Netflix bringt einen neuen Formel-1-Film in die Kinos. Er soll die Reihe der großen Rennfilme fortsetzen. Darum geht‘s
Netflix hat die Formel 1 entdeckt. Nach zwei erfolgreichen und überschwänglich gelobten Doku-Staffeln produziert der US-Mediengigant nicht nur eine dritte Staffel von „Drive To Survive“. Netflix will zudem einen Spielfilm mit dem Titel „The Formula“ produzieren, bei dem die Königsklasse die Rahmenbedingungen stellt.
Im Mittelpunkt steht ein farbiger Formel-1-Star aus den USA, dem die Verbindung zu seinem Manager aus dem Mafia-Milieu plötzlich auf die Füße fällt. Der „Hamilton“ aus den Staaten muss plötzlich ein Fluchtfahrzeug fahren und stürzt in eine Identitätskrise. Star Wars-Star John Boyega spielt den Piloten aus Detroit. Sein Manager wird von Weltstar Robert de Niro („Taxi Driver“, „The Deer Hunter“) dargestellt.
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„The Formula“ setzt damit die Tradition von erfolgreichen Rennfilmen fort, die in den USA produziert wurden. 1966 sorgte beispielsweise „Grand Prix“ von John Frankenheimer für Furore. Yves Montand und James Garner spielten die Hauptrollen, damalige F1-Fahrer wie Jochen Rindt und Graham Hill traten in Nebenrollen auf.
1969 spielten Paul Newman und Robert Wagner die Hauptrollen im Indycar-Klassiker „Winning“. Sie streiten sich um den Sieg bei den Indy 500 und um das Herz der gleichen Frau. Superstar Newman („Der Clou“, „Die Katze auf dem heißen Blechdach“, „Die Farbe des Geldes“) besuchte für die Rolle eine Rennfahrerschule. Der Rennvirus ließ ihn danach nicht mehr los. Er fuhr bis ins hohe Alter Autorennen und betrieb mit Partner Carl Haas ein erfolgreiches Indy-Car-Team.
1971 setzte sich US-Superstar Steve McQueen („Bullit“, „Papillon“) mit „Le Mans“ ein Denkmal. Der Film handelt vom legendären „24-Stunden-Klassiker und zeigt neben extrem aufwendig gedrehten Rennszenen auch den inneren Konflikt von den Männern im Kampf gegen die Zeit und die Konkurrenten. Ihre Ängste, ihre Freuden, ihre zerrissenen Seelen werden offengelegt.
1976 mimt Al Pacino („Der Pate“, „Der Duft der Frauen“) den amerikanischen Rennfahrer Bobby Deerfield, der auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens ist. Interessant: Der von Sydney Pollack gedrehte Film basiert auf dem Erich Maria Remarque Roman „Der Himmel kennt keine Günstlinge.“
Für „Rush“ von 2013 gab der legendäre WM-Kampf 1976 zwischen Niki Lauda und James Hunt das Drehbuch vor. Lauda, der schon für tot erklärt wurde, dann noch schwer gezeichnet mit eisernem Willen ein weltweit beachtetes Comeback in Monza feierte. Dem ein Priester, der ihm die letzte Ölung geben wollte, den Lebenswillen zurückbrachte. Als Gegensatz dazu James Hunt, der das Image eines „Rockstars“ unter den Formel-1-Piloten hatte. Der „Sex is breakfast for Champions“ (Sex ist das Frühstück für Meister) auf dem Overall hatte und auch danach handelte. Und dass die beiden grundverschiedenen Charaktäre 1976 quasi ein Duell in alter Westernmanier um den WM-Titel ausfochten, machte alles für Hollywood perfekt: Das ist am Ende der Stoff, der Filmträume weckt.
Lauda, eigentlich einer der Gefühle nicht zuließ, war beeindruckt, als er das ersten Mal den Film, seinen Film, anschauen konnte. Der Österreicher damals: „Ich war tief bewegt, auch von der Darstellung von Daniel Brühl. Als ich die Unfallszenen sah und die Momente im Krankenhaus, wurde mir erst bewusst, was der Unfall und die Umstände besonders für meine nächsten Angehörigen bedeuten mussten.“
Der letzte große Rennfilm war „Le Mans 66 – Gegen jede Chance“. Er schildert den fast aussichtslosen, aber dann doch erfolgreichen Kampf von Ford gegen die damalige Übermacht Ferrari, die 24 Stunden 1966 zu gewinnen. In den Hauptrollen spielen Matt Damon („Good Will Hunting“) und Christian Bale („Batman“) die Rennfahrer Carroll Shelby und Ken Miles. Bei der Oscarverleihung 2020 gewann der Film zwei Auszeichnungen für den besten Schnitt und besten Tonschnitt. Nominiert war der Film für insgesamt vier Kategorien, unter anderem als bester Film.
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