Warum fuhr Piastri keine Einstopp-Strategie? 

Piastri zeigt sich nach dem verpassten Ungarn-Sieg gelassen, spricht über die Strategie und den cleveren Norris-Bluff – und bleibt im Duell um Platz zwei ruhig.

Oscar Piastri ist nach dem verpassten Ungarn-Sieg enttäuscht, doch der McLaren-Pilot bleibt ruhig. In einem Gespräch mit Sky erklärt der Australier, dass er keine Vorwürfe an das Team oder seinen Teamkollegen Lando Norris richtet – trotz des cleveren Funkmanövers, das Norris den Sieg sicherte.

„Für Lando war es im Rennen ein überschaubares Risiko. Er hatte nach der ersten Runde nicht mehr viel zu verlieren. Für mich sah das ganz anders aus“, kommentiert Piastri.

Die Taktik, die den Briten letztlich zum Sieg führte, resultierte aus einem vorgetäuschten Funkspruch von Norris, der dazu führte, dass McLaren die Boxen-Strategie von Piastri überschritt und auf einen Zweistopp setzte, während Norris zu einer Einstopp-Strategie wechselte.

Piastri: „Ich mache niemandem einen Vorwurf“

„Ob das die richtige Entscheidung war, kann man im Nachhinein immer leicht sagen. Aber wir wollten gewinnen, und um Leclerc zu schlagen, mussten wir etwas versuchen. Klar, vielleicht war es nicht optimal. Aber ich mache niemandem einen Vorwurf.“

Ein zentrales Problem war nicht nur die Strategie, sondern der Verkehr. „Vor dem Rennen dachten wir, dass Zweistopp das Beste wäre, und wahrscheinlich wäre es das auch gewesen, wenn wir freie Fahrt gehabt hätten. Aber so war es Einstopp mit freier Fahrt gegen Zweistopp mit Verkehr“, erklärt Piastri. Der Undercut-Versuch gegen Charles Leclerc brachte nicht den gewünschten Effekt. „Eine Sekunde hätte hier schon den Unterschied machen können.“

McLaren: Neun Punkte zwischen Piastri und Norris

Trotz des enttäuschenden Endes bleibt Piastri positiv. „Es war trotzdem ein gutes Rennen“, bilanziert er. Im letzten Stint konnte er Leclerc überholen, doch gegen Norris hatte er keine Chance mehr. „Ich habe keine Ahnung, was bei Charles am Ende los war. Aber insgesamt war es ein recht spaßiges Rennen, auch wenn’s natürlich schöner gewesen wäre, es zu gewinnen.“

Piastri räumt ein, dass die Einstopp-Strategie bei Norris erst während des Rennens ins Spiel kam. „Sie war nicht komplett vom Tisch, aber wir haben sie nicht ernsthaft ins Auge gefasst“, sagt der McLaren-Pilot. Der Unterschied in der Fahrerwertung ist nun auf neun Punkte geschrumpft, doch Piastri bleibt ruhig: „Es wird ein enges Duell bis zum Schluss. Aber ich denke, wir machen derzeit sehr viel richtig. Ich werde einfach versuchen, genauso weiterzumachen wie bisher.“

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