Formel 1: McLaren
Sprint in Austin: Während McLaren im WM-Kampf die Nerven verliert, zieht Max Verstappen weiter davon. McLaren-Boss sieht Hülkenberg als Verantwortlichen.
Verliert McLaren im WM-Endspurt die Nerven? Am Start zum GP der USA in Austin kegeln sich beide Papaya-Renner gegenseitig ins Aus. Auslöser ist zu viel Verkehr durch Fernando Alonso und Nico Hülkenberg in Kurve eins – aber auch ein Oscar Piastri, der seinen Konkurrenten auf der Innenbahn keinen Platz lässt. Die Kollision – unvermeidlich. Und folgenschwer. Max Verstappen verkürzt seinen Rückstand auf Piastri auf 55 Zähler, auf Norris fehlen nur noch 33:
Norris bleibt gefasst: „Ich wurde rausgekegelt, da konnte ich nicht viel machen.“ Teamkollege Piastri wirkt ähnlich ratlos: „Ich hab noch gar nicht gesehen, wie das genau passiert ist.“
Die McLaren-Führungsriege dagegen macht Nico Hülkenberg verantwortlich. „Es ist überraschend, dass Fahrer mit so viel Erfahrung nicht vorsichtiger in der ersten Kurve vorgehen“, schießt Teamchef Andrea Stella in Richtung des Deutschen. Noch deutlicher wird McLaren-Boss Zak Brown: „Nico ist definitiv in Oscar reingefahren. Der hatte da nichts zu suchen.“
Red-Bull-Berater Helmut Marko sieht das völlig anders: „Ich glaube, dass Alonso der auslösende Faktor war. Der Rest war eine Kettenreaktion.“ Bei Red Bull wittert man weiter Morgenluft, vor allem angesichts eines Max Verstappen in Bestform. „Das war souverän“, lobt Marko. „Wir müssen jetzt weiter gewinnen. Und schauen wir mal – es gibt noch einige Rennen mit spannenden ersten Kurven. Wir haben nichts zu verlieren. Man sieht, dass Piastri Fehler macht. Gut so!“
Es folgt eine weitere Kampfansage des Red Bull-Docs: „Schauen wir, wie der Vorfall das Selbstbewusstsein der McLarens angeknackst hat. Max kommt von einem Hoch ins nächste.“
Das sieht auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff so. „Es wird jetzt haarig. Max kommt mit großen Schritten näher. Irgendwann wird man (bei McLaren; d. Red.) eine Entscheidung (bezüglich eines Nummer-1-Fahrers; d. Red.) treffen müssen.“ Sky-Experte Timo Glock bringt es auf den Punkt: „Das sind alles Themen, mit denen die sich jetzt beschäftigen müssen. Und Max Verstappen beschäftigt sich nur damit, sie zu ärgern.“
Fest steht nach dem Sprint in Austin: McLaren zerlegt sich selbst, während Verstappen weiter aufholt. Mit jedem Kilometer wächst der Druck auf Piastri und Norris – und der Weltmeister hat Blut geleckt.
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
2. George Russell (GB), Mercedes, +0,3 sec
3. Carlos Sainz (E), Williams, +0,7
4. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +1,2
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1,8
6. Alex Albon (T), Williams, +2,5
7. Yuki Tsunoda (J), Red Bull Racing, +2,9
8. Kimi Antonelli (I), Mercedes, +4,1
9. Liam Lawson (NZ), Racing Bulls, +4,8
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +5,1
11. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, +5,6
12. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, +6,2
13. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +6,6
14. Franco Colapinto (RA), Alpine, +8,0
15. Oliver Bearman (GB), Haas, +13,5
Ausfälle
Esteban Ocon (F), Haas
Lance Stroll (CDN), Aston Martin
Oscar Piastri (AUS), McLaren
Lando Norris (GB), McLaren
Fernando Alonso (E), Aston Martin
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