Ralf Schumacher schießt gegen Ferrari und ist ratlos

Formel 1 inside: Ralf Schumacher teilt gegen Ferrari aus. Kippt jetzt die Stimmung in Maranello?

Ferrari steckt mitten in der größten Krise seit Jahren. Nach dem Großen Preis von Singapur und den Rängen sechs und acht schlagen die Wellen in Italien wieder einmal hoch. Wilde Spekulationen, harte Kritik von Experten und selbst Charles Leclerc verliert langsam die Geduld.

Ein Negativ-Cocktail, der Ralf Schumacher fast schon automatisch zum verbalen Austeilen anregt: „Wenn man mal überlegt, gibt Ferrari am meisten Geld für das größte Desaster aus“, urteilt der Sky-Experte im Podcast Backstage Boxengasse. Eine Aussage, die es in sich hat, die den Kern aber trifft: Während McLaren sich in Singapur bereits vorzeitig den Konstrukteurstitel sicherte, droht der Scuderia der Absturz auf Platz vier der Team-WM. Nur acht Punkte trennen die Italiener noch von Red Bull – ohne Podium in den letzten fünf Rennen.

Leclerc frustriert: „Nur Passagiere des Autos“

Auch Charles Leclerc fand nach seinem sechsten Platz in Singapur klare Worte: „Im Moment fühlt es sich so an, als wären wir nur Passagiere des Autos und könnten nicht mehr herausholen.“ Der Monegasse wartet seit Ende Juli in Belgien auf ein Podium. Ein Grand-Prix-Sieg: Fehlanzeige. Nach 18 Rennen ist Ferrari 2025 noch immer noch ohne GP-Erfolg – ein Debakel für das teuerste Team der Formel 1.

Ralf Schumacher wundert sich über das Chaos in Maranello: „Die haben zwei Superpiloten. Auto, Motor, Getriebe – alles wird unter einem Dach gebaut. Eigentlich sind alle Voraussetzungen da. Wo es klemmt, ist schwer nachzuvollziehen.“ In Singapur sei das Auto „wieder eine Katastrophe“ gewesen. Dabei gilt Teamchef Frédéric Vasseur eigentlich als Integrationsfigur, der die Mannschaft vereinen sollte.

Ferrari-Krise ruft Schlagzeilen hervor

Wie immer, wenn es bei Ferrari kriselt, überschlagen sich in Italien die Schlagzeilen. Laut Corriere dello Sport soll es nach dem Rennen in Singapur zum Streit zwischen Teamchef Vasseur und Ingenieur Matteo Togninalli gekommen sein. Dazu heizte ein Interview von Leclerc-Manager Nicolas Todt mit der Straits Times die Spekulationen an. Er erwartet 2026 einen „sehr heißen Fahrermarkt“ und stellte klar: „Charles ist eines der größten Talente seiner Generation. Wir brauchen ein siegfähiges Auto.“

Zwischen den Zeilen heißt das: Wenn Ferrari nicht liefert, könnte Leclerc den Blick nach außen richten. Dazu kommen Gerüchte über Interesse an Christian Horner als Teamchef.

Ferrari ist in Italien mehr als ein Rennstall – es ist eine Religione. Entsprechend schnell kann die Stimmung kippen. „Ferrari ist grundsätzlich so ein bisschen Pulverfass“, sagt Ralf Schumacher. „Ich verstehe es ja auch. Da ist großer Frust, und da kann immer schnell was passieren.“

Zwar wurde Teamchef Vasseurs Vertrag erst im Sommer verlängert, doch Schumacher betont: „Egal, wer welchen Vertrag hat – keiner ist da sicher.“ Der letzte Konstrukteurstitel liegt 17 Jahre zurück, der letzte Fahrertitel durch Kimi Räikkönen sogar 18. Die Geduld in Italien ist endlich.

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