Formel 1: Ferrari

Lewis Hamilton erlebte am Hungaroring ein Formel-1-Wochenende zum Vergessen. Jetzt lässt er mit mysteriösen Aussagen aufhorchen. Was ist da los bei Ferrari?
Krise bei der Scuderia Ferrari – und Lewis Hamilton (40) mittendrin: Beim Großen Preis von Ungarn erlebte der siebenfache Weltmeister ein weiteres schwarzes Wochenende. Platz zwölf im Qualifying, Platz zwölf im Rennen – und jede Menge Frust im Gepäck.
Der äußerte sich am Sonntag so: Zunächst erschien der siebenmalige Weltmeister nicht bei den Stewards, um über sein unter Beobachtung stehendes Duell mit Max Verstappen zu verhandeln. Stattdessen ließ er einen Team-Repräsentanten ausrichten, er habe freiwillig den Weg in die Auslaufzone gesucht. Eine ungewöhnliche Aktion.
Auch im TV-Pen war Hamilton kurz angebunden: „Es gibt nichts zu sagen“, so der Ferrari-Star. An die Szene mit Verstappen könne er sich nicht erinnern. Doch damit nicht genug: Gegenüber Sky England ließ der Brite dann noch eine Aussage fallen, die für reichlich Gesprächsstoff sorgt.
Der Satz des Anstoßes: „Wenn man ein Gefühl hat, hat man ein Gefühl. Im Hintergrund laufen viele Dinge ab, die gar nicht gut sind.“
Eine Aussage, die jede Menge Fragezeichen birgt: Was genau meint Hamilton damit? Geht es um interne Probleme bei Ferrari? Misstrauen? Vielleicht sogar Manipulation ?
In den Zusammenhang nicht zu vergessen: Bereits in Spa verriet der Ex-Mercedes-Star nach seinem Dreher im Qualifying, so eine Pirouette sei ihm in seiner gesamten Karriere noch nicht passiert. Im Visier bei der Ursachenforschung: Immer wieder das unkontrollierbare Heck.
Fest steht: Schon vor einigen Wochen hatte der Brite angedeutet, dass die Eingewöhnung in Maranello schwieriger sei als gedacht. In Silverstone erklärte er: „In diesem Jahr versuche ich buchstäblich, diese Grundlage mit dem Team zu schaffen. Wir lernen uns gegenseitig kennen. Wir arbeiten beide auf unterschiedliche Art und Weise, daher gibt es Kompromisse und Veränderungen, die wir vornehmen, um uns bestmöglich vorzubereiten.“
Doch die Resultate sprechen bislang eine deutliche Sprache. Während Teamkollege Charles Leclerc bereits 151 WM-Zähler gesammelt hat, steht Hamilton bei mageren 109 Punkten.
Besonders auffällig: Hamiltons Selbstgeißelung nach dem Qualifying in Ungarn. Dort bezeichnete sich der Rekordchampion selbst als „nutzlos“. Das Zitat im Detail: „Es bin immer wieder ich. Ich bin nutzlos, absolut nutzlos. Das Team hat kein Problem. Das sieht man ja daran, dass das andere Auto auf der Pole-Position steht. Es scheint, als wenn wir einfach den Fahrer austauschen müssen.“
Eine Hammer-Aussage, die sich nicht nur aus einer Laune heraus Bahn brach: Auch am Sonntag bestätigte der Ex-Champion auf Nachfrage: „Das meinte ich ernst.“
Brisant: In Ferraris offizieller Pressemitteilung klingt Hamilton ganz anders. „Es war ein schwieriges Wochenende, das wir hinter uns lassen müssen“, wird er da viel versöhnlicher zitiert. „Wir konnten nicht die Fortschritte machen, die wir uns erhofft hatten, aber ich bin dankbar für den Einsatz, den das gesamte Team über das Wochenende hinweg gezeigt hat. Jetzt geht es in die Sommerpause. Ich werde die Zeit nutzen, um mich neu zu fokussieren, neue Energie zu tanken und stärker zurückzukommen. Ich bin noch nicht da, wo ich sein will – aber der Kampf ist noch nicht vorbei. Schreibt mich nicht ab.“
Auch die Diskrepanz zwischen Ferraris Pressearbeit und Hamiltons Interview-Realität zeigt: Zwischen Hamilton und der Scuderia läuft es nicht rund. Die Chemie passt (noch) nicht, die Ergebnisse bleiben aus. Und wenn dann noch solche kryptischen Aussagen fallen, brodelt es hinter den Kulissen.
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