Beim Saisonfinale bekommt Nico Hülkenberg nochmal Haas‘ „Geschichte der Saison“ vor Augen geführt: Nach starkem Qualifying folgt ein noch stärkerer Absturz im Rennen.
Es war zu erwarten: Nico Hülkenberg kann auch beim Saisonfinale der Formel 1 in Abu Dhabi nichts Zählbares mitnehmen – trotz eines hervorragenden achten Startplatzes im Haas. Bereits seit dem Österreich-Sprint am 1. Juli in Spielberg wartet der Deutsche damit nun schon auf Punkte.
Das Ende dieser Durststrecke ist dabei am Sonntag auf Yas Island schon nach wenigen Metern ausgeträumt: Bereits auf der ersten halben Runde verliert Hülkenberg fünf Positionen. „Ich hatte einen schlechten Start und danach eine schlechte Dynamik, war gleich mit dem Rücken zur Wand“, sagt Hülkenberg über den ungünstigen Beginn seines Rennens.
Anschließend ist der Abwärtstrend mit Haas‘ notorisch dürftiger Rennpace schon vorgezeichnet: „Wir waren danach direkt in der Position, wo unser Auto von der Pace her auch hingehört“, redet Hülkenberg nicht lange um den heißen Brei herum: „Mein Rennen war sauber und ich konnte pushen. Aber die Pace war einfach nicht da. Obwohl es sich nicht schlecht anfühlte, war es einfach zu langsam.“
Damit bekommt der Emmericher am Sonntag noch einmal schmerzlich die vielen Limitierungen seines Arbeitsgerätes vor Augen geführt: „Heute war ein bisschen die Geschichte dieser Saison“, räumt Hülkenberg ein, wenngleich er dazusagt: „Es war zumindest hier gar nicht so sehr der Reifenabbau wie einfach die mangelnde Pace. Mit den schnelleren Autos konnten wir nicht mithalten.“
Dennoch hat dem Deutschen seine Comeback-Saison in der Königsklasse Spaß gemacht: „Ich habe positive Gefühle, trotz der schwierigen zweiten Hälfte. Das hängt damit zusammen, wie ich mich während der Saison gefühlt habe und mit meinem Hunger, wieder im Wettbewerb und zurück in der Formel 1 zu sein. Selbst mit den schwierigen Sonntagen, die Arbeit macht Spaß und ich habe Bock auf mehr. Das ist ja nicht immer selbstverständlich und für mich deshalb sehr gut“, sagt der 36-Jährige.
Die Hoffnung auf ein schnelleres Auto hat er mit Blick auf das nächste Jahr auch noch nicht aufgegeben: „Ich hoffe, dass wir dann mit einem besseren Paket aufschlagen und bessere Werkzeuge zur Verfügung haben“, äußert der Grand-Prix-Routinier nach Platz 15. am Sonntag fromme Wünsche für die neue Saison.
Noch schlechter läuft das Finalrennen in Abu Dhabi für Teamkollege Kevin Magnussen, der am Sonntag nicht über die 20. und damit letzte Position hinauskommt – so wie Haas im Abschlussklassement der Konstrukteurs-WM. „Ich denke, das einzig Positive heute ist, dass es das letzte Rennen war. Es war wirklich kein gutes Jahr für uns und wir haben überhaupt nicht mit der Geschwindigkeit entwickelt, mit der wir hätten sollen“, stöhnt Magnussen: „Das dürfte ein langer Winter werden.“
Auch Teamchef Günther Steiner ist sich dessen bewusst: „Eine harte Saison für uns. Wir haben ganz gut losgelegt, aber als alle anderen besser geworden sind, sind wir es nicht“, so das schonungslose Fazit des Teambosses. „Wir müssen im Winter ein besseres Auto produzieren, aber es gibt auch viele gute Sachen in diesem Team. Unser Rennteam ist immer bereit, wir müssen einfach einen besseren Job mit der Performance des Autos machen. Leicht wird es nicht, aber wir müssen jetzt einfach die Ärmel hochkrempeln.“
Damit Teamleader Hülkenberg endlich auch mal die Ernte für seine teilweise starken Leistungen einfahren kann.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:27:02,624 Std.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +17,993 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +20,328
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +21,453
5. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +24,284
6. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +31,487
7. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +39,512
8. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +43,088
9. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +44,424
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +55,632
11. Daniel Ricciardo (Australien) – Alpha Tauri +56,229
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:06,373 Min.
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1:10,360
14. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1:13,184
15. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1:23,696
16. Logan Sargeant (USA) – Williams +1:27,791
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:29,422
18. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari + 1 Rd.
19. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.
20. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 575 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 285
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 234
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 206
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 206
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 205
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 200
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 175
9. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 97
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 74
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 62
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 58
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams 27
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 17
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 10
16. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 9
17. Daniel Ricciardo (Australien) – Alpha Tauri 6
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 3
20. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri 2
21. Logan Sargeant (USA) – Williams 1
1. Red Bull 860 Pkt.
2. Mercedes 409
3. Ferrari 406
4. McLaren 302
5. Aston Martin 280
6. Alpine 120
7. Williams 28
8. Alpha Tauri 25
9. Alfa Romeo 16
10. Haas 12
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