Formel 1: Katar
Max Verstappen gewinnt in Katar, McLaren patzt – und der WM-Titel 2025 wird erst im Finale in Abu Dhabi vergeben. Norris verpasst seinen ersten Matchball, Piastri bleibt im Rennen.
Max Verstappen hat die WM-Entscheidung in der Formel 1 noch einmal vertagt. Während der Red-Bull-Star sich in Katar den Sieg schnappt, erlebt McLaren einen bitteren Nachmittag: Lando Norris verpasst seinen ersten Titel-Matchball, weil das Team im entscheidenden Moment die falsche Strategie wählt.
Die Ausgangslage war eigentlich komfortabel. Norris hätte mit einem Sieg alles klar machen können, doch schon am Start geht das Drama los. Oscar Piastri übernimmt die Führung, Verstappen geht an Norris vorbei – und damit ist der Traum von einem schnellen Titelgewinn früh dahin. Was folgt, ist strategischer Fehlgriff, der sich als rennentscheidend herausstellt.
Ein Unfall von Nico Hülkenberg sorgt bereits im ersten Stint für eine Safety-Car-Phase. Während fast das gesamte Feld den günstigen Moment für einen Reifenwechsel nutzt, bleibt McLaren mit beiden Autos draußen. Eine Entscheidung, die sich später rächt. Denn mit der Pirelli-Vorgabe von maximal 25 Runden pro Reifensatz ist klar, dass McLaren jetzt noch zweimal stoppen muss – der Rest aber nur noch einmal.
„Wir haben einfach falsch entschieden“, räumt McLaren-Boss Zak Brown bei Sky ein. „Im Moment fühlen wir uns nicht gerade als Genie. Es war eine falsche Bewertung. Aber wir kommen in Abu Dhabi zurück.“ Brown weiter: „Wir haben Max den Sieg heute geschenkt.“
Teamchef Andrea Stella gibt ebenfalls zu: „Alle anderen hinter uns sind in die Box gefahren. Da ist klar, dass es die richtige Entscheidung gewesen wäre. Wenn du ganz vorne fährst, weißt du einfach nicht, was die anderen machen werden. Wenn wir beide Autos gleichzeitig reingeholt hätten, hätte Lando vermutlich einen Platz verloren.“ Mal wieder steht McLaren sich mit den Papaya-Rules, der gleichberechtigten Behandlung beider Fahrer, selbst im Weg.
Sky-Experte Ralf Schumacher geht mit der Teamführung hart ins Gericht: „Das ist das 1:1 des Rennsports. Da muss man nicht wirklich Doktor sein, um zu erkennen, dass man an die Box kommen muss. Deshalb verstehe ich das gar nicht.“
Während Piastri immerhin Platz zwei retten kann, hängt Norris lange hinter Carlos Sainz (Williams) und Kimi Antonelli (Mercedes) auf Rang fünf fest. Erst dank eines Ausrutschers des Mercedes-Stars erbt Norris kurz vor Schluss Rang vier.
Für die WM bedeutet das: Norris bleibt zwar vorne, aber sein Polster ist dramatisch zusammengeschrumpft. Verstappen liegt nur noch zwölf Punkte zurück, Piastri bleibt mit 16 Zählern Abstand ebenfalls im Titelrennen. Abu Dhabi wird zur Neuauflage des WM-Thrillers, den Verstappen 2021 für sich entschied. Allein: Dort reicht Norris ein Podium für seinen ersten WM-Titel.
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:24:38,241 Std.
2. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +7,995
3. Carlos Sainz (E), Williams, +22,665
4. Lando Norris (GB), McLaren, +23,315
5. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +28,317
6. George Russell (GB), Mercedes, +48,599
7. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +54,045
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +56,785
9. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +1:00,073 min
10. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +1:01,770
11. Alex Albon (T), Williams, +1:06,931
12. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1:17,730
13. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +1:24,812
14. Franco Colapinto (RA), Alpine, +1
15. Esteban Ocon (F), Haas, +1
16. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +2 * (Aufgabe)
18. Isack Hadjar (F), Racing Bulls,+2 * (Reifenschaden)
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin
20. Isack Hadjar (F), Racing Bulls
Ausfälle
Oliver Bearman (GB), Haas
Nico Hülkenberg (D), Sauber
Fahrer
1. Norris 408 Punkte
2. Verstappen 396
3. Piastri 392
4. Russell 309
5. Leclerc 230
6. Hamilton 152
7. Antonelli 150
8. Albon 73
9. Sainz 64
10. Hadjar 51
11. Hülkenberg 49
12. Alonso 48
13. Bearman 41
14. Lawson 38
15. Tsunoda 33
16. Ocon 32
17. Stroll 32
18. Gasly 22
19. Bortoleto 19
20. Colapinto 0
21. Doohan 0
Teams
1. McLaren 800 Punkte
2. Mercedes 459
3. Red Bull Racing 426
4. Ferrari 382
5. Williams 137
6. Racing Bulls 92
7. Aston Martin 80
8. Haas 73
9. Sauber 68
10. Alpine 22
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