Sergio Perez muss ausgerechnet vor seinem Heimrennen in Mexiko um sein Red Bull-Cockpit zittern.
Ausgerechnet vor seinem Heimrennen steht ein großes Fragezeichen, was die Zukunft des mexikanischen Nationalhelden betrifft. Für Sergio Perez (34) ist der GP von Mexiko am Wochenende das erste von fünf Rennen, in denen er beweisen muss, dass er derjenige ist, der auch im nächsten Jahr den Platz neben Weltmeister Max Verstappen im Red Bull verdient hat.
Allein: Nach dem GP der USA in Austin, der zum wiederholten Mal nicht gut für Perez verlaufen ist, sieht Vieles nach Abschied aus. Grund: Während Verstappen mit seinem zweiten Platz einen weiteren Schritt in Richtung seines vierten WM-Titel machte, fiel Perez auf dem gleichen Auto ab. Auf Platz sieben mit erschreckenden 40 Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen sammelte der Mexikaner lediglich gute Argumente, ihn von seinem Leid zu erlösen.
Dass er einen Vertrag für 2025 hat, hilft ihm dabei nichts. Denn Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (81) macht bei F1-Insider.com noch mal klar: „Perez hat zwar einen Vertrag, aber die Formel 1 ist eine Leistungsgesellschaft. Wenn die Leistung nicht stimmt, nutzen auch Verträge nichts. Am Ende der Saison werden wir uns zusammensetzen und dann entscheiden, wer für Red Bull der beste Teamkollege für Verstappen ist.“
Dabei vergleichen die Red-Bull-Bosse die Leistungen von Perez mit der Performance der beiden Konkurrenten um den Platz an der Sonne neben Verstappen. Das sind Yuki Tsunoda (24) und Liam Lawson (22). Der Japaner und der Neuseeländer fahren im Juniorteam Racing Bulls.
„Nach dem Rennen in Austin hat sich Lawson das gelbe Trikot erobert“, heißt es hinter den Kulissen der Österreicher. Lawsons beherzte Aufholjagd vom technisch bedingten letzten Startplatz (nach Motorwechsel) bis zu dem mit zwei WM-Punkten bedachten neunten Rang sorgte für Hochstimmung bei den Red-Bull-Granden. Dabei überstrahlte er nicht nur Perez, sondern bei weitem auch Teamkollege Tsunoda, der – obwohl von Platz zehn ins Rennen gestartet, am Ende nur 14. wurde.
Kein Wunder, dass Red-Bull-Teamchef Christian Horner über beide Ohren strahlte, als man ihn nach Lawson fragte. „Liam ist wie ein Veteran gefahren und hat er bei seiner Rückkehr in die Formel 1 einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er ist ein großartiger Rennfahrer.“
Hintergrund: Es war Lawsons erstes Rennen in diesem Jahr. Der Neuseeländer ersetzte den Australier Daniel Ricciardo, der nach dem GP von Singapur gefeuert wurde. Schon 2023 hatte Lawson das Cockpit des damals verletzten Australiers für vier Rennen übernommen und überzeugt.
Auch die Experten glauben, dass Lawson jetzt auf der Pole Position beim Dreikampf um das offene Red-Bull-Cockpit steht. Etwa der britische Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle: „Lawson hat Alonso in der letzten Runde einfach überholt. Er hat den Windschatten auf der Geraden genutzt, alles unter Kontrolle gehalten, seine Nase in den Scheitelpunkt gerichtet, das Pedal durchgetreten und einen sehr sauberen Überholvorgang hingelegt. Das ist genau die Art von Leistung, die Lawson bringen muss. Wenn er das schafft, kann ich ihn mir nächstes Jahr als Verstappens Teamkollegen bei Red Bull vorstellen.“
Das sieht der sechsmalige Grand-Prix-Gewinner Ralf Schumacher genauso. Der heutige Experte von Sky Deutschland zu F1-Insider: „Ich meine es nicht persönlich, aber ich glaube, die Zeit von Sergio Perez ist vorbei. Red Bull sollte reagieren. Liam Lawson hat schon in Austin bewiesen, wozu er fähig ist. Wenn er so weitermacht, führt kein Weg an ihm vorbei.“
Der Hochgelobte bleibt aber erst mal lieber mit beiden Füssen auf dem Boden. Lawson bescheiden: „Alles hängt von der Leistung ab. Yuki hat in den letzten Jahren und insbesondere in diesem Jahr offensichtlich sehr gute Arbeit geleistet. Er ist der Maßstab. Er ist der Einzige, der im selben Auto sitzt wie ich. Ich werde also direkt mit ihm verglichen.“
Fest steht: Besonders für Perez sieht es düster aus. Schon gibt es hartnäckige Gerüchte, dass er nach seinem Rennen in Mexiko seinen Rücktritt erklärt. Noch dementiert er das. Auch bei Red Bull weiß man nichts davon. „Von Rücktrittsgedanken ist mir nichts bekannt,“ erklärt Helmut Marko. Trotz Lawsons phantastischer Leistung in Austin betont er: „Noch ist nichts entschieden.“
Soll heißen: Perez und Tsunoda haben noch fünf „Etappen“ lang die Möglichkeit, Lawson das „gelbe Trikot“ wieder zu entreißen.
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Das ist F1-Insider.com
1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:35:09,639 Std.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +8,562 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +19,412
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +20,354
5. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +21,921
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +56,295
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +59,072
8. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1:02,957 Min.
9. Liam Lawson (Neuseeland) – Racing Bulls +1:10,563
10. Franco Colapinto (Argentinien) – Williams +1:11,979
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 354 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 297
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 275
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 247
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 215
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 177
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 167
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 150
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 62
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 29
1. McLaren 544 Pkt.
2. Red Bull 504
3. Ferrari 496
4. Mercedes 344
5. Aston Martin 86
6. Haas 38
7. Racing Bulls 36
8. Williams 17
9. Alpine 13
10. Sauber 0