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Betrugsaffäre: Todt setzt Ferrari unter Druck

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Bislang hatte FIA-Präsident Jean Todt in der Öffentlichkeit zu Ferrarigate geschwiegen. Jetzt meldet sich der FIA-Präsident doch endlich zu Wort – und verrät ein interessantes Detail zur Formel-1-Betrugs-Affäre rund um die Scuderia.

Todt gegenüber motorsport.com: „Wenn sie mich fragen, würde ich gerne in der Lage sein, alle Details der Situation zu erläutern, aber sie (Ferrari, d. Red.) waren dagegen. Sie wurden sanktioniert, aber wir können nicht sagen, wie die Details dieser Strafe aussehen.“

Hintergrund: Der Automobilweltverband hatte am letzten Test-Tag in Barcelona eine Mitteilung herausgegeben, wonach die Untersuchung des Ferrari-Motors aus der Saison 2019 abgeschlossen und eine Einigung erzielt worden sei. Die Details allerdings sollten geheim bleiben. Bereits 2019 vermuteten die Gegner, dass Sebastian Vettels Ferrari-Team mehr Benzin einspritzen würde als erlaubt.

Das Problem: Einen eindeutigen Beweis der Tat konnte die FIA nicht erbringen. Todt gibt zu: „Leider ist es in technischer Hinsicht eine Tatsache, denn unsere Techniker sagen: ‚Wir können nicht mit Gewissheit so viel beweisen wie wir sollten, dass sie nicht legal unterwegs waren.'“

Auch deshalb der geheime Deal, der laut FIA-Statuten erlaubt ist und Ferrari im Rahmen einer Kronzeugen-Regelung Straffreiheit gewährt. Der die Gegner so aber auch richtig auf die Palme brachte. Folge: Die sieben Nicht-Ferrari-Teams schrieben vorm Saisonstart in Australien einen Beschwerdebrief. Ihre Befürchtung: Die FIA und Ferrari wollen da etwas unter den PS-Teppich kehren.

Allerdings: Mercedes ist mittlerweile aus der Phalanx der „Glorreichen Sieben“ ausgetreten (F1-Insider.com berichtete exklusiv).

Todt dazu: „Ich habe mit einigen der sieben Teams einzeln gesprochen. Eines der Teams hat sich entschieden, dass sie völlig außen vor sind, obwohl sie einer der Anführer waren. Seitdem habe ich nie wieder von einem Sinneswandel gehört.“ Todt glaubt aber auch, dass Mercedes es weiter „begrüßen würde, wenn Ferrari die Offenlegung des Falles zulassen würde.“

Der Franzose setzt Ferrari auch selbst verbal unter Druck, indem er ergänzt: „Das würde auch mir gefallen. Das können wir aber nicht.“

Warum aber zeigt Todt plötzlich mit dem Finger auf Ferrari? Fakt ist: Auch er selbst steht wegen des gesamten Vorgangs rund um Ferrarigate in der Kritik, wehrt sich deshalb gegen Zweifel an seiner Integrität – und distanziert sich von Ferrari.

Die Scuderia selbst schweigt übrigens beharrlich zu den Vorwürfen. Die sechs übriggebliebenen Teams werden sich damit aber nicht zufrieden geben. Das bestätigte Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko hier gegenüber F1-Insider.com.

https://f1-insider.com/f1/formel-1-videos-die-besten-zehn-rennen-seit-1990/

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