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Hülkenberg-Ausbruch hilft: Steiner kündigt neuen Haas an

Formel 1 Günther Steiner Haas Singapur 2023

Günther Steiner. Credit: LAT / Haas

Nico Hülkenbergs Wut über den schwachen Haas zeigt Wirkung: Teamchef Günther Steiner kündigt generalüberholtes Auto mit neuem Konzept an.

Die markigen Worte von Deutschlands aktuell einzigem Formel-1-Star Nico Hülkenberg im Anschluss an den Italien GP zeigen offenbar Wirkung. Der Emmericher hatte nach der nächsten schwachen Performance seines Haas-Rennstalls in Monza ordentlich ausgeteilt und dabei nicht mit Kritik am Team gespart: „Unterirdisch schlecht“ sei Haas, habe „als einziges Team nichts nach Monza gebracht“. Das launische Fazit Hülkenbergs: „Wer so wenig macht, kann auch nicht viel erwarten.“

Man stelle sich einmal vor, Vorgänger Mick Schumacher hätte Haas vor einem Jahr eine derartige Ansage gemacht… Teamchef Günther Steiner hätte dem Deutschen wahrscheinlich die Ohren langgezogen.

Im Fall seines deutlich erfahreneren und zwölf Jahre älteren Landsmannes fällt die Reaktion nun aber überraschend ganz anders aus: Der eigenwillige Teamchef des US-Rennstalls nimmt sich Hülkenbergs Brandrede offensichtlich zu Herzen und kündigt einen generalüberholten Haas für das Heimrennen in Austin Ende Oktober an!

Nico Hülkenberg. Credit: LAT / Haas

„Wir haben es zwar intern nicht als B-Version benannt, aber als großes Update – und das geht in die Richtung, in die wir nächstes Jahr gehen wollen und werden“, verrät Steiner in Singapur im Gespräch mit ServusTV. Der Südtiroler erklärt auch das Timing des Updates: „Wir haben uns entschlossen es dieses Jahr einzuführen, um bereits für 2024 zu lernen. Hoffentlich wird das Auto dadurch auch noch dieses Jahr besser, aber hauptsächlich geht es natürlich darum für nächstes Jahr vorbereitet zu sein, wenn man mit einem neuen Konzept zu den Testfahrten geht.“

Dass sich nach vielen anderen Teams auch Haas bei seinen angepeilten Neuerungen an Klassenprimus Red Bull orientieren wird, daran lässt Steiner keine Zweifel: „Alle wissen ja, welches Konzept funktioniert: Es gibt sieben Autos und zwei halbe in diesem Konzept, deshalb gehen wir auch in diese Richtung, soweit wir eben können.“

Steiner: Fokus bei Haas geht schon auf 2024

Eine Einschränkung gibt es laut dem Teamchef dabei aber zunächst: „Logischerweise kann man nicht komplett auf das Konzept umstellen, weil man dann von unserer Seite auch das Chassis ändern müsste und das geht nicht für dieses Jahr.“ Deshalb geht das Team in Etappen vor, so Steiner: „Das ist jetzt mal das Ziel: Das Auto für Austin umzukrempeln und einfach ein großes Upgrade zu bringen – und zu schauen, dass es dieses Jahr noch besser funktioniert als das, was wir jetzt haben – hauptsächlich aber vorbereitet zu sein für nächstes Jahr.“

Dass dem Haas-Rennstall, der aktuell immer weiter zurückfällt in der Rangordnung der Teams, damit allerdings mittelfristig große Sprünge gelingen, bezweifelt der ein oder andere Technikexperte im Fahrerlager dennoch. Vor allem, weil die Frage im Raum steht, ob es sich beim nun eilig angekündigten Umkrempeln des Autos lediglich um eine Verzweiflungstat handelt oder doch um einen Akt aus voller Überzeugung?

Nico Hülkenberg. Credit: LAT / Haas

„Interessant wird es bei der Frage, ob sie das nur machen, weil sie sehen, dass es bei anderen funktioniert? Oder weil sie im eigenen Windkanal wirklich sehen, dass es dort auch funktioniert? Denn die Korrelation ist dabei halt immer ein Riesenthema“, sagt Philipp Brändle, langjähriger Aerodynamik-Ingenieur bei Mercedes in der Formel 1.

Der Österreicher, der mittlerweile als TV-Experte arbeitet, erklärt: „Wenn du für die Zukunft dann Updates bringen möchtest, müssen die ja erstmal im eigenen Windkanal funktionieren. Da muss sich das Team sicher sein, dass das klappt.“ Die Kehrseite eines reinen Kopierens, etwa durch optische Vorlagen, beschreibt Brändle indes so: „Wenn du jetzt zwar den Schritt machst, aber quasi nur blind kopierst, dann weißt du später auch nicht wirklich in welche Richtung du dein Auto verbessern kannst.“

In diesem Fall stünden Haas und Hülkenberg im Wettrüsten der Formel-1-Teams schnell wieder da, wo sie auch aktuell sind: Am hinteren Ende des Feldes.


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