Lewis Hamilton dominiert den Steiermark-GP. Lewis Hamilton gewinnt, Valtteri Bottas ringt Max Verstappen im Kampf um Rang zwei nieder.
Der 85. Sieg von Lewis Hamilton ist keiner, für den der Brite heftig kämpfen musste. Er dominierte das Rennen nach Belieben. Mercedes gewinnt zum 104. Mal als Team und als 190. Mal als Motorhersteller.
„Was für ein verrücktes Jahr. Das Team hat eine super Leistung gezeigt, auch mit der Strategie“, jubelt Hamilton. „Ich habe versucht, die schnellste Rennrunde noch zu fahren, aber nach 40 Runden auf den Medium-Reifen war das nicht drin. Aber ich bin froh, dass ich wieder auf dem ersten Platz stehe.“
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Mercedes-Teamchef Toto Wolff nimmt hinsichtlich der Überlegenheit der schwarzen Silberpfeile kein Blatt vor den Mund: „Ich glaube, Lewis hat heute noch ein bisschen Reserve gehabt.“
Fakt ist: Der GP war eine Mercedes-Show: Hamilton gewinnt den Start vor Max Verstappen. In Runde 24 versucht der Red Bull-Pilot einen Undercut – aber vergebens. In Runde 28 kommt Hamilton zum Stopp und bleibt vorn. Valtteri Bottas zögert seinen ersten Reifenwechsel bis Runde 34 hinaus – in der Hoffnung, Verstappen am Ende des Rennens mit frischeren Reifen noch zu schnappen. Wegen eines beschädigten Frontflügels am Red Bull gelingt das auch: Bottas schnappt sich in einem sehenswerten Zweikampf Max Verstappen.
Bottas: „Das war ein gutes Manöver. Ich hatte am Ende mehr Pace als er. Das Duell hat Spaß gemacht. Es ist in den ersten beiden Rennen nicht so schlecht gelaufen.“
Ein besonderes Lob für Sieger Hamilton gab es von Teamchef Toto Wolff: „Ich habe so etwas noch nie in der Spitzenklasse des Motorsports gesehen. Er ist wie ein Einhorn, einfach außergewöhnlich.“ Vor allem beeindruckt Wolff, wie schnell Hamilton die Niederlage von vor einer Woche wegstecken konnte: „Manchmal braucht er solche Wochenenden einfach – er muss hart arbeiten, um zurückzuschlagen. Wenn er diesen Raum findet, ist er einfach unschlagbar.“
Verstappen indes versucht mit einem späten Boxenstopp noch den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde zu holen – vergebens (die geht an Carlos Sainz): „Wir waren einfach ein bisschen zu langsam“, erklärt Verstappen. „Ich habe Bottas versucht das Leben schwer zu machen. Das hat Spaß gemacht. Das Ergebnis ist okay, aber Mercedes ist schneller. Wir haben noch viel zu tun.“
Verstappens Teamkollege Alex Albon fällt gegenüber dem Shootingstar deutlich ab. Am Ende muss er sich auf Platz vier noch gegen Sergio Pérez wehren. Bei einer Berührung zerstört Perez sich den Frontflügel. Auf dem Zielstrich muss er deshalb noch Lando Norris passieren lassen. Norris fährt mit Rückenschmerzen und Schmerzmitteln ein tapferes Rennen und wird erneut Best of the Rest.
Wie schon vor einer Woche lauert in Kurve drei das Grauen für Sebastian Vettel – dieses Mal unschuldig. Sein Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc räubert über die Randsteine und schießt dabei Vettel ab. Für den Deutschen ist das Rennen vorbei, die Heckpartie ist komplett zerstört. „Ich weiß nicht, welche Lücke Charles da gesehen hat, aber das ist nicht gut gegangen. Ich wäre das Rennen gern zu Ende gefahren“, erklärt Vettel.
Auch Leclerc gibt mit beschädigtem Unterboden in Runde fünf auf. „Es war mein Fehler, Seb hat gar nichts falsch gemacht. Ich bin da über mich selbst enttäuscht. Es tut mir sehr leid.“
In der WM-Wertung führt Bottas mit 43 Punkten vor Hamilton (37) und Norris (26). Verstappen ist WM-Sechster (15), Vettel nur WM-15. (1).
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