Ex-Pilot rechnet ab: Hamiltons Problem ist nicht das Alter

Lewis Hamilton kämpft bei Ferrari mit seiner Form. Ex-Pilot Robert Doornbos glaubt: Schuld ist weniger das Alter, sondern der Schock von Abu Dhabi 2021.

Lewis Hamilton kämpft bei Ferrari mit seiner Form. Ex-Formel-1-Pilot Robert Doornbos hat eine klare Erklärung: Nicht das Alter bremst den Rekord-Champion, sondern ein mentaler Knick seit dem verlorenen Titel 2021.

Doornbos analysiert in einem Gespräch mit Motorsport.com: „Mit Lewis ist es eine andere Geschichte. Seine Fans werden das nicht gern hören, aber es wirkt fast so, als hätte er zeitweise seine Identität verloren.“

Für den Niederländer ist klar: Hamiltons Karriere nahm in Abu Dhabi 2021 eine entscheidende Wende. Damals wurde ihm durch die umstrittene Entscheidung von Rennleiter Michael Masi, das Rennen für eine Runde noch mal freizugeben, praktisch der sicher geglaubte achte WM-Titel entrissen.

„Dass es damals nicht geklappt hat, hat ihn offenbar schwer getroffen – und er hat diesen Schlag nie vollständig überwunden“, so Doornbos.

Hamilton: Mentaler Knick statt Altersproblem

Auch wenn Hamilton inzwischen 40 Jahre alt ist, glaubt Doornbos nicht, dass das Alter die Hauptursache für die Krise ist. „Es kann nicht sein, dass er plötzlich kein Talent mehr hat. Das ergibt keinen Sinn.“

Der ehemalige Red-Bull-Pilot sieht den siebenmaligen Champion vielmehr mental angeschlagen. „Jeder sieht das. Vielleicht spielt auch das Alter eine Rolle, wenn man die Energie für eine weitere lange Saison aufbringen muss. Aber aktuell ist er mental nicht mehr der Fahrer, der die Formel 1 jahrelang dominiert hat.“

Was Ferrari jetzt tun muss

Doornbos hält es für entscheidend, dass Ferrari den Briten mental wieder aufbaut. Ein möglicher Ansatz: vertraute Gesichter aus Mercedes-Zeiten zurückholen.

„Ich habe gesehen, wie Frederic Vasseur bei Mercedes war. Vielleicht sollte Ferrari überlegen, Hamiltons altes Ingenieursteam oder vertraute Leute zu holen, um ihm das nötige Selbstvertrauen zurückzugeben.“

Dass Spitzensportler auch jenseits der 40 noch Weltklasse sein können, zeigen Beispiele wie Cristiano Ronaldo, LeBron James oder Fernando Alonso. Doornbos: „Das sind Namen auf absolutem Topniveau, die auch mit über 40 noch abliefern.“

Heißt: Hamilton muss den Schock von Abu Dhabi endlich verarbeiten, um wieder seine Bestleistung abzurufen.

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