Formel 1: Ferrari
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Ferrari beweist mit dem neuen SF-25 technisch Mut zum Risiko. Ziel: der WM-Titel.
Ferrari hat sein neues Formel-1-Auto für die Saison 2025 enthüllt – und dabei eine kleine Revolution gezeigt: Beim SF-25 wagt sich die Scuderia an ein neues technisches Konzept, um die Lücke zu Red Bull zu schließen und endlich wieder um den WM-Titel mitzufahren.
Dabei setzt Ferrari als bisher einziges Team auf eine Pullrod-Aufhängung, also Zugstreben an Vorder- und Hinterachse – eine mutige Entscheidung, die aerodynamische Vorteile bringen soll.
Doch der SF-25 ist nicht nur eine technische Kampfansage, sondern auch ein historischer Moment für Ferrari: Es ist das erste Auto von Lewis Hamilton in Rot! Der siebenmalige Weltmeister wechselt nach zwölf Jahren bei Mercedes zur Scuderia und will sich mit Ferrari seinen achten Titel sichern.
Ferrari präsentierte den SF-25 zunächst in London, wo alle Formel-1-Teams bei einer großen Show ihre neuen Autos zeigten. Dort bekamen die Fans allerdings nur ein Showcar mit neuer Lackierung zu sehen. Ferrari setzt 2025 auf ein dunkleres Rot mit großen weißen Flächen für Hauptsponsor HP – ein Design, das sich klar vom Vorjahr unterscheidet.
Der echte SF-25 wurde dagegen einen Tag später in Maranello enthüllt und drehte direkt seine ersten Kilometer auf der hauseigenen Teststrecke in Fiorano. Charles Leclerc absolvierte am 19. Februar die ersten Testrunden. Die Bedingungen waren mit fünf Grad und Wolken zwar nicht ideal, doch es reichte für einen ersten Funktionstest.
Obwohl sich das technische Reglement 2025 nicht ändert, ist der SF-25 zu 99 Prozent ein neues Auto. Technikchef Loïc Serra erklärt: „Wir bauen auf den guten Genen des Vorgängers auf, aber in der Formel 1 entscheiden Tausendstelsekunden. Um Weltmeister zu werden, mussten wir uns in jedem Detail verbessern.“
Ferrari hat errechnet, dass dem Team 2024 nur 0,59 Punkte pro Rennen zum Titel fehlten – oder umgerechnet drei Hundertstel pro Runde. Diese Lücke soll der SF-25 schließen.
Vor allem die Umstellung auf Pullrod an der Vorderachse sorgt für Diskussionen. Das bisherige Konzept war aerodynamisch ausgereizt. Mit der neuen Aufhängung soll sich der Luftstrom besser lenken lassen. „Wir sind mit dem alten Konzept an ein Limit gestoßen“, sagt Serra. „Die neuen Lösungen geben uns mehr Spielraum für zukünftige Entwicklungen.“ Ferrari beweist in der neuen Aufstellung mit Hamilton im Cockpit auch technisch Mut zum Risiko.
Teamchef Frédéric Vasseur macht denn auch klar: „Das Ziel ist die Weltmeisterschaft.“ 2024 hatte Ferrari oft knapp das Nachsehen gegenüber Red Bull und McLaren. 2025 soll sich das ändern – mit einem weiterentwickelten Motor, besserer Aerodynamik und eben der vermeintlich besten Fahrerkombination Hamilton-Leclerc.
Ferrari wird das Auto in den ersten Rennen weiterentwickeln und dann entscheiden, wann der Fokus auf das neue Reglement 2026 gelegt wird. „Wir wissen nach vier oder fünf Rennen, ob wir weiter in den SF-25 investieren oder nicht“, sagt Vasseur.
Während die ersten Runden in Fiorano nur ein Funktionstest waren, steht der richtige Härtetest kommende Woche in Bahrain (26.2.) an. Dort treffen die neuen Boliden erstmals direkt aufeinander.
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