Hamilton wünscht sich eigenen Ferrari – und bekommt Abfuhr

Lewis Hamilton wünscht sich, dass der nächste Ferrari seine Handschrift trägt. Doch die Scuderia bremst die Hoffnungen des Superstars: Zunächst zählt nur die reine Performance.

Lewis Hamilton hatte sich seinen Wechsel zu Ferrari einfacher vorgestellt. Trotz harter Arbeit in der Winterpause kämpft der Rekordweltmeister zur Saisonhalbzeit noch immer mit seinem Dienstwagen. Zwölf Rennen, null Podestplätze – während Teamkollege Charles Leclerc schon viermal auf dem Treppchen stand, wartet Hamilton weiter auf den Durchbruch im SF-25.

Besonders das nervöse Heck liegt dem Briten nicht. Statt Vertrauen bringt die auf Übersteuern ausgelegte Abstimmung nur Frust. „Ich arbeite schon hart mit Loïc (Serra) und seinen Jungs in der Fabrik, damit das künftige Auto auch etwas von meiner DNA in sich trägt“, erklärte Hamilton in Silverstone.

Hamiltons Wunsch nach eigener Ferrari-DNA

Hamiltons Idee: ein Ferrari, der wieder besser zu seinem natürlichen Fahrstil passt. Doch in Maranello dämpft man die Erwartungen. „Man muss immer aufpassen, wenn man sagt, dass das Auto in eine bestimmte Richtung gebaut wurde“, warnt Jerome D’Ambrosio, rechte Hand von Teamchef Frédéric Vasseur.

Der Belgier stellt klar: „In der ersten Entwicklungsphase geht es nur um die maximale Performance. Da gibt es objektive Parameter, die das Team beachten muss.“ Erst in der zweiten Phase würden die Wünsche der Fahrer berücksichtigt.

Auch wenn der Input der Piloten später wichtig wird, betont D’Ambrosio, dass Ferrari auf Balance achtet: „Es gibt regelmäßige Treffen mit beiden Fahrern. Da bringen wir alles auf den Tisch und hören uns an, was sie brauchen. Die Wünsche sind übrigens oft sehr ähnlich.“

Dass Chassis-Direktor Loïc Serra, wie Hamilton von Mercedes gekommen, nun die Zügel in Maranello in der Hand hat, könnte für den Briten immerhin ein Vorteil sein: „Loïc kennt Lewis gut, aber er hat auch ein hervorragendes Verhältnis zu Charles“, stellt D’Ambrosio klar. Der 2026er-Ferrari wird das erste Auto aus seiner Feder sein.

Test für Spa: neue Hinterradaufhängung

Immerhin gibt es kleine Fortschritte. Am Mittwoch testeten Hamilton und Leclerc in Mugello eine neue Hinterradaufhängung, die die langjährigen Probleme des SF-25 abmildern soll. Ziel: weniger Anfälligkeit bei Änderungen der Fahrhöhe.

Der Test fand im Rahmen eines Filmtags mit 200 Kilometern Fahrdistanz statt – rechtzeitig vor dem Sprint-Wochenende in Spa, bei dem nur 60 Minuten Training zur Verfügung stehen. Schon beim letzten Update in Österreich hatte die Scuderia mit einem neuen Unterboden einen Schritt nach vorne gemacht.

Fazit

Hamilton kämpft weiter um sein erstes Ferrari-Podium – und hofft auf ein Auto, das endlich zu ihm passt. Die Italiener aber bauen zuerst nach Zahlen, nicht nach Namen. Seine Handschrift auf dem Ferrari könnte es frühestens 2026 geben.

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