Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Singapur zum Singapur Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2022 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.
Max Verstappen wird nach einem chaotischen Regen-Rennen in Suzuka zum Weltmeister gekürt – und versteht es zunächst selbst nicht.
Erst Regenschlacht, dann Konfusion in Suzuka! Max Verstappen (Red Bull) gewinnt den Großen Preis von Japan vor Sergio Perez (Red Bull) und Charles Leclerc (Ferrari). Für den Niederländer ist es der zwölfte Saisonsieg und der 32. insgesamt.
Anschließend herrscht große Verwirrung: FIA und Formel 1 küren Verstappen zum Weltmeister, obwohl keine 75 Prozent des Rennens gefahren wurden. Damit würden laut (altem) Regelwerk eigentlich nur 19 statt 25 Zählern an den Sieger vergeben – und dem Holländer würde ein Punkt fehlen. Doch die FIA klärt auf: Artikel 6.5 gilt nur, wenn ein Rennen nicht wieder aufgenommen und innerhalb der Zeitregeln beendet wird.
Möglich gemacht hat das Chaos überhaupt erst Charles Leclerc. Der Monegasse kurz in der letzten Runde in der letzten Schikane ab und bekommt nachträglich eine 5-Sekunden-Strafe. Perez erbt Rang zwei – und mitten im Parc Fermée wird Verstappen zum Weltmeister ausgerufen. Der versteht die Welt nicht mehr. Denn wenige Minuten erfährt er, dass ihm doch noch ein Punkt fehlt – nur um dann erneut auf die rote Champions-Couch gesetzt zu werden.
Der Red Bull-Star freut sich trotzdem: „Das Auto ist geflogen. Ich bin froh, dass wir bei dem Regen überhaupt Rennen fahren konnten.“
Denn zunächst sieht es so aus, als würde die Formel 1 in Japan ihr zweites Spa erleben. Hintergrund: 2021 konnte beim GP in Belgien wegen zu starken Regens nicht gefahren werden. Auch in Suzuka muss die rote Flagge rausgeholt werden: Nach einem Unfall von Carlos Sainz in der ersten Runde wird das Rennen unterbrochen. Der Ferrari-Star war auf Aquaplaning ausgerutscht und hat seinen roten Renner geschrottet. Glück im Unglück: Obwohl er quer neben der Ideallinie zum Stehen kommt, können alle Piloten rechtzeitig ausweichen.
Für Diskussionen sorgt anschließend eine Szene, in der Pierre Gasly hinterm Safetycar an einem Traktor vorbeifährt, der auf der Strecke steht. „Das ist nicht akzeptabel“, schimpft der Franzose am Funk. Grund: Böse Erinnerungen an den Unfall von Jules Bianchi 2014, der damals in einen Traktor am Streckenrand raste und später aufgrund seiner schweren Kopfverletzungen verstarb. Doch der Automobilweltverband FIA dreht den Spieß um: Gasly muss nach dem Rennen zu den Stewards, weil er mit Tempo 250 hinterm Safetycar angeblich zu schnell unterwegs war.
Etwa eineinhalb Stunden später wird das Rennen für 40 Minuten wieder aufgenommen. Zu hoch pokert dabei das Haas-Team im Fall von Mick Schumacher. Obwohl die Strecke abtrocknet, wird der Deutsche auf Regenreifen draußen gelassen. Grund: Das US-Team hofft auf ein Safetycar. Schumacher wird so zwischenzeitlich bis auf Platz drei nach vorne gespült, führt das Rennen für wenige Meter sogar an. Anschließend wird er allerdings durchgereicht, fährt mit den Extreme-Wets teilweise fünf Sekunden pro Runde langsamer.
Der fällige Boxenstopp zerstört sein Rennen endgültig. Schumacher fällt ans Ende des Feldes zurück und wird 18. Sein Teamkollege Kevin Magnussen, der trotz schlechterer Platzierung rechtzeitig Intermediates aufziehen durfte, wird 14. Mick Onkel Ralf ärgert sich bei Sky: „Es wäre nicht das erste Mal, dass Haas Entscheidungen trifft, die eher in Richtung Magnussen und nicht Richtung Mick gehen.“
Aus deutscher Sicht erfreulicher ist das Rennen von Sebastian Vettel: Der Aston Martin-Star kommt als Erster eine Runde nach dem Neustart an die Box. Der frühe Wechsel auf Intermediates spült ihn vor bis auf Platz sechs, den er bis zuletzt gegen Fernando Alonso verteidigt. Beide Altmeister überqueren im Parallelflug die Ziellinie, am Ende mit dem besseren Ende und 0,011 Sekunden Vosprung für Vettel.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 3:01:44,004 Std.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +26,763 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +27,066
4. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +39,685
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +40,326
6. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +46,358
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +46,369
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +47,661
9. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1:10,143 Min.
10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:10,782
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1:12,877
12. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:13,904
13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:15,599
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1:26,016
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1:26,496
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:27,043
17. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1:28,091
18. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1:32,523
Ausfälle:
Alexander Albon (Thailand) – Williams (1. Rd.)
Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari (1. Rd.)
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 366 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 253
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 252
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 207
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 202
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 180
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 101
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 78
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 65
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 32
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 29
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 13
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 2
21. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2
1. Red Bull 619 Pkt.
2. Ferrari 454
3. Mercedes 387
4. Alpine 143
5. McLaren 130
6. Alfa Romeo 52
7. Aston Martin 45
8. Haas 34
9. Alpha Tauri 34
10. Williams 8
Noch 7 Minuten: VER, LEC, PER, OCO, HAM, VET, RUS, LAT, NOR, ALO; RIC, MAG, STR, BOT, MSC, TSU, ZHO, GAS
Noch 30 Minuten: Mick Schumacher fährt jetzt mit seinen Regenreifen viel zu schlechte Rundenzeiten. Vettel und Alonso ziehen vorbei. Schumacher kommt in die Box und bekommt Intermediates.
Noch 32 Minuten: Leclerc zieht an Schumacher vorbei, der jetzt Dritter ist. Vettel ist Siebter.
Noch 34 Minuten: Schumacher wird mit Regenreifen auf der Bahn gelassen, weil man auf ein Safetycar hofft. Für ein paar Meter hat er sogar geführt, bevor Max Verstappen vorbeigezogen ist.
Noch 36 Minuten: Verstappen, Leclerc, Perez, Hamilton, Russell wechseln auf Intermediates.
Noch 38 Minuten: Vettel wechselt wie Latifi auf Intermediates, kommt gerade so vor Latifi zurück auf die Piste.
9:22 Uhr: Rolling Restart. Alle auf Regenreifen.
9:15 Uhr: Das Feld fährt hinter dem Safetycar zurück auf die Bahn.
9:12 Uhr: RESTART in zwei Minuten.
07:48 Uhr: RESTART SUSPENDED.
Um 07:50 Uhr sollte es hinter dem Safetycar eigentlich weitergehen.
07:40 Uhr: Traktor auf der Rennstrecke! Pierre Gasly beschwert sich über ein Bergungsfahrzeug auf der Piste, an dem er bei roter Flagge vorbeigefahren ist. Nach dem Unfall von Jules Bianchi 2014 sollte es so etwas eigentlich nicht mehr geben. Gasly: „Das ist nicht akzeptabel.“ Video unten:
07:32 Uhr: McLaren-Teamchef Andreas Seidl im Interview: „Unter diesen Bedingungen ist es nicht sicher, Rennen zu fahren. Ich bin pessimistisch, ob wir überhaupt starten können. Das Hauptproblem ist die Sicht. Wir haben riesen Glück gehabt, dass keiner in Sainz geknallt ist, als der quer auf der Strecke stand.“
REIHENFOLGE: VER, LEC, PER, OCO, HAM, ALO, RUS, RIC, TSU, MSC, STR, MAG, NOR, BOT, LAT, VET, ZHO, GAS. Mick Schumacher Zehnter!
Stehender Start: Verstappen verpasst den Start, schiebt sich auf der besseren Linie aber wieder vor Leclerc. Vettel wird von Alonso berührt und rutscht in Kurve eins raus. Der Aston Martin fällt ans Ende des Feldes zurück. Crash von Carlos Sainz wegen Aquaplaning. Albon mit Getriebeschaden neben der Strecke, Gasly hat ein Werbeschild aufgesammelt. SAFETYCAR. ROTE FLAGGE. ABBRUCH.
06:42 Uhr: Es regnet. Ob hinter dem Safetycar gestartet wird, steht noch nicht fest.
Es soll das Rennen werden, in dem Max Verstappen seinen zweiten WM-Titel holt – und standesgemäß startet der Red Bull-Star am Sonntag von der Pole-Position. Im Qualifying zum Großen Preis von Japan verweist er Ferrari-Star Charles Leclerc mit nur 0,010 Sekunden auf Platz zwei. Dritter wird Carlos Sainz (Ferrari) vor Singapur-Sieger Sergio Perez.
Für Verstappen ist es die 18. Pole seiner Karriere und die fünfte in dieser Saison. Am Sonntag muss der Red-Bull-Pilot mindestens acht Punkte mehr als Leclerc und sechs mehr als Perez holen, um vorzeitig seinen Titel zu verteidigen. Gewinnt er das Rennen und holt auch den Punkt für die schnellste Rennrunde, ist er sicher Champion.
Vorher musste er im dritten Qualifyingabschnitt aber noch Schrecksekunde überstehen: Als Verstappen seine Hinterreifen aufwärmt und dabei kurz quer steht, schießt Lando Norris im McLaren von hinten heran. Der Brite kann gerade noch über die Wiese ausweichen. Verstappen entschuldigt sich später aus dem Cockpit bei Norris, der allerdings auf keiner schnellen Runde unterwegs war. Offenbar ein Missverständnis. Verstappen: „Ich habe versucht die Reifen aufzuwärmen, da kam Lando von hinten. Zum Glück ist nichts passiert.“
Lando Norris (Platz neun) sieht das anders, ist richtig sauer: „Es gibt zwar keine Regeln, was man in der Warm-up-Lap machen darf oder nicht, aber das darf man nicht machen. Ich erwarte ganz klar eine Strafe.“ Konter Verstappen in der Pressekonferenz: „Vor der letzten Kurve reihen wir uns alle für die schnelle Runde auf, ich wollte gerade Gas geben. Wenn da noch jemand überholt, ist es klar, dass er Probleme verursacht.“
Am Ende bekommt Verstappen einen Klaps auf die Finger, weil jeder Fahrer immer die Kontrolle über sein Fahrzeug haben muss: Verwarnung.
Die beiden Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell landen auf den Rängen sechs und acht, getrennt nur von Fernando Alonso im Alpine. Spannend: Die beiden Silberpfeile sind mit einem steilen Heckflügel und viel Abtrieb unterwegs. Das könnte am Sonntag im Rennen helfen, wenn es wie vorhergesagt stark regnen soll.
Sebastian Vettel schafft es mit 1,2 Sekunden Rückstand auf die Spitze auf Rang neun. Der Aston Martin-Pilot ist happy mit dem Platz in den Top Ten und bedankt sich via Funk bei seiner Lieblingsstrecke. Auch im Interview wird er ein wenig emotional: „Das war wunderschön. Die Strecke ist etwas Besonderes. Ich fühle mich hier so lebendig wie auf keiner anderen Rennstrecke. Das hat etwas Magisches. Wir haben mehr aus dem Auto rausholen können, als im Paket steckte.“
Der Hesse gibt zu, dass das nahende Karriereende an seinem Nervenkostüm nagt. Vettel: „Heute schwingt viel Wehmut mit. Ich bin bisschen traurig, dass es mein letztes Qualifying in Suzuka war.“
Mick Schumacher scheidet im zweiten Qualifyingabschnitt auf Platz 15 aus. Insgesamt eine gute Leistung des deutschen Haas-Piloten, der seinen Teamkollegen Kevin Magnussen damit trotz der geringen Fahrzeit am Freitag hinter sich lässt und im Quali-Duell auf 5:13 verkürzt. „Er hat alles richtig gemacht“, lobt Ralf Schumacher, „insofern ist es eine weitere Empfehlung.“
Mick: „Schade, dass es für Q3 nicht ganz gereicht hat. Aber das Auto hat sich mega angefühlt, die Strecke auch. Ich hatte einen Fehler in der letzten Kurve. Ich musst da etwas versuchen, um schneller zu sein. Das ist aber in die Hose gegangen. Ich weiß, dass mein Auto im Regen sehr stark ist, deshalb freue ich mich auf morgen.“
Pierre Gasly landet mit Bremsproblemen auf Platz 17. Er schimpft am Funk wie ein Rohrspatz. Erfolgreicher war der Vormittag, an dem sein Wechsel von AlphaTauri zu Alpine bekannt gemacht wurde. Den Platz des Franzosen bekommt der Niederländer Nyck de Vries, der mit Platz neun als Ersatz für Alexander Albon (Williams) überzeugte.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:29,304 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,010 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,057
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,405
5. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,861
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,957
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,018
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1,085
9. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,250
10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,699
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:30,659
12. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:30,709
13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:30,808
14. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:30,953
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:31,439
16. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:31,311
17. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:31,322
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:31,352
19. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:31,419
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:31,511
Ganz bitterer Auftakt in den Japan GP der Formel 1 für Mick Schumacher: Der Haas-Pilot crasht im Anschluss an eine Startübung nach dem ersten Training, verliert mit niedrigen Reifentemperaturen auf der Runde zurück an die Box in Kurve acht die Kontrolle über sein Auto und landet nach einem 360-Grad-Dreher in der Bande. „Ich hatte starkes Aquaplaning. Wow, das habe ich nicht vorhergesehen, tut mir sehr leid“, funkt Schumacher an sein Team.
Noch schlimmer: Am zweiten Training kann der Deutsche nicht mehr teilnehmen, weil das Team durch den Crash zu einem Chassiswechsel gezwungen ist, da beim Aufprall auch das Monocoque etwas abbekommen hat.
Für Schumacher kommt der Ausrutscher an jener Stelle, die 2014 im Regen auch dem tödlich verunglückten Jules Bianchi zum Verhängnis wurde, zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Der 23-Jährige kämpft weiter um seine Formel-1-Zukunft und das Cockpit bei Haas, unter anderem gegen Landsmann Nico Hülkenberg. Nach den vielen Unfällen zu Saisonbeginn hatten sich Micks Leistungen zuletzt stark gesteigert, die Gespräche mit dem US-Team über eine Verlängerung der Zusammenarbeit wurden unlängst aufgenommen (F1-Insider berichtete).
Ex-Weltmeister Jenson Button fühlt mit Schumi Jr.: „Das Frustrierende für ihn ist: Das kann wirklich jedem passieren. Er war eh langsam, aber der Fluss hat ihn überraschet, das war einfach Pech.“ Button fürchtet: „Es ist schade. Das wird ihm wehtun, auch bei seinen Chancen den Sitz zu behalten.“ Für den Champion von 2009 steht fest: „Zu diesem Moment seiner Karriere zählt jedes Detail und sein Hauptrivale (Hülkenberg; d. Red.) fährt nicht, der ganze Druck lastet also gerade auf ihm.“
Das neuerliche Verursachen von Kleinholz stellt da einen empfindlichen Rückschlag dar. Auch der Haas-Rennstall reagiert wenig begeistert, twittert zu einem Foto vom Crash: „Das ist nicht gut.“ Die Laune beim kritischen Teamchef Günther Steiner dürfte entsprechend sein – zumal der VF-22 am Freitag, wie immer bei nassen Bedingungen, eigentlich gut funktioniert: Schumacher beendet das Training vor seinem Crash als Siebter, Teamkollege Kevin Magnussen wird in beiden Sessions sogar starker Fünfter.
Weniger zufrieden ist man mit den Wetterbedingungen bei der Suzuka-Rückkehr nach drei Jahren Corona-Pause bei Reifenhersteller Pirelli: Das zweite Training am Freitag war extra eine halbe Stunde länger angesetzt worden, um die Reifen für 2023 zu testen, der starke Regen macht das jedoch unmöglich. „Natürlich nicht ideal. Wir haben zwar in Austin und Mexiko noch weitere Chancen dazu, aber wir wollten es hier machen, weil wir hier die harten Komponenten fahren“, zeigt sich Pirelli-Chef Mario Isola enttäuscht.
Sportlich präsentiert sich zum nassen Suzuka-Auftakt vor allem Alpine stark: Nach dem schmerzhaften Doppel-Aus der Franzosen zuletzt in Singapur, erzielt Altmeister Fernando Alonso im ersten Training die Bestzeit, Teamkollege Esteban Ocon wird Vierter hinter den beiden Ferrari. Während Mercedes zum Auftakt nicht über die Plätze 13 und 18 hinauskommt, haben die Silberpfeile in der zweiten Session plötzlich die Nase vorne: George Russell ist Tagesschnellster, 0,235 Sekunden vor Stallgefährte Lewis Hamilton.
WM-Spitzenreiter Max Verstappen, der mit einem Sieg und der schnellsten Runde am Sonntag bereits aus eigener Kraft seinen zweiten WM-Titel klarmachen kann, sortiert sich mit acht Zehnteln Rückstand als Dritter ein und landet dadurch knapp vor Stallgefährte und Singapur-Sieger Sergio Perez. Mit 25 Runden dreht Verstappen gemeinsam mit Lokalmatador und Publikumsliebling Yuki Tsunoda außerdem die meisten des zweiten Trainings.
Sebastian Vettel beendet den Tag auf der 15. Position, zum Suzuka-Auftakt hatte der Deutsche im Aston Martin nach nur fünf gedrehten Umläufen lediglich den 20. und letzten Platz belegt.
Allgemein sind die Zeiten am Freitag auf Grund der wechselhaften Bedingungen aber noch mit Vorsicht zu genießen: Am Samstag zum Qualifying (8 Uhr deutscher Zeit) soll es in Suzuka trocken bleiben, für den Grand Prix am Sonntag (Startzeit: 7 Uhr deutscher Zeit) sind aber neuerlich Regenfälle angesagt.
1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:41,935 Min.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,235 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,851
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,899
5. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,252
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,269
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,598
8. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,798
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,949
10. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +2,590
11. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +2,774
12. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +3,027
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams +3,104
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +3,322
15. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +3,326
16. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +3,950
17. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +4,094
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +4,841
19. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +5,174
20. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas –
1. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 1:42,248 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,315 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,386
4. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,774
5. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,010
6. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1,114
7. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1,513
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,641
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,721
10. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,986
11. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +2,181
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +2,238
13. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +2,310
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,322
15. Alexander Albon (Thailand) – Williams +2,543
16. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +2,630
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +3,176
18. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +3,855
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +3,944
20. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +5,842
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 341 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 237
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 235
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 203
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 202
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 170
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 100
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 66
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 59
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 29
12. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 24
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 23
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
15. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 13
16. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 6
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
20. Nyck de Vries (Niederlande) – Mercedes-Benz 2
1. Red Bull 576 Pkt.
2. Ferrari 439
3. Mercedes 373
4. McLaren 129
5. Alpine 125
6. Alfa Romeo 52
7. Aston Martin 37
8. Haas 34
9. Alpha Tauri 34
10. Williams 6