Formel 1: Red Bull
Max Verstappen hat in Interlagos schon Wunder vollbracht – jetzt droht er Lando Norris vor dem Brasilien-GP mit dem nächsten Chaos-Coup.
Interlagos ist ein Kurs für Helden und Herzschlagfinals. Max Verstappen hat dort schon Geschichte geschrieben. Jetzt kehrt der Red-Bull-Star an den Ort seiner letzten Glanzleistung zurück – und schickt eine klare Warnung an WM-Leader Lando Norris.
Die jüngste Triumphfahrt des Niederländers in São Paulo steckt seinem Rivalen Lando Norris noch in den Knochen. Vor einem Jahr war es ausgerechnet der McLaren-Pilot, der Verstappens spektakuläre Aufholjagd hautnah miterlebte – und am Ende den Kürzeren zog. „Das war ein emotionaler Sieg und ein wichtiger Moment für die Meisterschaft“, sagt Verstappen jetzt vor dem Brasilien-GP 2025 – eine deutliche Erinnerung an das, was Interlagos anrichten kann.
Damals startete der Red-Bull-Star von Platz 17 – und gewann! Ein Husarenritt, der seinen vierten WM-Titel in Serie praktisch besiegelte. Jetzt, ein Jahr später, liegt der 28-Jährige 36 Punkte hinter Tabellenführer Norris. Doch in São Paulo könnte sich das Blatt erneut wenden.
Für Norris geht es um mehr als nur Punkte: Sollte Verstappen in Brasilien beide Rennen – Sprint (Samstag, 15 Uhr MEZ, Sky) und Grand Prix (Sonntag, 18 Uhr MEZ, Sky) – gewinnen, könnte er theoretisch bis auf drei Punkte an den Briten heranrücken.
Spannend: Auch McLaren-Teamkollege Oscar Piastri lauert noch, und zwar nur einen Punkt hinter Norris. Damit könnte der WM-Kampf auch teamintern zum Dilemma werden, wenn Verstappen den Showdown offenhält. Zur Erinnerung: Schon 2007 nahmen sich Fernando Alonso und Lewis Hamilton als Teamkollegen bei McLaren gegenseitig so viele Punkte weg, dass am Ende Kimi Räikkönen im Ferrari jubelte.
Fest steht: Kaum ein Ort steht so sehr für Verstappens Renninstinkt wie der Kurs am Rande São Paulos. Schon 2016 zeigte der damals 19-Jährige auf nasser Strecke eine der größten Regenfahrten der modernen Formel 1, fuhr von Platz 14 aufs Podium und legte einen Drift auf den Asphalt, der sogar Vater Jos sprachlos machte „So etwas habe ich noch nie gesehen!“
Kein Wunder, dass Interlagos für Verstappen mehr als nur ein Austragungsort ist. Freundin Kelly Piquet, Tochter der brasilianischen F1-Legende Nelson Piquet, sorgt für familiäre Bande, die Vergangenheit für positive Emotionen und das Wetter für unberechenbare Dramen. „Es kann heftig regnen, die Rennen können ziemlich verrückt sein“, grinst Verstappen.
Doch der Niederländer bleibt auch Realist. „Wir werden sehen, was möglich ist“, räumt er ein. „Wir hatten natürlich ein paar gute Rennen, in denen wir den Rückstand verhindern konnten. Aber nun sind es nur noch vier Rennwochenenden, und die Lücke ist immer noch ziemlich groß. Ich muss an jedem Wochenende deutlich mehr Punkte holen, und das ist nicht so einfach.“
Zumindest nicht in einer Saison wie 2025, in deren Finale McLaren und Red Bull mindestens auf Augenhöhe fahren – McLaren zuletzt in Mexiko sogar wieder dominierte. Verstappen: „Wenn es eine Saison wie 2023 wäre, dann würde ich vier Rennen vor dem Ende bei einem Rückstand von 36 Punkten sagen, dass es kein Problem ist. Locker. Doch in dieser Saison lief es etwas anders.“
Er weiß: Schützenhilfe von Mercedes und Ferrari ist willkommen: „Sie könnten mir helfen, indem sie schneller sind als McLaren. Aber in erster Linie müssen wir schneller sein, um die Lücke zu schließen.“ Aber wo, wenn nicht in Brasilien?
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