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Max Verstappen: Das Wahnsinns-Genie

Max Verstappen Credit: Red Bull

Max Verstappen Credit: Red Bull

Max Verstappen macht zwar noch kleine Fehler, wird aber von Fahrerkollegen und Experten mit Lob überschüttet

Bei Max Verstappen (23) scheiden sich die Geister. Manche halten ihn für das wahnsinnige Wunder. Andere sprechen beim Niederländer vom wundersamen Wahnsinnigen. Fest steht: „Magic Max“ treibt Lewis Hamiltons Leistungen an die Spitze. Auch am vergangenen Sonntag musste Sir Hamilton alles geben, um den Niederländer mit seinem Red Bull in Schach zu halten. Nach vier Rennen in dieser Saison gewann der Brite dreimal, Verstappen einmal. Es geht eng zu wie seit Jahren nicht mehr in der Königsklasse. Noch hat der Brite einen leichten Vorteil. In Barcelona wurde deutlich, dass sein Mercedes dem Red Bull seines Gegners leicht überlegen ist. 

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Trotzdem wird Verstappen jetzt schon als ebenbürtig mit dem Superstar angesehen. Hamilton wird es nicht so gerne hören, wie beispielsweise zwei ehemalige Teamkollegen seinen großen Herausforderer dieser Saison einschätzen. Schließlich gilt der britische Superstar schon jetzt mit seinen sieben WM-Titeln als der vielleicht größte Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Und jetzt will ihm ausgerechnet dieser junge Wilde aus der Fahrradnation rund um Amsterdam den achten Titel streiten machen, der ihn endgültig an Deutschlands Nationalheld Michael Schumacher vorbeiziehen ließe. 

Alonso: „Für mich ist Max Verstappen aktuell der Beste.“

Fernando Alonso. Credit: Alpine

Für zwei Ex-Weltmeister jedenfalls ragt der junge Holländer aus dem Fahrerfeld der Formel 1 schon heute heraus. „Max ist vermutlich der schnellste Formel-1-Pilot aller Zeiten“, sagt Jenson Button, Weltmeister von 2009. Fernando Alonso sieht es ähnlich. Für den spanischen Weltmeister von 2005 und 2006 steht fest: „In der Formel 1 ist es schwierig, einen auszuwählen, denn es ändert sich von Jahr zu Jahr und von Auto zu Auto. Es gibt Fahrer, die auf einer Runde sehr schnell sind, andere beim Start. Andere sind konstant, und wieder andere sehr aggressiv. Für mich ist Max Verstappen aktuell der Beste. Er ist ein Fahrer, den ich mir sehr gerne anschaue. Er ist immer im Angriffsmodus. Wenn er Dritter ist und auf den Zweiten aufholt, dann weiß man, dass er nicht dort bleiben wird. Man weiß, dass er es irgendwann probieren wird. Klar provoziert diese extreme Fahrweise auch mal Fehler. Aber für die Fans ist das aufregend.“

Auch Sebastian Vettel hält viel von Verstappen. „Im Zweikampf mit Max fahre ich anders“, sagt er mal. „Weil ich weiß, dass er auf jeden Fall überholen will und nicht zurückstecken wird.“

Fest steht: Mit der fahrerischen Kompromisslosigkeit hat sich Verstappen ein Image geschaffen, dass in der Formel-1-Geschichte bisher nur einer hatte: der legendäre Ayrton Senna. Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer dazu: „Ich weiß von mir selbst aber auch von Kollegen: Wenn wir den gelben Helm von Ayrton im Rückspiegel sahen, zuckte man unwillkürlich zusammen. Selbst wenn es nur um eine Überrundung ging.“ 

Max Verstappen. Credit: Red Bull Content Pool

Für Red Bull-Chefberater Helmut Marko (78) ist das wie Öl auf seiner Seele. Marko verglich Verstappen schon 2015 mit dem legendären Brasilianer. „Wir haben einen neuen Senna“, kündigte der Grazer an, als er den Niederländer mit erst 17 Jahren beim Juniorteam Toro Rosso verpflichtete. Für den Senna-Vergleich hagelte es Kritik in der Szene. „Heute widerspricht niemand mehr“, amüsiert sich der gelernte Jurist. Marko: „Max hat extrem schnell gelernt. 2016 mussten wir ihn deshalb schon zum Spanien GP in den Red Bull setzen. Die anderen Topteams standen Schlange, um ihn zu verpflichten. Und was machte Max? Er gewann das erste Rennen im Red Bull. Das ist einzigartig.“

Allein: Alles oder Nichts-Fahrer wie Senna oder Verstappen verschenken aufgrund des Risikos, das sie eingehen, manchmal auch Punkte. Das ist dem Red Bull-Star auch in diesem Jahr schon passiert. Sieben kleine Fehler gehen auf das Konto des Herausforderers. Marko: „Max ist schon reifer geworden, da konnte das Genie den Wahnsinn oft in die Ecke stellen. Aber er hat einen so großen Siegeswillen, dass er manchmal noch leicht übers Ziel hinausschießt. Aber es liegt an uns, ihm ein Auto zu bauen, mit dem er auch ohne Wahnsinnsmanöver oder hohes Risiko gewinnen kann.“

Was bei Verstappen noch an Senna erinnert: Er redet genauso kompromisslos und ehrlich wie er fährt. „Ich sage immer, was ich denke“, erklärt der Niederländer in fast perfektem Deutsch, „Was soll ich auch sonst tun? Leute, die immer nur um den heißen Brei herumreden, gibt es doch schon genug.“ 

Verstappens Warnung an Hamilton: „Ich will Weltmeister werden, so schnell wie möglich.“ Fest steht: Der junge Niederländer ist die Zukunft der Formel 1 und jetzt schon auf Augenhöhe mit dem Superstar der Szene. Ihr Zweikampf wird die Formel 1 bis zum Ende der Saison in den Bann ziehen.

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