Ferrari-Testfahrer Antonio Giovinazzi darf für Haas in zwei freien Trainings ran. Soll er Druck auf Mick Schumacher machen?
Ist das der nächste Zug im Vertragspoker zwischen Haas und Mick Schumacher (23)? Der US-amerikanische Rennstall hat angekündigt, Ex-Alfa Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi in den ersten freien Trainings zu den Großen Preisen von Italien und der USA fahren zu lassen. Das heißt auch: Sowohl Kevin Magnussen als auch Mick Schumacher müssen dann je einmal aussetzen.
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Die Ankündigung kommt mitten in der heißen Transferphase rund um Mick Schumacher. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher hat noch keinen Vertrag für 2023, aber zwei realistische Optionen. Erstens: Ein Verbleib bei Haas, wo er seine dritte Saison fahren und Ferrari verbunden bleiben würde. Zweitens: einen Wechsel zu Alpine, wo Fernando Alonso Platz gemacht hat.
Schumacher spielt derzeit mit verdeckten Karten, äußert sich nicht öffentlich zu seiner Zukunft. Unlogisch wäre ein Vertrag bei Alpine aber nicht. Deren Star Esteban Ocon ist neben Sebastian Vettel Schumachers bester Freund im Fahrerlager der Formel 1. Der Nachname würde der aufstrebenden Sportwagen-Marke aus dem Renault-Konzern gut tun. Teamchef Otmar Szafnauer ist eng befreundet mit Schumacher-Mentor Sebastian Vettel – und hört auf dessen Meinung.
Dazu passt: Vettel soll seinem Schützling nach Informationen von F1-Insider.com geraten haben, die Ferrari-Juniorakademie zu verlassen, um ein freier Klient auf dem Markt zu sein.
Vielleicht auch deshalb lassen Ferrari und Haas jetzt die Muskeln spielen. „Wir sind glücklich, dass Antonio zu uns zurückkehrt“, betont Haas-Teamchef Günther Steiner. „Es war der Wunsch von Ferrari, dass Giovinazzi etwas Zeit in einem 2022er Auto bekommt.“ Als Ersatzfahrer der Scuderia ist Erfahrung in einem aktuellen Rennwagen natürlich wichtig. Doch ganz nebenbei könnte der Italiener so auch auf ein Haas-Cockpit 2023 vorbereitet und im Vergleich mit Mick Schumacher getestet werden.
So oder so: Der Vertragspoker zwischen Schumacher und Haas nimmt Fahrt auf. Teamchef Steiner will die nächsten drei Rennen in Spa, Zandvoort und Monza nutzen, um Schumacher noch besser bewerten zu können. Doch der Deutsche hat in den letzten Wochen viel Selbstbewusstsein getankt.
Hintergrund: Nach zwei schweren Crashs in Saudi-Arabien und Monaco stand er im Kreuzfeuer der Kritik. Dann folgten in Silverstone und Spielberg seine ersten Fahrten in die Punkte. „Ich wusste, dass ich etwas unternehmen muss, um meine Performance zu verbessern“, sagt Schumacher jetzt bei Autosport und erklärt, wie er sich aus dem Tief befreit hat. „Ich musste über alles nachdenken, was passiert war – und auch darüber, warum ich hier in der Formel 1 bin.“
Damit meint der Deutsche aber nicht sein Verwandtschaftsverhältnis mit Rekordweltmeister Michael Schumacher, sondern sein eigenes Faible für die Königsklasse. Mick: „Ein großer Teil ist, dass ich den Sport liebe. Also habe ich mich wirklich darauf konzentriert und mir gesagt: Okay, ich tue das, weil ich es liebe. Und wenn ich es nicht machen möchte, dann muss ich es nicht machen.“
Das nahm ihm offenbar den Druck. Seit dem GP Kanada im Juni fährt er befreiter auf. Schumi junior bestätigt, mit welcher Denke er sich zurück in die Spur gebracht hat. „Ich weiß, wozu ich in der Lage bin. Darauf liegt mein Fokus. Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben. Und normalerweise sollte das genug sein, um gut zu performen, denn so war es in der Formel 2 und in der Formel 3 und auch schon in der Formel 4“, erklärt er und bemüht die Ergebnisse. Denn die lügen nie: „In jeder Meisterschaft, in der ich in den Nachwuchsserien angetreten bin, konnte ich Erster oder Zweiter werden. Ich sehe also keinen Grund, warum ich das in der Formel 1 nicht schaffen sollte.“
Zumal mittlerweile auch der Grund für die schlechte Performance zum Saisonbeginn gefunden wurde. Da konnte Schumacher mit seinem neuen Teamkollegen Kevin Magnussen nicht mithalten. Zwar steht es im Qualifying-Duell nach wie vor 2:11, im Rennduell konnte der Deutsche dem Dänen aber auf 8:4 davonfahren.
„Ich glaube, dass wir uns zu Beginn des Jahres beim Set-up etwas verlaufen haben“, erklärt Schumacher. „Wir mussten eine Art Reset machen und von vorne anfangen.“ Deshalb ärgert er sich auch über die Kritik in oder über die Medien. „Die Leute sind in gewisser Weise darauf fokussiert, Schlagzeilen zu finden.“
Allein: Dafür dass die in Zukunft überwiegend positiv bleiben, hat Schumacher selbst den Schlüssel in der Hand. Und dann dürfte auch seine Zukunft in der Formel 1 gesichert sein. Egal ob bei Haas oder Alpine.
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:39:35,912 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +7,834 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +12,337
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +14,579
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +15,688
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +16,047
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1:18,300 Min.
8. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine + 1 Rd.
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin + 1 Rd.
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin + 1 Rd.
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri + 1 Rd.
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo + 1 Rd.
14. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
15. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams + 1 Rd.
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams + 1 Rd.
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 2 Rd.
20. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo + 5 Rd.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 258 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 178
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 173
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 158
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 156
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 146
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 76
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 58
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 41
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 16
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 16
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 4
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 3
1. Red Bull 431 Pkt.
2. Ferrari 334
3. Mercedes 304
4. Alpine 99
5. McLaren 95
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 27
9. Aston Martin 20
10. Williams 3