Luca di Montezemolo hat einst Michael Schumacher zu Ferrari gelotst. Jetzt kann er über die Scuderia nur noch den Kopf schütteln.
Die altehrwürdige Scuderia ist derzeit in keinem guten Zustand: WM-Rang vier, 312 Zähler hinter Klassenprimus Red Bull und noch schlimmer: Mittlerweile werden sogar dritte Plätze als Erfolg verbucht. So lachte Teamchef Frederic Vasseur nach Charles Leclers Podium in Spa über Ferraris Kritiker: „Ich bleibe ruhig, denn noch vor einer Woche hieß es, Ferrari sei zu dumm und am Ende.“
Das wiederum bringt den ehemaligen Präsidenten Luca di Montezemolo auf die Palme. „Wissen Sie, was mir wirklich leidtut?“, fragt der Italiener im Gespräch mit dem italienischen Onlineportal Quotidiano Sportivo. „Dass wir einen dritten Platz wie in Spa zuletzt feiern. Das ist nicht Ferrari-like.“
Di Montezemolo war von 1974 bis 1977 Rennleiter des Kultteams aus Maranello, von 1991 bis 2014 Ferraris Präsident. Er kannte auch Firmengründer Enzo Ferrari gut und ist sicher: „Der alte Mann hätte das niemals akzeptiert, niemals.“
Dabei fordert der 75-Jährige noch nicht mal die totale Dominanz wie bei Red Bull und Mercedes. Noch nicht mal den ein oder anderen WM-Titel. Nein, er wäre schon mit weniger zufrieden. „Ich träume nicht von einem Ferrari, das immer gewinnt. Sondern von einem Ferrari, das immer bis zum letzten Rennen um den Titel kämpft.“ Niederlagen gehören für Montezemolo zum Sport: „Man kann verlieren – aber als Kämpfer, nicht als Nebendarsteller!“
15 Jahre wartet die Scuderia nun schon auf den nächsten Titel. Kimi Räikkönen war 2007 der letzte Fahrer, der sich in Rot zum Champion krönen konnte. Doch an den Piloten, die seither für den Kult-Rennstall aus Italien am Steuer drehen, liege es nicht. Auch auf den aktuellen Starfahrer Charles Leclerc der Landgraf große Stücke. „Charles würde ich auf jeden Fall behalten wollen“, lobt er, „er ist gut und meiner Meinung nach gibt es im Moment keinen stärkeren Fahrer als ihn.“
Unzufrieden zeigt sich der Ex-Präsident indes mit dem Personal am Kommandostand. „Wer das rote Auto fährt, ist das letzte Problem“, legt er den Finger verbal in die Wunde. „Als ich Präsident war, habe ich mit Michael Schumacher, Jean Todt, Ross Brawn und Rory Byrne ein Dream Team gegründet.“ Die Folge: sechs Konstrukteurstitel in Folge.
Doch von einem Dream Team wie damals sei Ferrari derzeit weit entfernt. Und die aktuelle Führungsriege versuche auch nicht, von den Erfahrungen der alten Recken zu profitieren. Jedenfalls hat Ferrari-Vorstand John Elkann bisher keinen Kontakt gesucht. Montezemolo: „Null. Nichts. Ich habe von ihm nie etwas gehört.“
Brisant: Nicht nur der ehemalige Chef kritisiert die Scuderia. Auch Elkanns eigener Bruder Lapo hatte bereits zu Saisonbeginn gefordert: „Ferrari braucht mehr Ernsthaftigkeit und eine Siegermannschaft in der Box und draußen. Es ist an der Zeit für einen Weckruf. Politik und Spielchen müssen ein Ende haben, sonst wird man nie gewinnen.“
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6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 99
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