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Ferrari-Weltmeister: Hamilton auf den Spuren von Fangio und Schumacher

Formel 1 Michael Schumacher Ferrari

Michael Schumacher. Credit: Ferrari

Ferrari lockt seit Jahrzehnten die großen Stars des Sports an. Doch nur zwei Weltmeister konnten mit Ferrari noch mal Champion werden. Viele sind gescheitert.

Es ist schon paradox: Bei keinem Rennstall der Welt steht der Fahrer so sehr im Hintergrund wie bei Ferrari. Als Marke überstrahlt Ferrari jeden Piloten – so sehr sich das Team auch selbst mal mehr und mal weniger stümperhaft die Beine stellt. Aber doch träumen die allermeisten Fahrer davon, einmal für Ferrari zu fahren. Auch die großen Stars.

Bloß: Gut geht das nur selten. Ferrari mag das erfolgreichste Team der Geschichte sein. Aber das begründet sich auch dadurch, dass es als einziges Team von Beginn an und quasi ohne Unterbrechung dabei ist. Immer wieder erleidet Ferrari ewige Durststrecken. 21 Jahre vergingen zum Beispiel zwischen den Titeln von Jody Scheckter 1979 und dem von Michael Schumacher 2000. Jetzt sind es auch schon wieder 17 titellose Jahre für Ferrari.

Trotzdem reizt die rote Farbe. Lewis Hamilton wechselt 2025 zu Ferrari. Trotz seiner dann 40 Jahren. Trotz eines pfeilschnellen und 13 Jahre jüngeren Teamkollegen Charles Leclerc. Trotz fehlender Indizien, dass Ferrari eher als Mercedes die aktuelle Red Bull-Dominanz brechen könnte.

Andretti und Mansell erst später Weltmeister

Und: Die Statistik spricht auch klar gegen einen Hamilton-Erfolg. Unter den 76 Ferrari-Fahrern in der WM waren 15 Weltmeister. 1953 fuhren sogar drei Weltmeister gleichzeitig für Ferrari – Giuseppe Farina, Alberto Ascari und Mike Hawthorn. Heute ist sowas unvorstellbar, aber damals durften die Teams so viele Autos einsetzen, wie sie wollten. Nur selten war Ferrari mit weniger als vier Autos am Start.

Aber die Erfolgsbilanz der 15 Weltmeister ist ausbaufähig. Sechs blieben mit Ferrari titellos.

Mario Andretti und Nigel Mansell kamen zu Ferrari, da waren sie noch gar keine Champions. Und wurden es auch nicht mit Ferrari. Andretti gewann 1971 in Südafrika seinen ersten Ferrari-Einsatz, aber er fuhr nicht mal die ganze Saison. Das Herz des US-Amerikaners gehörte der IndyCar, dem amerikanischen Pendant der Formel 1. Andretti fuhr dort für das Granatelli-Team einen McNamara-Ford. Es wird nicht viele Menschen geben, denen heute der Name McNamara etwas sagt. Aber Andretti war das trotzdem lieber als Ferrari. 1982 kam er als Ersatz nochmal für zwei Rennen zu Ferrari zurück – aber in zwei Grands Prix lässt sich kein Titel gewinnen.

Ferrari: Zuletzt scheiterten Alonso und Vettel

Sebastian Vettel Credit: Ferrari

Nigel Mansell bestritt 1989 und 1990 Rennen für Ferrari. Als er zur Scuderia kam, war er längst ein GP-Sieger und ein Star, der 1986 und 1987 im Titelkampf unglücklich die WM verlor. Aber erst 1992 holte sich der Brite mit Williams den Titel, bei Ferrari hatte er keine Chance.

Bleiben vier Fahrer, die zu Ferrari als Weltmeister gekommen sind, aber mit Ferrari nicht mehr nachlegen konnten. Das betrifft die letzten beiden Champions bei Ferrari – Fernando Alonso (von 2010 bis 2014 bei Ferrari) und Sebastian Vettel (2015 bis 2020 bei Ferrari). Alonso war 2012 und Vettel 2018 sehr nah dran. Knapp vorbei ist aber auch vorbei.

Alain Prost kam 1990 und 1991 mit drei WM-Titel zu Ferrari. 1990 unterlag er im Titelkampf seinen Erzrivalen Ayrton Senna durch ein Foul. 1991 kam der Absturz – und der Bruch mit Ferrari. Als der Franzose seinen Formel-1-Ferrari im Verhalten mit einem Lastwagen verglich, war das Tuch zwischen beiden Parteien zerschnitten. Prost musste Ferrari noch vor Saisonende verlassen.

Ferrari: Sieben Vorbilder für Leclerc

Charles Leclerc. Credit: Ferrari

Und dann wäre da noch der erste Formel-1-Weltmeister aller Zeiten – Giuseppe Farina. Auch er gab den Lockrufen Ferraris nach – von 1952 bis 1955. Doch er stand im Schatten seines Landsmanns und Teamkollegen Alberto Ascari.

Damit sind wir bei den neun Fahrern, die für Ferrari den Titel holen konnten. Sieben davon waren gar keine Weltmeister als sie zu Ferrari gingen. Sie sind damit Vorbild für Charles Leclerc. Der Monegasse ist auch noch kein Champion, will es mit Ferrari aber werden. Diese sieben Fahrer sind Alberto Ascari (Weltmeister mit Ferrari 1952 und 1953), Mike Hawthorn (1958), Phil Hill (1961), John Surtees (1964), Niki Lauda (1975/’77), Jody Scheckter (1979) und Kimi Räikkönen (2007).

Nur zwei Piloten haben das geschafft, was Hamilton jetzt erreichen will: Als Weltmeister zu Ferrari gehen und dort noch einen Titel nachzulegen.

Nur Fangio und Schumacher als Hamilton-Vorbild

Michael Schumacher. Credit Ferrari

Juan-Manuel Fangio schaffte das 1956. Es war der vierte seiner fünf Titel. Das Auto damals war eigentlich gar kein Ferrari. Gebaut wurde es von der italienischen Marke Lancia. Aber nachdem 1955 ihr Aushängeschild Alberto Ascari bei einem Unfall starb, zog sich Lancia zurück. Das Auto, der D50 war aber so gut, dass er gleich beim Einstand in Spanien 1953 die Pole-Position erzielte. Ferrari kaufte das Auto, modifizierte es und strich mit Fangio am Steuer den Titel ein.

Und den zweiten im Bunde kennt in Deutschland fast jeder: Michael Schumacher. Er kam 1996 zu Ferrari, stellte eine Meistermannschaft um Teamchef Jean Todt, Technikchef Rory Byrne und Chefstratege Ross Brawn zusammen. Nach Niederlagen im Finale 1997 und 1998 gegen Jacques Villeneuve (Williams) beziehungsweise Mika Häkkinen (McLaren) und einem Beinbruch 1999 platzte 2000 der Knoten: Schumi wurde mit Ferrari Weltmeister und ließ vier weitere Titel bis 2004 folgen.

Nicht jeder Weltmeister will zu Ferrari. Emerson Fittipaldi lehnte ein Ferrari-Angebot als Ersatz für Niki Lauda nach dessen Feuerunfall 1976 ab, weil er lieber im Team seines Bruders Wilson Fittipaldi fahren wollte. James Hunt lehnte 1979 ebenfalls ab, Nelson Piquet 1983, Mika Häkkinen 1999. Ob Ayrton Senna ohne seinen tödlichen Unfall 1994 je für Ferrari gefahren wäre, wird für immer ein Geheimnis bleiben. Intensive Verhandlungen gab es jedenfalls.


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