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Christian Horner: Zeitung schreibt von sexueller Belästigung

Formel 1 Christian Horner Red Bull 2023

Christian Horner. Credit: Red Bull Content Pool

Gestern wurde der neue Red Bull der Öffentlichkeit vorgestellt. Doch hinter den Kulissen geht es weiter um Teamchef Christian Horner.

Die Präsentation des neuen Red Bull, mit viel Glamour in Milton Keynes vorgeführt, wurde für Insider der Szene zur Lachnummer. Mit unglaublichem Kopfschütteln kam einem während der öffentlichen Vorführung sofort der Kultfilm aus den Achtzigern „Sex, Lügen und Videotapes“ in den Sinn. Oder wie es Kultrocker Freddie Mercury in einem Welthit von Queen formulierte: „The Show must go on.“

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Denn das Thema, das die vergangenen zehn Tage die Medienlandschaft bestimmte, wurde von Teamchef Christian Horner (50) und den anderen Darstellern der Präsentationsshow so gut wie möglich umschifft: Es geht um die interne Untersuchung der Red Bull GmbH gegen den Briten, dem eine Mitarbeiterin inkorrektes Verhalten vorwirft am Arbeitsplatz vorwirft. Ein Pressesprecher des Teams hatte gleich zu Beginn der Medienrunde mit Horner klargestellt: Fragen zu den Ermittlungen sind nicht erwünscht – und werden nicht beantwortet. 

Stattdessen durfte Horner weiterhin die Hauptrolle in der Schmierenkomödie spielen. Er beantwortete brav alle Fragen der Moderatorin und zeigte sich hocherfreut, dass auch zwei junge Rennfahrerinnen ihre Bühne bekamen, die neu im Red-Bull-Juniorkader sind und es durch die Förderung ihres Chefs bis in die Formel 1 schaffen wollen.

Horner beteuerte seine Unschuld

Designgenie Adrian Newey redete über das neue Auto, das eine konsequente Weiterentwicklung in allen Teilen sei. Chefingenieur Pierre Waché stieß ins gleiche Horn und auch Superstar Max Verstappen wollte nur über sportliche Themen sprechen. Allein bei den holländischen Landsleuten wurde er etwas deutlicher. „Es ist besser, jetzt nichts zu sagen“, war die Antwort auf die Frage nach den Vorwürfen gegen seinen Boss.

Christian Horner. Credit: Red Bull Content Pool

Der nutzte die Gelegenheit, bei Sky England seine Unschuld zu beteuern: „Es gab ein paar Anschuldigungen, die ich absolut zurückweise. Ich folge den Vorgaben des Verfahrens, und das hat seinen Ablauf. Darüber hinaus kann ich nichts sagen, es ist ein privater Prozess des Unternehmens.“ Abgesehen davon findet der Brite, „dass diese Momente der Ungewissheit das Team zusammenschweißen. Ich habe das Team noch nie so geeint und voller Unterstützung erlebt wie jetzt.“

Allein: Die Wahrheit über die wahre Stimmung im Red-Bull-Lager war bei der Show-Vorführung nicht zu sehen. Und die ist: Am Firmensitz in Fuschl herrscht große Unruhe, weil man Horner loswerden will, aber nicht kann. Zur Präsentation reisten Chefberater Helmut Marko und CEO Oliver Mintzlaff gemeinsam nach England an, um Flagge zu zeigen. Dieser Wink mit dem Zaunpfahl ging aber unter.

Zeitung liegen Beweise vor

F1-Insider.com erfuhr: Es gibt ein Machtvakuum im Konzern. Die 51-Prozent-Teilhaber aus Thailand stehen hinter Horner und weigern sich, ihn zu suspendieren oder gar zu entlassen. In Österreich ist man deshalb wütend und enttäuscht. Vertraute des 49-Prozent-Besitzers Mark Mateschitz, Sohn und Erbe des im Oktober 2022 verstorbenen Firmengründers Dietrich Mateschitz, fürchten sogar, dass „Horner-Gate“ zur Zerreißprobe für den ganzen milliardenschweren Getränkekonzern werden könnte.

Grund ist auch die interne Untersuchung vom vergangenen Freitag, die von einem scheinbar unabhängigen Anwalt für Red Bull durchgeführt wurde. Scheinbar deshalb, weil der Anwalt von den Thailändern bestellt wurde. Er befragte acht Stunden lang unter anderem Horner und die Mitarbeiterin und sollte dann einen Abschlussbericht vorlegen. Der kam aber nie bei Red-Bull-Zentrale in Österreich an. Der gute Mann zog es nämlich vor, erst mal in Urlaub zu fahren. Telefonisch sei er nicht zu erreichen gewesen, weshalb man bei Red Bull nur noch von „bewusstem Abtauchen“ spricht.

Doch noch ist der Fall für Horner nicht abgeschlossen. Der niederländische Telegraaf hat nach F1-Insider-Informationen bereits von einem Anwalt prüfen lassen, ob die der Tageszeitung vorliegenden Beweise – Fotos, Mails und Textnachrichten mit eindeutigem Inhalt – ausreichen, um die Vorwürfe gegen Horner auch öffentlich mit sexueller Belästigung im Job in Verbindung zu bringen. Mittlerweile ist der entsprechende Artikel online veröffentlicht.

Zur Erklärung: Laut der Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) umfasst sexuelle Belästigung im Arbeitsumfeld „unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche, Aufforderungen zu sexuellen Gefälligkeiten und andere verbale oder körperliche Belästigungen sexueller Natur am Arbeitsplatz oder in der Lernumgebung“.

Die Mitarbeiterin, die derzeit krankgeschrieben und deren Identität F1-Insider.com bekannt ist, will nach Telegraph-Informationen genau deshalb in England vor Gericht gehen. 650.000 Pfund, die Horner geboten hat, um die Angelegenheit hinter den Kulissen zu klären, wurden abgelehnt. Den Antrag auf Klage soll die Mitarbeiterin bereits gestellt haben. Spätestens bei einem Gerichtsverfahren müssen alle Beteiligten die Hosen runter lassen. Auch Christian Horner. 


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