Trotz Elkann-Ansage: Hamilton jammert weiter über Ferrari-Jahr

Letzter Platz, ein übersehenes Hindernis und Funkchaos: Hamilton erlebt in Las Vegas eines der turbulentesten Qualifyings seiner Karriere.

Lewis Hamilton erlebte in Las Vegas eines der chaotischsten Qualifyings seiner gesamten Formel-1-Laufbahn und landete erstmals überhaupt als langsamster Fahrer auf Platz 20. Der Ferrari-Star scheiterte trotz schwieriger Bedingungen und einer Serie unglücklicher Zwischenfälle bereits in Q1.

Schon auf seiner Aufwärmrunde nahm das Drama seinen Lauf. Wie Sky-Experte Anthony Davidson entdeckte, sammelte er in Kurve 14 einen Streckenpylon ein. „Er scheint einfach über diesen Poller gefahren zu sein. Das könnte erklären, warum die Performance am Ende gefehlt hat“, analysierte er.

Chaos im Team-Radio von Hamilton

Hamilton selbst konnte wenig beitragen: „Ich konnte wirklich nicht viel sehen, um ehrlich zu sein“, sagte der 40-Jährige nach dem Qualifying. Auch sein vermeintlich abgebrochener letzter Versuch war ein Missverständnis. „Ich kam über die Linie und es war rot“, erklärte er. „Es war also keine Fehlkommunikation von unserer Seite.“

Doch zuvor herrschte Chaos am Funk. Der Rekordweltmeister fragte beim Überqueren von Start/Ziel: „Sind wir durch?“ Ingenieur Riccardo Adami antwortete: „Gib weiter Gas!“ Sekunden später meldete Hamilton: „Ich habe die roten Lichter gesehen.“ Adami funkte zurück: „Nein, gib weiter Gas!“, doch Hamilton war überzeugt, bereits zu spät zu sein. Der entscheidende Versuch war damit verloren. Tatsächlich hatte es der Brite noch rechtzeitig geschafft.

„Dieses Jahr ist definitiv das härteste“

Nach Ende der Session funkte er geknickt zum Team: „Ich habe die Reifen nicht ins Arbeitsfenster bekommen“. Für Ferrari ist das Ergebnis ein bitterer Rückschlag. Charles Leclerc schaffte es problemlos in Q2, während sein Stallgefährte fast drei Sekunden langsamer war und nun vom letzten Platz ins Rennen geht. Seine ehrliche Bilanz: „Es fühlt sich schrecklich an, aber ich muss das jetzt hinter mir lassen. Das ist alles, was ich jetzt machen kann. Dieses Jahr ist definitiv das härteste.“

Nach seiner Albtraum-Aussage in Sao Paulo legt der F1-Star harte Worte nach. Das dürfte seinem Ferrari-Boss John Elkann so gar nicht schmecken, der erst zwischen den Rennen von seinen Fahrern forderte „weniger zu reden und sich mehr aufs Fahren zu konzentrieren.“ Daran hat sich Hamilton im Qualifying schon mal nicht gehalten: Offensichtlich übersah er, dass er noch rechtzeitig über die Linie kam, um eine weitere Runde zu fahren und quengelte stattdessen erneut über sein erstes Jahr in Rot.

Nach 21 Ferrari-Starts ohne Podium bleiben Hamiltons Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis auch in Las Vegas minimal. Der Weg nach vorn: länger als der Strip selbst…

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