Formel 1: Red Bull

Lawson erneut Letzter. Marko lässt Fahrerfrage offen – Tsunoda und Hadjar bieten sich an.
Ralf Schumachers Urteil bei Sky ist brutal. „Ich glaube, Lawson ist ein weiterer Fahrer, den Max Verstappen zerstört hat. Sein Selbstbewusstsein ist gebrochen.“
Fest steht: Liam Lawson hatte sich seine erste volle Formel-1-Saison ganz sicher anders vorgestellt. Doch nach zwei enttäuschenden Wochenenden ist klar: Die Zeit für den Neuseeländer bei Red Bull könnte schneller ablaufen als gedacht.
Während Teamkollege Max Verstappen vorne mitfährt, steht Lawson auch im Hauptrennen zum GP China am Ende des Feldes. Mal wieder. Letzter im Sprintqualifying und im Kampf um die Pole. Da hält sich Helmut Marko mit Kritik natürlich nicht zurück.
Nach dem Qualifying in Shanghai war das Urteil des Red-Bull-Motorsportberaters klar: „Das ist nicht das, was wir uns erwartet haben“, sagt der Red Bull-Motorsportchefberater bei Sky. Lawson wurde Letzter – wie schon im Sprint-Qualifying zuvor. Zwei Mal Platz 20, während der Teamkollege um die vorderen Plätze kämpft: Das hat es bei Red Bull so lange nicht mehr gegeben.
Lawson selbst gibt sich ehrlich: „Es ist einfach schwierig. Das Arbeitsfenster der Reifen ist sehr klein und ich scheine es zu verfehlen. Das ist keine Entschuldigung. Ich habe es einfach nicht zusammenbekommen. Ich muss das in den Griff bekommen. Ich glaube, es geht hier um Zeit. Unglücklicherweise habe ich die nicht.“
Brisant: Marko stimmt seinem Fahrer zu. „Er hat recht.“ Und ergänzt dann trocken: „Er hat einfach nicht abgeliefert. Wir müssen uns das anschauen und alles analysieren. Dann sehen wir weiter.“
Gefragt, ob es in dieser Saison noch zu einem Fahrerwechsel kommen könnte, bleibt Marko vage – und doch vielsagend: „Die Formel 1 ist ein Leistungssport.“ Eine Garantie für Lawsons Platz gibt es also nicht. Stattdessen betont der 81-Jährige: „Wir haben ja auch noch einige, die sich empfehlen. Gottseidank sind wir gut aufgestellt.“
Ganz oben auf der Liste möglicher Nachrücker: Yuki Tsunoda. Der Japaner fährt aktuell die wohl stärkste Saison seiner Karriere, überzeugte in Melbourne und Shanghai mit konstant guten Leistungen – und hat laut Marko einen Entwicklungssprung gemacht: „Er gibt nur noch sachliche Kommentare am Funk“, lobt er bei ServusTV. Und: „Er hat sich sehr gewandelt.“
Auf die Frage, ob er sich selbst im Red-Bull-Cockpit sieht, antwortet Tsunoda: „Warum nicht? Zu 100 Prozent – das Auto ist schneller.“
Während sich Tsunoda in Stellung bringt, überrascht Rookie Isack Hadjar mit Platz sieben im Qualifying von China – noch vor seinem Teamkollegen. Marko zeigt sich beeindruckt: „Hadjar war noch nie auf dieser Strecke und knallt trotzdem die Zeiten hin.“ Dass der Franzose seinen Racing Bull in Australien bereits vor dem Start weggeworfen hat, ist längst vergessen. Der Grazer: „Seine Leistung bis zu seinem Ausrutscher war sensationell.“
Dass Marko Hadjar für seinen Gefühlsausbruch in Melbourne öffentlich kritisiert hatte, nimmt ihm der Rookie nicht krumm. „Ich kenne Helmut, seit ich 16 bin. Ich habe keine Angst vor ihm, wie sprechen ehrlich miteinander und es ist auch kein Problem, solange man performt.“
Das tut Lawson nicht. Und die Zeit tickt. Der Neuseeländer steht nun massiv unter Druck. Schlusswort Marko: „Es kommt alles auf Performance an.“
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Das ist F1-Insider.com
1. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30,641 min
2. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,723
3. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,793
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,817
5. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:30,927
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:31,021
7. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:31,079
8. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:31,103
9. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:31,638
10. Alex Albon (T), Williams, 1:31,706
11. Esteban Ocon (F), Haas, 1:31,625
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:31,632
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:31,688
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:31,773
15. Carlos Sainz (E), Williams, 1:31,840
16. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,992
17. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,018
18. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:32,092
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:32,141
20. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:32,174