Aktuell gibt es zehn Teams in der Formel 1 – und viel Widerstand für potenzielle Neueinsteiger wie Andretti. Nun bekommen die Amis Hilfe von der FIA.
Bekommt Michael Andretti mit einigen Tagen Verspätung nun doch noch sein Weihnachtsgeschenk? Der Ex-F1-Pilot, der mit seinem Team Andretti Autosport weiter in die Formel 1 drängt, hatte mit Bezug auf den geplanten Einstieg in die Königsklasse Mitte Dezember erklärt: „Wir sind wirklich nah dran. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Wochen etwas hören. Es wäre natürlich ein schönes Weihnachtsgeschenk.“
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Nun erhält Andretti für seine Pläne tatsächlich Unterstützung von unerwarteter wie hoher Stelle: „Ich habe mein Team bei der FIA gebeten, einen Prozess der Interessenbekundung für in Aussicht stehende neue Teams in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft zu starten“, teilt kein Geringerer als FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem via Twitter mit.
Pikant: Durch das Vorpreschen Bin Sulayems dürfte tatsächlich Bewegung in Andrettis Bewerbung kommen, denn die Startplätze zur Formel-1-Weltmeisterschaft vergibt der Automobilweltverband FIA und nicht der Rechteinhaber Liberty Media. Bei Letzterem hatte es, genauso wie bei den zehn aktuellen Teams, zuletzt vermehrt Widerstand gegen neue Kandidaten gegeben.
Besonders Mercedes-Teamchef Toto Wolff positionierte sich klar als Gegner neuer Mitbewerber: „Wenn ein neues Team dazukommt, wie kann es dann vorher beweisen, dass es mehr Geld einbringt als es eigentlich kostet?“, kritisierte der Österreicher. Die Sorge der Rennställe ist klar: Mit einem Team mehr am Tisch, müssen auch die Antritts- und Preisgelder auf einmal durch elf statt wie bisher durch zehn geteilt werden.
Spätestens seit der Einführung der Budget-Obergrenze hat sich die Formel 1 zu einem äußerst rentablen Geschäft entwickelt: Auch der Boom auf neuen Märkten – allen voran in den USA, dank der Netflix-Doku „Drive to Survive“ – hilft dabei kräftig mit.
An Interessenten mangelt es der Königsklasse aktuell jedenfalls nicht: Zuletzt hatte zum Beispiel auch der mysteriöse Asia-Milliardär Calvin Lo seine Intention bekundet, bald ein eigenes F1-Team an den Start zu bringen. Bereits fest steht der Einstieg von Audi zur Saison 2026: Die Ingolstädter übernehmen jedoch das bereits bestehende Sauber-Team, das aktuell unter Alfa-Romeo-Branding antritt und sind damit kein Neuling.
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Für echte Neubewerber gilt indes ein sehr strenger Auswahlprozess: Das Team muss über die nötigen technischen Vorraussetzungen und Ausrüstung verfügen (1), über die finanziellen Mittel und langfristige Sponsoren, um auf wettbewerbsfähigem Niveau konkurrieren zu können (2), über genügend Erfahrung im Motorsport und das nötige Personal (3). Zudem muss es die FIA vom Mehrwert überzeugen, den das Team für die Serie generiert (4).
Über die ersten drei Punkte bestehen zumindest in Andrettis Fall kaum Zweifel: Das Team, das bereits seit Jahren in diversen Motorsportkategorien erfolgreich unterwegs ist, baut in der Nähe von Indianapolis derzeit gerade eine neue Mega-Fabrik, untermauert damit seine langfristigen Ambitionen. Punkt vier ist daher die letzte große Hürde gegen alle Widerstände: Mit der FIA an ihrer Seite, würde den Amerikanern der finale Schritt Richtung Königsklasse wohl gelingen.
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Der bis dato letzte F1-Einsteiger kam 2016 ebenfalls aus den USA: Das Haas-Team. Weniger positiv sind indes die vorherigen Beispiele: 2010 ließ die FIA mit Caterham, HRT und Manor-Marussia gleich drei neue Rennställe zu, wirklich nachhaltig war jedoch keines der Projekte: Zu Beginn der Saison 2017 waren alle drei neuen Teams schon wieder verschwunden. Als Reaktion darauf wurden die Einstiegskriterien in der Zwischenzeit deutlich verschärft.
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 454 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 308
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 305
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 275
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 246
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 240
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 122
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 92
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 81
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 49
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 37
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 37
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 25
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 18
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 12
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 2
21. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2
1. Red Bull 759 Pkt.
2. Ferrari 554
3. Mercedes 515
4. Alpine 173
5. McLaren 159
6. Alfa Romeo 55
7. Aston Martin 55
8. Haas 37
9. Alpha Tauri 35
10. Williams 8