Die FIA hat Andretti als elftes Team für die Formel-1-WM 2025 zugelassen. Jetzt ist die Formel 1 unter Zugzwang. Es wird ein Politikum.
Wenn die Formel 1 sportlich durch die Dominanz von Red-Bull-Superstar Max Verstappen zu einer faden Angelegenheit geworden ist, sorgen die Macher der automobilen Königsklasse wenigstens durch Machtkämpfe hinter den Kulissen für ordentlich Spannung. „Stefano Domenicali (CEO von Rechteinhaber Liberty, die Red.) und FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem sind wie Hund und Katz“, analysiert ein Formel-1-Insider bei F1-Insider.com die aktuelle Situation. „Der Streit um einen möglichen Einstieg des Andretti-Teams könnte jetzt den Funken zur Explosion bringen.“
Hintergrund: Am Montag gab der Automobilweltverband FIA grünes Licht für den geplanten Einstieg der amerikanischen Rennsport-Familiendynastie Andretti als elftes Team in die Formel 1 ab 2025.
„Andretti Formula Racing LLC war das einzige Unternehmen, das die festgelegten Auswahlkriterien in allen wesentlichen Aspekten erfüllt hat“, erklärte FIA-Präsident Bin Sulayem. Und er betonte bewusst, dass Andretti „einen Mehrwert für den Sport darstellen würde. Mit dieser Entscheidung handelt die FIA im Einklang mit den EU-Richtlinien über die Teilnahme und Entwicklung des Motorsports.“
Der FIA-Präsident will mit dem Hinweis aufs EU-Wettbewerbsrecht dem Rechteinhaber Liberty Media und den zehn aktuellen Teams den argumentativen Wind aus den Segeln nehmen. Die nämlich wehren sich mit aller Macht gegen ein neues Team.
Selbst eigentlich feindlich gesinnte Teamverantwortliche wie Mercedes-Boss Toto Wolff und Red-Bull-Teamchef Christian Horner ziehen bei dieser Sache ausnahmsweise an einem Strang. Entscheidend ist: Sie müssen Formel-1-Chefvermarkter Liberty Media beeinflussen, in ihrem Sinne zu handeln. Denn in der Hand der Promoter aus den USA liegt es nun, die kommerziellen Rahmenbedingungen zu schaffen, unter denen Andretti in die elitäre Formel-1-Gemeinschaft aufgenommen wird. Fix ist dabei eine Eintrittsgebühr von 200 Millionen Dollar, die als Kompensation unter den bisherigen Mannschaften verteilt wird.
Doch die sagen: Das Geld reicht nicht mehr in Zeiten einer boomenden Königsklasse. Im Raum steht deshalb ein neuer Betrag von 600 Millionen Dollar, der den potentiellen Neueinsteiger vor allem abschrecken soll.
Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (80) erklärt bei F1-Insider.com die Situation: „Ein elftes Team bedeutet, dass nicht nur jedes Team vom Geldkuchen mehr abgeben muss, sondern auch, dass der Wert jedes einzelnen Teams fällt. Das will natürlich niemand.“
Dazu kommt: Laut Marko könnten auch organisatorische Probleme auftreten. „Die meisten Rennstrecken sind platztechnisch ausgereizt. Wo soll man ein zusätzliches Team in den jetzt schon sehr engen Boxengassen unterbringen? Im Fahrerlager müssten man wahrscheinlich die Hospitalities verkleinern. Daran haben die Teams aber kein Interesse.“
Eine Lösung scheint nicht in Sicht. Lediglich Renault mit seiner Formel-1-Filiale Alpine zeigt sich offen für Andrettis Pläne. Grund: Die Franzosen könnten den Renault-Motor an die Amerikaner verkaufen, bis Andrettis Antriebspartner Cadillac selbst in der Lage ist, ein eigenes Triebwerk für das neue Motorreglement zu entwickeln, das 2026 in Kraft tritt.
Fest steht: Die Teams wollen die Garantie, dass sie keine Verluste hinnehmen müssen, wenn Andretti kommt. Liberty will sich dagegen nicht von der FIA diktieren lassen, wer mit in der Manege auftreten darf im größten Rennzirkus der Welt und spricht einem elften Team seinen Mehrwert für die Formel 1 ab. Ein Insider vermutet deshalb: „Es wird einen Machtkampf geben. Es könnte auch in einem langjährigen Gerichtsstreit enden. Verlierer wird der Sport sein.“
Von: Ralf Bach und Bianca Garloff
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:30:58,421 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +19,387 Sek.
3. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +36,494
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +43,998
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +49,376
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +50,221
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +57,659
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:14,725 Min.
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:19,678
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1:23,155
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 400 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 223
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 190
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 174
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 150
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 135
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 115
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 115
9. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 57
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47
1. Red Bull 623 Pkt.
2. Mercedes 305
3. Ferrari 285
4. Aston Martin 221
5. McLaren 172
6. Alpine 84
7. Williams 21
8. Haas 12
9. Alfa Romeo 10
10. Alpha Tauri 5