Lewis Hamilton wurde in seinem letzten Rennen für Mercedes Vierter. Das spielte nach der Zieldurchfahrt aber gar keine so große Rolle mehr.
Am Ende übermannten ihn die Emotionen: Nach seinen letzten Metern in einem Formel-1-Mercedes drehte Lewis Hamilton auf der Start-Ziel-Geraden des Yas Marina Circuit in Abu Dhabi noch ein paar Donuts, dann parkte er seinen Silberpfeil vor der Haupttribüne und kniete nieder vor dem Rennwagen, der ihm sechs WM-Titel in der automobilen Königsklasse beschert hat.
Nach zwölf Jahren trennt sich Hamilton von Mercedes und wechselt zu Ferrari. Das letzte Rennen der Saison war deshalb geprägt von Emotionen, Rückblicken und einem harten Kampf auf der Strecke.
Mit Tränen in den Augen resümierte Hamilton nach Platz vier beim F1-Finale: „Als mein Renningenieur ‚Hammer time‘ sagte, wurde mir bewusst, dass ich das zum letzten Mal höre. Das war ein Klick-Moment.“ Der Brite kämpfte sich von Startplatz 16 noch einmal bravourös durchs Feld: „Ich habe nicht aufgegeben und alles gegeben – für das Team, das mir über all die Jahre alles gegeben hat.“
Hamilton emotional: „Ich bin so dankbar. Dieses Team hat mich seit 2013 unterstützt, in den höchsten Höhen und den tiefsten Tiefpunkten.“ Ferrari dagegen werde „eine Herausforderung, sich an neue Abläufe und Menschen zu gewöhnen, aber es ist ein unglaubliches Team.“
Mercedes-Teamchef Toto Wolff nimmt Hamiltons Abschied denn auch sportlich: „Rot ist großartig, Ferrari ist eine Ikone. Wenn wir nicht gewinnen können, unterstützen wir dich“, funkte der Wiener in der Auslaufrunde in Hamiltons Cockpit.
Für Peter Bonnington, Hamiltons langjährigen Renningenieur, war das letzte Rennen das Ende einer erfolgreichen Reise: „Ich bin ein wenig traurig“, gibt er zu. „Zwölf Jahre mit ihm zusammenzuarbeiten war eine echte Freude. Ich würde gerne sagen, dass ich jede Minute geliebt habe, aber es gab auch einige Tiefen, die hart zu schlucken waren. Die Höhen machen es aber hundertmal wett.“
Mercedes-Chefingenieur Andrew Shovlin musste sich gegenüber Teamchef Wolff am Samstag noch für eine schlechte Taktik im Qualifying rechtfertigen. Am Sonntag durfte auch er wieder feiern – vor allem natürlich Lewis Hamilton: „Er hat nicht nur mit seinen Ergebnissen, sondern auch mit seinen Werten das Team geprägt. Wir werden ihn vermissen, aber wünschen ihm nur das Beste für die Zukunft.“
Die leuchtet nun in Ferrari-Rot. „Er ist das größte Naturtalent der Formel 1“, lobt Ex-Teamkollege Nico Rosberg bei Sky noch mal zum Abschied von Mercedes. „Mit dem Talent kann man natürlich einmal Weltmeister werden, aber es ist ganz was anderes – und das hat Michael Schumacher so unglaublich gut gemacht – den Fokus beizubehalten, motiviert zu bleiben, konzentriert zu bleiben und sein ganzes Leben um den Erfolg zu bauen. Lewis war in 17 Jahren nie schlechter als Sechster in der WM. Phänomenal, wie er es gemacht hat.“
Jetzt hat der siebenmalige Champion im Ferrari erneut die Chance, Geschichte zu schreiben.
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1. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:26:33,291 Std.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +5,832 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +31,928
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +36,483
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +37,538
6. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +49,847
7. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1:12,560 Min.
8. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1:15,554
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:22,373
10. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1:23,821
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 437 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 374
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 356
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 292
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 290
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 245
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 223
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 152
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 70
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 42
1. McLaren 666 Pkt.
2. Ferrari 652
3. Red Bull 589
4. Mercedes 468
5. Aston Martin 94
6. Alpine 65
7. Haas 58
8. Racing Bulls 46
9. Williams 17
10. Kick Sauber 4