Ganz gefährliches Terrain, auf das sich Nico Hülkenberg da begibt: Nach Haas‘ Quali-Enttäuschung widerspricht er Teamchef Günther Steiner gleich mehrfach.
Mit viel warmen Worten und Lob ging sie los, die Liaison zwischen Haas und Nico Hülkenberg. Nun bekommt aber auch der Nachfolger von Mick Schumacher erstmals das eher raue Betriebsklima zu spüren, wenn es beim US-Rennstall mal nicht so läuft!
Im Monaco-Qualifying scheidet Haas als einziges Team schon mit beiden Piloten in Q1 aus, die Ernüchterung darüber ist vor allem bei Teamchef Günther Steiner groß. Allein: Auf sein Auto will der knorrige Südtiroler nach dem schwachen Samstag nichts kommen lassen und nimmt lieber seine Fahrer in die Pflicht.
„Ziemlich enttäuschend. Ich glaube, da wäre mehr drin gewesen, aber wir sind einfach in unserer zweiten Runde nicht besser geworden. Die erste Runde war okay, auf der zweiten haben sich aber beide Fahrer nicht verbessert und deswegen sind wir leider schon in Q1 rausgeflogen“, lautet Steiners Fazit nach den Plätzen 17 und 18.
Allein: Die Einschätzung seines Bosses teilt Hülkenberg nicht: „Ich glaube, so viel mehr ist gefühlt nicht drinnen gewesen. Die Runden waren ziemlich sauber und Kevin und ich sind gestern und heute bis auf paar Tausendstel immer die gleichen Rundenzeiten gefahren“, erklärt der Emmericher.
Im Motorsport gilt in so einem Fall eigentlich die klare Lesart: „Wenn beide Teamkollegen exakt die gleiche Zeit fahren, heißt das, das Problem liegt am Auto und nicht am Fahrer“, erklärt Ex-Rennfahrer und TV-Experte Mathias Lauda bei Servus TV. Der Österreicher ergänzt: „Ich glaube, der Nico kann sich heute nicht viel vorwerfen.“
Steiner sieht das naturgemäß anders. Dass der enge Teamkollegen-Abstand ein Indiz für eine nicht funktionierende Plattform ist, will der Teamchef nicht gelten lassen: „So würde ich das nicht sagen. Dass sie nahe beieinander sind, sagt noch nichts über das Auto aus. Wenn einer schnell ist, müsste der andere sonst auch immer gleich schnell sein.“
Steiner poltert: „Man kann also nicht den Rückschluss ziehen, dass das Auto nicht schneller kann, nur weil sie die gleiche Zeit gefahren sind. Sonst hätte Nico auch in Miami Vierter oder Fünfter sein sollen in der Startaufstellung (so wie Magnussen; d. Red.).“
Markige Worte vom Teamchef, doch Hülkenberg bleibt nach dem Qualifying trotzdem bei seiner Sichtweise: „Ich glaube, wir haben einfach Probleme mit dem Auto und Schwierigkeiten, die wir zwar wissen, aber dieses Wochenende einfach nicht genug in den Griff bekommen haben und darum stehen wir jetzt hier. Es fehlt an Speed, am Ende des Tages sind wir schlichtweg nicht schnell genug.“
Wenngleich Hülkenberg einräumt: „Dass wir gleich in Q1 raus sind, habe ich nicht erwartet. Ich bin auch davon ausgegangen, dass wir bisschen mehr Puffer haben und definitiv in Q2 kommen. Aber dem war nicht so.“
Kurios: Auch beim letzten Thema des Tages, der Abendgestaltung an dem Glamour-Wochenende der Formel 1, sind sich Fahrer und Boss am Samstag uneinig! Angesprochen auf die vielen Parties am Vorabend des Rennens winkt Steiner nur ab und verhängt ein Party-Verbot: „Nein, zum Feiern haben wir heute leider nichts.“
Hülkenberg, der schon seit vielen Jahren im Stadtstaat an der Côte d’Azur lebt und dort zur Society gehört, erklärt hingegen: „Wir haben noch ein, zwei Sponsorentermine und dann wird am Samstagabend hier in Monaco immer beim Fürsten geladen, da geh ich kurz ‚Hallo‘ sagen und Hand schütteln.“
Bleibt nur zu hoffen, dass dieser Plan nicht bis zum Knallhart-Teamchef vordringt und Steiner seinen trotzigen Schützling mal nicht vorzeitig von der Tanzfläche schleift…
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:11,365 Min.
2. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,084 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,106
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7. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +0,568
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,599
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10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,889
11. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 1:12,395
12. Nyck de Vries (Niederlande) – Alpha Tauri 1:12,428
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:12,527
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:12,623
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:12,625
16. Logan Sargeant (USA) – Williams 1:13,113
17. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:13,270
18. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 1:13,279
19. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:13,523
20. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 1:13,850