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Mercedes: Russell erklärt Wiederauferstehung

Formel 1 George Russell Mercedes Australien 2023

George Russell. Credit: LAT / Pirelli

Mercedes startet in den GP Australien aus Startreihe eins. Woher kommt plötzlich der Speed?

Und plötzlich steht ein Mercedes wieder in Startreihe eins. George Russell und Lewis Hamilton können im Qualifying zum Großen Preis von Australien über die Plätze zwei und drei jubeln. Nur zwei Wochen nach der tiefen Krise der ersten zwei Saisonrennen scheinen sie schwarzen Silberpfeile wieder konkurrenzfähig.

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„Schon witzig, wie sich die Wahrnehmung verschiebt“, sagt Russell. „Noch vor kurzem hätte ich mir nicht träumen lassen, mein Auto in die erste Startreihe zu stellen, und nun wurmt es mir schon fast ein wenig, dass ich so knapp die Pole von Max verpasst habe.“ Knapp zwei Zehntelsekunden fehlten auf die Bestzeit des Red Bull.

George Russell. Credit: Jiri Krenek / Mercedes

Doch die plötzliche Wiederauferstehung des ehemaligen Dauersieger-Teams kommt auch für den Briten unerwartet: „Ganz ehrlich, auch ich bin überrascht. Ich kann mir das nur durch zwei Gründe erklären. Erstens lernen wir unser Auto immer besser kennen und machen daher auch ohne neue Teile Fortschritte. Und zweitens haben wir es geschafft, die Reifen zum Arbeiten zu bringen.“

Das löse aber nicht das Grundproblem. Noch nicht jedenfalls. Russell: „Wir hatten in diesem Jahr Trainings, da lagen wir um eine Sekunde hinten, jetzt ist es auf einmal nur eine Viertelsekunde, scheinbar aus dem Nichts. Das alles ändert aber nichts daran, dass es dem Wagen weiterhin an Abtrieb mangelt. Aber wenn eine Leistung so wie heute möglich ist und ich daran denke, welche Verbesserungen alle aufgegleist sind, dann dürfen wir uns alle auf den weiteren Verlauf der Saison freuen.“

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Für die Konkurrenz eine logische Entwicklung. „Ich bin nicht über ihre Pace überrascht“, sagt Aston Martin-Star Fernando Alonso als Vierter. „Sie waren schon in Jeddah sehr schnell, hier auch im zweiten Training. Wenn man ihre Kommentare manchmal so liest, könnte man denken, dass ihr Auto es nicht mal in Q3 schafft. Das ist aber sicher nicht dieses Auto.“

Auch Ferrari-Pilot Carlos Sainz betont: „Sie sind viel schneller als die Leute denken, vor allem im Rennen. In Jeddah hatten George und Lewis eine Pace, die sehr ähnlich zu Fernandos war. Sie haben Vollgas gegeben und wir (Ferrari; d. Red.) konnten nicht mit ihnen mithalten. Ihr Auto ist schnell. Natürlich nicht so schnell wie der Red Bull, das ist niemand. Aber gerade wenn sie ihr Qualifying hinkriegen, haben sie eigentlich ein ziemlich starkes Paket.“

George Russell. Credit: Jiri Krenek / Mercedes

Auffällig auch: Alle Mercedes-angetriebenen Autos waren auf dem ultraschnellen Stadtkurs flott unterwegs. In den Top Ten sind allein fünf Rennwagen mit einem Motor aus Brixworth im Heck.

Nur einer scheint nicht ganz zufrieden. Lewis Hamilton verlor nun schon zum dritten Mal in Folge das Qualifyingduell gegen George Russell. Der siebenmalige Weltmeister klagt: „Es war sehr schwierig, die Reifen hier zum Arbeiten zu bringen. Zu Beginn meiner zweiten schnellen Runde wurde ich von Nico Hülkenberg aufgehalten, ich fand es verwirrend, was er da vor mir treibt. Das war natürlich nicht die beste Art und Weise, in eine schnelle Runde zu gehen. Aber böse bin ich ihm deswegen nicht. So etwas kann in einer Quali schon mal passieren.“

Während Mercedes‘ Superstar die wiedergefundene Stärke also kaum genießen kann, zeigt sich Russell angriffslustig. „Wir werden voll attackieren“, kündigt er an. „Da ich weiß, dass Max im Grand Prix einen höheren Rhythmus anschlagen kann, ist meine beste Chance der Start. Überholen ist hier nicht so einfach, also könnte ich Verstappen gleich mal ein wenig ärgern, indem ich in Führung gehe. Sein Auto hat einen atemberaubende Top-Speed, ich würde ihn wohl auf Dauer nicht halten können, aber ich packe jede Gelegenheit, die sich mir bietet.“

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Formel 1 Grand Prix von Australien
Qualifying, Ergebnis

1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:16,732 Min.
2. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,236 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,372
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,407
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,538
6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +0,576
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,637
8. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,877
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +0,943
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,003
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:17,768
12. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:18,099
13. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:18,119;
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:18,129
15. Nyck de Vries (Niederlande) – Alpha Tauri 1:18,335
16. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 1:18,517
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:18,540
18. Logan Sargeant (USA) – Williams 1:18,557
19. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:18,714
20. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull ausgeschieden

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