Mick Schumacher ist als Ferrari-Junior nah dran am Cockpit der wiedererstarkten Roten Göttin. Wie bereit ist der Sohn von Michael Schumacher?
Die wiedergewonnene Ferrari-Stärke lässt deutsche Formel-1-Romantiker schon mal ins Träumen geraten: nämlich von Mick Schumacher (22), der wie sein Vater Michael mit dem italienischen Kultrennwagen um Siege und Titel fährt und das Formel-1-Interesse in Deutschland zu neuen Höhen führt.
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In der Tat: Das Feld scheint bereitet für den Ferrari-Junior. Bleibt die Frage: Kommt die Renaissance der Roten für Schumi junior zum richtigen Zeitpunkt? Denn: Realistisch gesehen ist der Sohn des Rekordweltmeisters noch nicht bereit, sich ins gemachte Bett zu legen.
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Erstens: Schumacher, der seine zweite Saison in der Königsklasse beim Ferrari-Partnerteam Haas absolviert, fehlt noch die Erfahrung, um den Sprung ins kalte Wasser eines absoluten Spitzenteams zu wagen. „Er muss noch drei Jahre woanders fahren“, analysiert AlphaTauri-Teamchef Franz Tost bei F1-Insider.
Der Tiroler weiß genau, wovon er redet. Er hat als eine Art Fahrercoach sowohl mit Micks Vater Michael als auch Onkel Ralf gearbeitet, als die am Anfang ihrer Karriere standen. Tost: „Die Formel 1 ist heute extrem kompliziert. Ein Fahrer braucht mindestens drei Jahre Lernphase, um auf Topniveau zu fahren. Die Zeit hat auch ein George Russell oder ein Charles Leclerc gebraucht.“
Tost glaubt indes, dass Mick Schumacher grundsätzlich das Rüstzeug für Ferrari hätte. „Aber er muss bei Haas erstmal seinen Teamkollegen Kevin Magnussen konstant schlagen und mit Haas versuchen, Erfolge einzufahren. Das ist jetzt seine Aufgabe und sonst gar nichts.“
Das aber ist gar nicht so einfach. Nach drei Saisonrennen ist der Deutsche noch punktlos, während Teamkollege Magnussen sowohl in Bahrain als auch in Saudi-Arabien zwei Top-Ten-Resultate einfuhr und so wertvolle Zähler sammeln konnte. In Australien war Schumacher im Qualifying und Rennen erstmals schneller als der Däne – sein Pech aber war diesmal, dass das Auto in Down Under nicht konkurrenzfähig genug war. War das ein Trend oder streckenspezifisch?
Teamchef Günter Steiner glaubt nicht, dass die konkurrierenden Teams Alpine, Alfa Romeo oder AlphaTauri Haas nach drei Rennen schon überholt haben. Steiner: „Wir haben am Freitag keine gute Abstimmung gefunden und waren deshalb im Hintertreffen. In Imola nächste Woche sollte es dann wieder ganz anders aussehen. Ich mache mir auch keine Sorgen, dass die anderen mehr weiterentwickeln könnten. Vielleicht wird das sogar überschätzt. Die Autos haben ein ganz neues Konzept und stehen deshalb erst am Anfang, wenn es ums Verstehen geht. Deshalb ist es wichtiger, immer das Maximale aus dem Paket herauszuholen.“
Ziel sei es weiterhin, in die Punkteränge zu fahren, „und“, da ist sich Steiner sicher, „das wird auch Mick bald schaffen.“
Es gibt für Schumacher aber noch ein anderes Problem, wenn er von einer Karriere in Rot träumt: die Vertragssituation bei Ferrari. WM-Leader Leclerc hat einen Vertrag bis Ende 2025 und ist bei der Scuderia als Nummer-1-Pilot ähnlich gesetzt wie es Micks Vater einst war. Mit Carlos Sainz, dessen Vertrag Ende dieser Saison ausläuft, wird gerade verhandelt. F1-Insider.com erfuhr: Während der Spanier einen Zweijahres-Kontrakt will, tendiert Ferrari eher zu einer Laufzeit von einem Jahr plus einseitiger Option nur für das Team, um die Zusammenarbeit bis Ende 2024 zu verlängern.
Experten wie Ex-Formel-1-Pilot Marc Surer sind sich bei F1-Insider aber sicher: „Sainz macht grundsätzlich einen sehr guten Job. Er versteht sich auch gut mit Leclerc. Es macht für Ferrari keinen Sinn, die Fahrerpaarung kurzfristig zu ändern.“
Zu Mick Schumacher hat der Schweizer auch eine Meinung. Surer: „Mick hat durch seine Erfolge in der Formel 3 und Formel 2, die er jeweils in der zweiten Saison gewonnen hat, bewiesen, wie lernfähig er ist. Und in der heutigen Formel 1 ist das mit das Wichtigste. Du kannst von Lenkradbewegung über Bremspunkt bis hin zur Stellung des Gaspedals beim Teamkollegen heute alles in den Telemetriedaten einsehen. Diese Daten wird Mick jetzt genau studieren.“
Surer macht den deutschen Fans, die von einem zweiten Schumacher bei Ferrari träumen, zumindest Hoffnung. Surer: „Du musst kein Überflieger sein, um Erfolg zu haben. Niki Lauda und Nico Rosberg sind da gute Beispiele. Beide hatten nicht den Grundspeed wie in Laudas Fall Alain Prost oder wie bei Rosberg Lewis Hamilton. Trotzdem konnten sie ihre Teamkollegen einmal schlagen und die WM gewinnen.“
Surer abschließend: „Naturtalent alleine reicht auch nicht aus. Das zeigt das Beispiel Jean Alesi. Er galt als Überflieger, als er in die Formel 1 kam. Am Ende konnte er aber in seiner Karriere nur ein Rennen gewinnen. Mick muss sich seiner analytischen Fähigkeiten bewusst sein und den Weg von Lauda und Rosberg einschlagen. So kann er sich in den nächsten Jahren bei Ferrari empfehlen.“
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