In einem Interview über den Unfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Silverstone 2021 hat sich Ex-Weltmeister Nelson Piquet im Ton vergriffen.
Da ist Ex-Champion Nelson Piquet aber ziemlich weit von der Ideallinie abgekommen… In einem Interview über den Unfall zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton in Silverstone 2021 hat sich der Brasilianer eine verbale Entgleisung geleistet. Piquet beleidigte den siebenfachen Weltmeister dabei rassistisch, nannte Hamilton beim Beschreiben der Szene einen „kleinen N***r“.
MEHR LESEN: SO SEHEN SIE DIE FORMEL 1 IM TV
Der Vorfall stammt bereits aus dem vergangenen Jahr, aber erst jetzt berichten diverse brasilianische Medien darüber.
Hintergrund: 2021 duellierten sich Hamilton und Verstappen in Silverstone um die Führung. Der Mercedes-Star berührte mit seinem linken Vorderreifen das rechte Hinterrad des Red Bull und schickte Verstappen in der ultraschnellen Copse Corner so in die Reifenstapel. Der Niederländer musste ins Krankenhaus, um eine Gehirnverletzung durch die hohen Kräfte auszuschließen. Damals begann die große Rivalität der beiden Ausnahmefahrer.
Aus Piquets Sicht lief der Crash so ab, wie er damals im Gespräch mit dem Journalisten Ricardo Oliveira beschrieb: „Der kleine N***r stellt das Auto so hin, weil er keine Chance hatte, in dieser Kurve zwei Wagen zu überholen. Es ist ein Witz! Er hat Glück, dass es nur Verstappen erwischt hat.“
Die Aussagen sind auch deshalb so brisant, weil Nelson Piquet Max Verstappens Schwiegervater in spe ist. Der amtierende Champion ist mit Piquets Tochter Kelly liiert. Der heute 69-Jährige wurde in den Jahren 1981, 1983 und 1987 mit Brabham und Williams Weltmeister. Doch so begnadet Piquet auf der Strecke war, so daneben sind seit jeher seine Auftritte abseits der Rennpiste.
Bereits zu seiner aktiven Zeit war er für Beleidigungen und verbale Fehltritte bekannt (mehr dazu hier): Bei brasilianischen Journalisten versuchte Piquet über seinen aufstrebenden Landsmann Ayrton Senna Mitte der 80er Homosexuellen-Gerüchte zu streuen. In Bezug auf Ex-Teamkollege Nigel Mansell sagte er einmal: „Wenn meine Frau so hässlich wäre wie die von Mansell, würde ich jeden Tag einen Grand Prix fahren, um nicht daheim sein zu müssen.“
Piquet senior steht jetzt im Mittelpunkt der Kritik. Die gesamte Formel 1 verurteilt seine Wortwahl und setzt sich für mehr Inklusion ein. „Diskriminierende oder rassistische Äußerungen sind in jeder Form inakzeptabel und haben in der Gesellschaft nichts zu suchen“, postet die Formel 1 in den sozialen Medien. „Lewis ist ein unglaublicher Botschafter für unseren Sport und verdient Respekt.“
Auch Hamiltons Team Mercedes betont: „Lewis hat sich an die Spitze der Bemühungen unseres Sports zur Bekämpfung von Rassismus gestellt. Er ist ein wahrer Verfechter der Vielfalt auf und neben der Strecke. Gemeinsam teilen wir die Vision eines vielfältigen und inklusiven Motorsports.“
Hamilton selbst meldet sich via Twitter ebenfalls zu Wort – und fordert ein Umdenken: „Es ist mehr als Sprache. Diese archaischen Denkweisen müssen sich ändern und haben keinen Platz in unserem Sport. Ich bin von diesen Einstellungen schon mein ganzes Leben lang umgeben und angegriffen. Es gab genug Zeit, um zu lernen. Jetzt ist die Zeit des Handelns gekommen.“
Update: Mittlerweile hat sich auch Nelson Piquet zu Wort gemeldet. Seine Entschuldigung im Wortlaut: „Was ich sagte, das war unbedacht, und ich streite das gar nicht ab, aber ich muss betonen, dass dieses Wort in der brasilianisch-portugiesischen Sprache seit vielen Jahren und verbreitet als Synonym verwendet wird für ‘Kumpel’ oder ‘Kerl’ – das war nicht beleidigend gemeint. Ich würde nie das Wort verwenden, für welches ich angeprangert werde in einigen Übersetzungen. Ich verurteile aufs Schärfste die Unterstellung, dass ich einen Fahrer herabsetzen würde wegen seiner Hautfarbe.“
Und weiter: „Ich entschuldige mich von ganzem Herzen für jeden, der sich beleidigt gefühlt hat, einschließlich Lewis, den ich für einen unfassbar fabelhaften Fahrer halte. Aber die Übersetzung des verwendeten Wortes in gewissen Medien ist nicht korrekt. Diskriminierung hat in unserer Gesellschaft keinen Platz, auch nicht in der Formel 1, und ich hoffe, diese Gedanken tragen zur Klärung bei.“
Autoren: Bianca Garloff und Frederik Hackbarth
FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com
2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.
Kunden, die die Formel 1 bei Sky schauen möchten, haben die Wahl zwischen einem zwölfmonatigen Sky-Q-Abo (Empfang mit Receiver via Kabel, Satellit, Internet) ab 20 Euro pro Monat, dem Sky Supersport Ticket (Empfang per Internetstream/App) mit monatlicher Kündigungsoption für 29,99 Euro pro Monat und dem Sky Supersport Jahresticket (12 Monate Laufzeit, Internetstream/App) für 19,99 Euro pro Monat.