Fahrer in den 1930er Jahren

Zu den Ü40-Fahrern bei Ferrari gehört auch Raymond Sommer, der 1947 beim Turin-GP den ersten Sieg eines Ferrari holen konnte. Der Franzose war ein enger Freund von Enzo Ferrari, lehnte ein Werksangebot bis auf wenige Gastspiele immer ab. Er wollte unabhängig sein, an seinen Autos basteln und hatte dafür auch das nötige Geld: Vater Roger war Flugzeugpionier, die Familie im Wollgeschäft reich geworden.   

Dann wären da noch Luigi Villoresi, Dorino Serafini und Piero Taruffi. Als Taruffi 1952 für Ferrari den Schweiz-GP gewann, war er schon 45 Jahre, das Haupthaar komplett ergraut. Sein Spitzname daher: Silberfuchs.

Weiten wir das Feld noch etwas, dann kommen noch vier Fahrer dazu, die vor Einführung der WM 1950 für Ferrari mit mindestens 40 Jahren GP-Rennen bestritten. Dazu gehörte auch einer der besten Fahrer aller Zeiten – Tazio Nuvolari. Furchtlos jedenfalls war er: Der in der Lombardei geborene Italiener bestritt viele Rennen schwerverletzt. Mechaniker mussten ihn am Motorrad festschnallen, Platz schaffen für Gipsbeine oder ihn ins Fahrzeug heben, wenn er gerade nicht eigenständig laufen konnte.

Sieben Privatfahrer mit Ferrari

Die anderen drei Fahrer waren Felice Bonetto, der in Algerien geborene Marcel Lehoux sowie Attilo Marinoni.

Und dann sind da auch noch sieben Fahrer, die privat Ferraris bei WM-Rennen eingesetzt haben – teilweise in blau, grün oder gelb statt rot, eben in ihren Landesfarben. Da ist zum Beispiel der Schweizer Rudolf Fischer, einer der erfolgreichsten Privatfahrer der F1-Geschichte. Oder Louis Rosier, der 1950 die 24h von Le Mans gewann, wobei er 23 Stunden selbst am Steuer saß und nur eine Stunde seinen Sohn Jean-Louis Rosier in den Talbot-Lago ließ. 15 Rennen fuhr Rosier mit einem blauen Ferrari in der Formel 1.

Hamilton wird sich nun in die Liste dieser Fahrer aus einer ganz anderen Zeit einreihen. Eigentlich ist er allein deswegen jetzt schon eine Ferrari-Legende.


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