Von Racing Point zu Aston Martin F1: Das Team mit Sitz in Silverstone befindet sich gerade in der größten Transformation seit Bestehen. Teamchef Otmar Szafnauer berichtet davon.
Ein Formel-1-Team hat es den Fans derzeit besonders angetan: Aston Martin. Die Mannschaft, die einst als Jordan gegründet wurde, dann mal Midland hieß und mal Spyker, später Force India und dann Racing Point. Und die jetzt mit dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel zum Top-Team reifen will.
Eine besondere Verpflichtung ist das auch für Teamchef Otmar Szafnauer, der jetzt immer mehr in den Vordergrund rückt. Und der Aston Martin mit seinem Gesicht in der Formel 1 repräsentiert. „Eine so ikonische Marke zu repräsentieren, ist ein großes Privileg für jedes Teammitglied“, sagt der US-Amerikaner jetzt in einem Interview, das das Team selbst veröffentlicht hat.
„Es mag entmutigend klingen, aber wir fahren seit 30 Jahren in der Formel 1 und haben dabei Rennen gewonnen und Podiumsplätze errungen – oft gegen alle Widerstände. Wir haben uns den wohlverdienten Ruf erarbeitet, über unser Gewicht hinauszuwachsen, also sind wir zuversichtlich, dass wir den Namen Aston Martin von Anfang an mit Stolz erfüllen können.“
Noch muss das Team dabei mit der alten Fabrik Vorlieb nehmen, die Eddie Jordan einst hat bauen lassen. Danach wird umgezogen in einen neuen Formel-1-Tempel. Szafnauer verrät: „Bis Ende 2022 werden wir auch eine fantastische neue Fabrik in Silverstone haben, die dem Team den Platz und die Infrastruktur gibt, um unsere Ambitionen zu verwirklichen.“
Für Szafnauer ist es ein Neuanfang. „Es ist der Beginn einer neuen Reise“, sagt er, „und ich spüre eine zusätzliche Energie im Team, mit der Entschlossenheit, die Leistung weiter zu steigern als je zuvor. Kombiniert mit einigen der kreativsten Köpfe in der Branche, einer echten Rennfahrer-Mentalität und dem „Can-do“-Geist, der uns über die Jahre so gut gedient hat, haben wir allen Grund, uns auf die Zukunft zu freuen.“
Bereits 2020 belegte Racing Point Rang vier der WM-Wertung. Jetzt will man regelmäßig um Siege kämpfen. Szafnauer: „Während die Herausforderung einst darin bestand, uns als das effizienteste Team in der Startaufstellung zu etablieren, bietet sich nun die aufregende Gelegenheit, uns als Top-Team zu etablieren und gleichzeitig diese Effizienz beizubehalten, um dem Vermächtnis von Aston Martin ein weiteres spannendes Kapitel hinzuzufügen.“
Eine Hauptrolle soll dabei Sebastian Vettel spielen. „Mit Sebastian haben wir einen bewährten vierfachen Weltmeister, der Erfahrung darin hat, Teams zu helfen, Rennen zu gewinnen und um Meisterschaften zu kämpfen“, erklärt Szafnauer. „Deshalb ist er eine so wichtige Verpflichtung für uns. Er bringt eine Siegermentalität mit und wir alle werden auf dieser Reise zweifellos viel von ihm lernen.“
Das soll auch der Sohn des Teambesitzers tun. Lance Stroll behält den Platz neben Vettel und soll gemeinsam mit ihm wachsen und den Deutschen gleichzeitig fordern.
Szafnauer: „Mit Lance haben wir einen jungen und talentierten, hart arbeitenden Fahrer, der im vergangenen Jahr seine bisher beste Saison erlebte und in allen Bereichen seines Rennsports wirklich Fortschritte machte. Wir wissen, dass er mehr als fähig ist, dem Team zu helfen, seine Ziele zu erreichen, wenn wir ihm die Werkzeuge geben.“
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Dabei soll Stroll junior Vettel ebenso pushen wie Charles Leclerc das bei Ferrari tun konnte. „Wir glauben auch“, so Szafnauer, „dass Sebastian das Beste aus Lance herausholen wird, wobei Lance im Gegenzug Sebastian hart pushen wird, so dass wir mit unserem Line-up für 2021 sehr zufrieden sind. Es ist die ideale Mischung aus Erfahrung, Rennsieg-Knowhow und Talent.“
Der neue Aston Martin F1-Renner inklusive der Fahrerpaarung soll offiziell im März vorgestellt werden.