Lewis Hamilton wird im Qualifying zum China-GP nur 18. Nico Rosberg veranlasst das zu heftiger Kritik.
Lewis Hamilton versuchte es mit Galgenhumor. Irgendwie blieb dem Mercedes-Superstar auch nichts anderes übrig. Platz 18 im Qualifying, drittletzter Startplatz beim Großen Preis von China am Sonntag – für den siebenmaligen Weltmeister ist das ein Desaster.
„Ich werde mein Bestes geben. Der 18. Platz ist natürlich ziemlich mies. Und daher kann es eigentlich gar nicht mehr schlechter werden“, sagte er. Und versuchte, die Schmach wegzulachen.
Der Samstag in Schanghai steht sinnbildlich für die bisherige Saison des 39-Jährigen. Der Sprint am frühen Morgen MESZ weckte bei ihm Erinnerungen an bessere Zeiten, als er das Mini-Rennen teilweise anführte und am Ende Zweiter wurde.
Was zeigt: Mit ein bisschen Glück und den richtigen Bedingungen sind Highlights für die strauchelnden Silberpfeile durchaus drin. Klar war aber, dass Hamilton im Sprint überperformt hatte.
Deshalb erfolgten große Änderungen am Setup, um das Auto in den langsamen Kurven zu verbessern. Man habe versucht, zu experimentieren, sagte Hamilton: „Das müssen wir momentan. Es war gar nicht so schlecht an manchen Stellen, aber ich hatte Probleme in Kurve 14.“
Das war sein persönlicher Knackpunkt: Denn in der Kurve verbremste sich der Brite böse, verlor Momentum und Rhythmus. Bitter: Er war zu dem Zeitpunkt auf einem lockeren Kurs in Richtung Q2, war schneller als Teamkollege George Russell, verhaute durch den Verbremser aber den letzten Sektor, in dem er 0,625 Sekunden (!) langsamer war als Russell. Und am Ende 18. wurde.
„Vielleicht war er unzufrieden, ist zu viel Risiko eingegangen“, mutmaßte Sky-Experte Ralf Schumacher.
Deutlich härter ins Gericht mit dem siebenmaligen Weltmeister ging dessen Ex-Teamkollege Nico Rosberg. Der Champion von 2016 schien regelrecht Spaß daran zu finden, seinen einstigen Jugendkumpel abzuwatschen. Die Kritik ist zu einem großen Teil berechtigt, muss man allerdings dazu sagen.
„Es ist ein heftiger Tag für ihn. Das war ein Fehler, den ein siebenmaliger Weltmeister normalerweise nicht machen sollte“, so Rosberg bei Sky. „Er war auf einer Superrunde, er war eigentlich safe. Und er weiß, dass da der Wind von hinten kommt. Der Wind hat sich hier gedreht im Vergleich zu gestern. Und das ist natürlich riskant. Und dass du dann so spät bremst, dass du es komplett verhaust da, gerade in der entscheidenden Phase – das war echt ungünstig.“
Teamchef Toto Wolff verwies in der Mercedes-Pressemitteilung auch darauf, dass Hamilton ohne den Patzer „problemlos aus Q1 herausgekommen“ wäre.
Fakt ist: In Qualifying-Duellen steht es inzwischen 1:4 aus Sicht von Hamilton, auch in der Gesamtwertung hat Russell mit 25:17 Punkten die Nase vorne. Und natürlich muss sich der Brite immer wieder mit der Tatsache auseinandersetzen, dass er nach der Saison zu Ferrari wechselt. Verbunden mit der Frage: Ist er mit seinem Kopf schon in Maranello?
Was Rosberg ebenfalls kritisiert: Die Aussage, Russell habe ein anderes Setup gehabt. „Für mich ist das ein bisschen seine Ausrede in diesem Jahr: ‚Wir sind so weit auseinander mit dem Setup und das ist das Problem'“, sagte Rosberg: „Und George, der sitzt dann daneben sagt: ‚Auseinander mit dem Setup? Letztes Mal, als ich geguckt habe, hatten wir das gleiche Setup.'“
So oder so: Der Sonntag wird für Hamilton nicht einfach. Trotzdem: „Wir können immer noch Spaß haben, obwohl wir von P18 starten.“
Vor allem mit Galgenhumor.
FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:33,660 Min.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,322 Sek.
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,488
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,505
5. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,613
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,629
7. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,637
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,773
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +0,944
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Kick Sauber +1,004