Lewis Hamiltons Pole in Ungarn reicht nicht mal fürs Podium: Mercedes‘ Superstar ist frustriert, Sportchef Toto Wolff widerspricht ihm aber in Sachen Rangordnung.
Bitterer Stolperstart für Lewis Hamilton in den Großen Preis von Ungarn! Nach seiner ersten Pole-Position der Saison auf dem Hungaroring ist die langersehnte Siegchance für den Rekordweltmeister am Sonntag schon nach wenigen Metern wieder futsch, Red Bulls Max Verstappen zieht bereits in Kurve eins vorbei am Mercedes-Star:
„Das Losfahren war jetzt nicht das schlechteste, das ich je hatte, aber es war offensichtlich nicht so gut wie bei Max. Ich hatte etwas durchdrehende Räder und dann war Max innen, hat mich natürlich nach außen gedrückt und dadurch sind die beiden McLarens auch noch vorbei“, beschreibt Hamilton die Szene, die ihn binnen weniger Meter drei Plätze kostet.
„Da hat Lewis eine der schlechtesten Kurven seines Lebens gehabt“, spottet Ex-Rivale Nico Rosberg bei Sky, wobei der Deutsche offenbar das Rennen in Budapest vor acht Jahren vergessen hat – anders als Hamilton selbst: „Mich hat das heute sehr an Ungarn 2015 erinnert, als ich richtig durchgereicht worden bin“, ärgert sich der Brite über die schmerzhafte Wiederholung.
Auch damals fiel Hamilton vor der Pole aus zurück, zunächst hinter die Ferraris von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen sowie Silberfeind Rosberg – nach Fast-Kollision mit dem Deutschen in der Schikane und anschließendem Ausflug durchs Gras dann sogar bis auf die zehnte Position.
Ganz so schlimm kommt es am Sonntag für Hamilton zwar nicht, „aber ich hatte nach dem Start einfach nicht die Pace, um mit den Jungs mitzuhalten. Untersteuern, Übersteuern, die Balance war im ersten Stint ehrlich gesagt ziemlich schrecklich“, erklärt der Mercedes-Star. „Hinten raus wurde unsere Pace besser und das Auto deutlich fahrbarer“, so Hamilton. Eine Schlussattacke auf den zweiten Red Bull von Sergio Perez geht sich aber knapp nicht mehr aus, anderthalb Sekunden fehlen im Ziel aufs Podium.
Entsprechend angefressen will Hamilton vom nach der Pole noch erhofften Mercedes-Aufschwung nichts mehr wissen: „Es zeigt einfach nur wie gut die Runde war. Das Auto ist nicht viel schneller geworden. Über eine Runde war es das dieses Wochenende, aber niemand weiß den Grund dafür“, zeigt sich der 38-Jährige alarmiert und rätselt mit Blick auf die spezielle Streckencharakteristik des Hungarorings: „Wir haben prinzipiell einen größeren Flügel drauf als die meisten anderen, im Vergleich zu Red Bull zum Beispiel. Aber die scheinen ohnehin mehr Downforce über ihren Unterboden zu kriegen.“
Den Frust über den neuerlichen Rückschlag und den offensichtlichen technischen Nachteil gegenüber Red Bull, kriegen am Sonntag dann auch die Techniker zu spüren: „Ich bin wie eine kaputte Schallplatte, ich muss den Jungs immer wieder sagen, dass wir in eine bestimmte Richtung gehen müssen und ich würde das gerne dieses, oder zumindest nächstes Jahr am Auto sehen“, mault Hamilton nach dem Rennen.
Für den ehemals erfolgsverwöhnten Rekordweltmeister steht fest: „Wir sind weit davon entfernt Red Bull im Rennen zu schlagen und jetzt liegen wir auch noch hinter McLaren. Wir haben viel Arbeit vor uns.“
Allein: Zwar stimmt Silberpfeil-Sportchef Toto Wolff seinem Superstar zu, dass es in Ungarn „definitiv kein gutes Rennen von uns“ war, der Österreicher widerspricht jedoch was die von Hamilton genannte Hackordnung betrifft: „Ich denke, wir hatten heute das zweitschnellste Auto. Das sieht man auch, wenn man sich das Rundenzeitenprofil anschaut und wo George (Russell, Aufholjagd von Startplatz 18 auf Rang fünf; d. Red.) herkam. Wir haben das Potenzial nur einfach nicht ummünzen können“, erklärt Wolff.
Das Fazit des Mercedes-Sportchefs fällt entsprechend aus: „Der Start hat eine Rolle gespielt, aber sowas kann passieren. Dann bist du natürlich sofort im Eimer. Ich glaube, wir haben ein Podium verloren und mit dem gestrigen Quali (von Russell; d. Red.) zwei Podien.“
Dabei geht die Diskussion um die Rangordnung hinter Red Bull für Wolff ohnehin am Thema vorbei: „Das Ergebnis zeigt es nicht, aber die Pace im Auto gegen den Rest der Welt ist in Ordnung. Es hat aber keinen Wert sich am Zweitbesten zu orientieren, wenn der Schnellste so weit weg ist“, sagt der Wiener.
„Wenn man sich anschaut, wo Verstappen herumfährt, ist der Abstand gigantisch. Er ist das Ziel und das ist momentan weit entfernt“, so Wolff, der für Red Bulls aktuelle Dominanz in der Königsklasse anerkennende Worte findet: „Es ist wie ein Feld von Formel-2-Autos gegen einen Formel 1, aber so ist es eben: Da stehen sie im Moment und solange sie dabei innerhalb der Regeln bleiben, haben sie ganz einfach den besten Job gemacht.“
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:38:08,634 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +33,731 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +37,603
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +39,134
5. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1:02,572 Min.
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1:05,825
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1:10,317
8. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1:11,073
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:15,709
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin + 1 Rd.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 281 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 171
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 139
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 133
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 90
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 87
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 80
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 60
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 45
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 31
1. Red Bull 452 Pkt.
2. Mercedes 223
3. Aston Martin 184
4. Ferrari 167
5. McLaren 87
6. Alpine 47
7. Williams 11
8. Haas 11
9. Alfa Romeo 9
10. Alpha Tauri 2